Cover-Bild Incarceron
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 21.04.2014
  • ISBN: 9783442269938
Catherine Fisher

Incarceron

Fliehen heißt sterben - Roman
Marianne Schmidt (Übersetzer)

"Die Tribute von Panem" meets "The Matrix"!

Incarceron ist ein gewaltiges Gefängnis, dessen Inneres aus Metallwäldern, verfallenen Städten und endlosen Weiten besteht. Niemand kann von hier entkommen. Doch der junge Häftling Finn hat eine Verbindung zur Welt außerhalb, zu Claudia, der Tochter des Gefängnishüters. Sie ist Finns einzige Chance, aus Incarceron auszubrechen. Unzählige Gegner warten auf sie. Doch Finns und Claudias größter Feind ist Incarceron selbst, das seine Insassen wie ein hungriges Raubtier belauert. Denn dieses Gefängnis lebt …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2023

Überraschend andere Dystopie!

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Catherine Fishers Roman hat mich gleich zu Anfang mit seiner dargestellten Welt überrascht und begeistert. Anstatt einer fortschrittlichen Gesellschaft begegnet man einer bewusst rückständigen Zukunft, ...

Catherine Fishers Roman hat mich gleich zu Anfang mit seiner dargestellten Welt überrascht und begeistert. Anstatt einer fortschrittlichen Gesellschaft begegnet man einer bewusst rückständigen Zukunft, in der moderne Erfindungen nur versteckt genutzt werden und sogar in der Öffentlichkeit verpönt sind. Selbst innerhalb des Gefängnisses, der größten technologischen Errungenschaft in dem Buch, herrschen dieselben Zustände, was der gesamten Geschichte auch etwas Magisches, Unwirkliches verleiht. Zumal die Dimensionen von Incarceron selbst erst nach und nach offenbart werden und man auf den ersten Seiten regelrecht in die Story hineingeworfen wird. Wer die einzelnen Figuren sind und welche Rolle sie spielen, erfährt man nicht sofort, sondern taucht langsam und gemächlich in ihre Lebensumstände ein. Dadurch lernt man immer wieder neue Seiten an ihnen kennen, mit denen man vorher nicht gerechnet hätte. So werden nicht nur Finn und Claudia sehr lebendig dargestellt, sondern auch die Nebencharaktere wie Jared, Keiro, Gildas oder Attia.


Genauso unerwartete Wendungen durchziehen die Handlung und werfen den Leser von einer spannenden Szene in die nächste. Aus zwei Perspektiven, inner- und außerhalb des Gefängnisses, erzählt, nähern sich beide Seiten aneinander an, flüchten aufeinander zu, lediglich durch die Kommunikationsfunktion der zwei Schlüssel miteinander verbunden. Dabei gewinnt man besonders einen tieferen Einblick in die unterschiedlichsten Landschaften innerhalb von Incarceron, die Vielzahl seiner Bewohner und teilweise auch in sein „Seelenleben“. Leider bleibt vieles im Dunkeln, zum Beispiel wie das Gebilde lebendig wurde und ob es sich um eine Art künstliche Intelligenz handelt oder um etwas Vergleichbares. Das lässt es wirklich zu einem Biest werden, einer Märchenkreatur, deren Beweggründe schwer zu deuten sind.
Dasselbe gilt ebenso für die Motive der Außenwelt, sich zu einer veralteten, stagnierenden Gesellschaftsform zurückzuentwickeln. Doch vielleicht geben die Folgebände mehr Aufschluss darüber.

Fazit

Dieser Roman ist wirklich eine gelungene Fantasy-Dystopie, der Anfang einer Reihe, die eine völlig neue Atmosphäre verspricht. Spannend und mitreißend geschrieben begeistert das Buch vor allem durch seine interessanten und lebensechten Figuren und eine ungewöhnliche Handlung. Das lebendige Gefängnis bietet ein sehr interessantes Setting, über das man gerne noch mehr erfahren würde, besonders über das Wesen Incarceron selbst, das bisher wie ein undurchsichtiges Fantasiegeschöpf auf den Leser wirkt.
Ich werde mir auf alle Fälle den Nachfolger Sapphique besorgen.

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Veröffentlicht am 20.06.2018

Incarceron ist ein unglaublich intensives und facettenreiches Fantasyerlebnis, das völlig gewaltig und faszinierend ist

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Incarceron ist ein Fantasyerlebnis das man so leicht nicht vergisst und das sich einfach tief einbrennt.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt einer Dilogie.
Worum es sich bei Incarceron handelt erfährt ...

Incarceron ist ein Fantasyerlebnis das man so leicht nicht vergisst und das sich einfach tief einbrennt.
Hierbei handelt es sich um den Auftakt einer Dilogie.
Worum es sich bei Incarceron handelt erfährt man ziemlich schnell und doch dauert es, bis man alles erkannt hat und selbst dann, wird man immer wieder mit neuem überrascht.
Anfangs hatte ich etwas Probleme ins Buch reinzukommen, da es eine ziemlich komplexe Geschichte ist.
Man muss die Atmosphäre und das Geschehen erstmal auf sich wirken lassen.
Hierbei hat man das Gefühl, man betrete zwei völlig unabhängige Welten.
Auf der einen Seite lernt man Finn kennen. Finn ist sehr ausdrucksstark und hat mich vor allem mit seinen Ängsten und seiner Verzweiflung in den Bann gezogen und berührt.
Er hat eine Präsenz die sehr gewaltig ist. Finn lebt in Incarceron, aber er ist anders als alle anderen.
Er ist Besonders und ich hatte das Gefühl, er ist sehr wichtig für diese Welt.
Finns einziges Bestreben, er möchte diese Welt verlassen und das Außerhalb kennenlernen.
Das ist sein Antrieb und er gibt nicht auf, egal was geschieht.
Dabei wird er mit vielen Hürden und Gefahren konfrontiert, die es wirklich in sich haben.
Die ihn zu brechen versuchen, aber ihm gleichzeitig auch mehr Stärke verleihen.
Doch sein Weg ist steinig und dabei muss er auch immer wieder entscheiden, wem er vertrauen kann und wem nicht.
Zu Incarceron sei eins gesagt.
Es ist ein Gefängnis. Aber anders als man es sich vorstellt. Man ist eingesperrt, aber nicht so wie man denkt.
Es ist das ganze Sein, das von einem Gefängnis umgeben ist.
Ein Gefängnis das lebt, das spricht und das seine eigenen Regeln hat.
Ich finde die Idee dazu richtig genial und war total fasziniert von diesem unglaublichen Setting.
Alles wirkt lebendig und mit Seele.
Man hat das Gefühl, man spüre diese Welt und seine Bewohner.
Ich hab so gehofft und gebangt, das es einen Ausweg aus diesem Ort gibt.
Denn es gibt Legenden und Hintergründe die immer wieder Hoffnungen geben.
Aber gleichzeitig fällt man auch immer wieder in ein großes Loch.
Die Verzweiflung und die Ängste reißen einen zu Boden und stürzen uns in einen Abgrund.
Dann haben wir noch Claudia, eine weitere wichtige Person.
Sie lebt Außerhalb und stößt auf Incarceron und Finn.
Sie versucht ihn zu retten, aber wird es ihr gelingen.
Claudia selbst hat auch eine tragende Geschichte, die völlig in den Bann zieht.
Auf ihrer Art lebt sie auch in einem Gefängnis.
Denn sie soll verheiratet werden und damit ist viel verbunden.
Dinge die sie nicht will, die sie verabscheut und ihre Verzweiflung und Wut fördern.
Die ganze Geschichte ist unheimlich komplex und schwer zu begreifen, man muss immer wieder innehalten um es zu verinnerlichen.
Man muss verstehen.
Die Welten und seine Bewohner fühlen.
Das ganze was sich hier abspielt ist vor allem durch die Hintergründe und die Legenden sehr interessant.
Es gibt einige Wendungen und Überraschungen die mich ziemlich sprachlos gemacht und entsetzt haben.
Man wird von einer Richtung in die nächste katapultiert und lernt die Welten immer wieder neu kennen.
Es ist eine Reise voller Gefahren, neuen Eindrücken und vielen Emotionen.
Emotionen die zerbrechen und leiden lassen.
Die Spannung ist dabei jedes mal auf hohem Level, man kommt quasi keine Minute zum ausruhen.
Es ist explosiv, tiefgründig und unheimlich facettenreich.
Besonders das Ende des ersten Bandes ist nochmal richtig explosiv und emotional.
Und ich bin nun wahnsinnig gespannt wie es weitergeht.

Hierbei erfahren wir die Perspektiven zum größten Teil von Finn und Claudia, was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Aber auch die Nebencharaktere sind sehr audrucksstark und authentisch. Sie sind lebendig und nehmen völlig für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind stets gut nachvollziehbar gestaltet.
Die Beschreibungen sind sehr malerisch und intensiv, sie fördern ein Kopfkino das es wirklich in sich hat.
Das Buch ist in 5 Teile gegliedert, die einzelnen Kapitel sind normal gehalten.
Der Schreibstil der Autorin ist intensiv und stark einnehmend, aber auch mitreißend und bildgewaltig gehalten.
Das Cover und der Titel sind perfekt auf das Geschehen abgestimmt.

Veröffentlicht am 22.02.2018

ein großartiger Roman, dessen Handlung einen von Anfang bis Ende an die Seiten fesselt

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Incarceron von Catherine Fisher ist ein fantastischer Roman, der mit einzigartigen innovativen Ideen überzeugen kann und damit deutlich aus der Masse anderer Jugendbücher heraussticht. Die interessanten ...

Incarceron von Catherine Fisher ist ein fantastischer Roman, der mit einzigartigen innovativen Ideen überzeugen kann und damit deutlich aus der Masse anderer Jugendbücher heraussticht. Die interessanten Einfälle der Autorin fesseln den Leser an die Seiten und sorgen damit nicht nur dafür, dass man das Buch in einem Atemzug verschlingt, sondern machen die Geschichte zudem unvergesslich.
Die Idee eines lebendigen Gefängnisses, das selbstständig denken kann, ist für sich genommen schon unheimlich faszinierend. Incarceron ist aber noch so viel mehr als das! Es gibt innerhalb seiner Mauern so viel mehr zu entdecken als man es je für möglich gehalten hätte und mehr als man sich je hätte ausmalen können. Es ist eine vollkommen eigene Welt, die wohl niemand je vollständig erkunden könnte, weil es beinahe unendlich ist. Es gibt Städte und Landschaften, wobei diese teilweise völlig anders beschaffen sind als außerhalb, genauso wie dunkle, beklemmende Zellen. Es gibt Wesen, wie man sie bereits kennt, aber auch solche, die Incarceron neu erschaffen hat und die außerhalb nicht existieren könnten. Es ist ein abgeschlossenes System, das wirklich alles wieder verwertet. Das Gefängnis hat seine Augen und Ohren überall und damit die absolute Kontrolle über all seine Insassen. Ihm entgeht (fast) nichts und wenn man etwas tut, was ihm missfällt, muss man mit Konsequenzen rechnen. Leider ist Incarceron dabei ziemlich grausam und unbarmherzig, sodass das Leben in ihm alles andere als paradiesisch ist.

Genau das ist es allerdings, was die Schöpfer mit diesem Experiment im Sinn hatten und was, mit Ausnahme des Hüters, alle Menschen außerhalb tatsächlich glauben. Als Leser erfährt man jedoch schnell, dass das nicht der Wirklichkeit entspricht und das Leben in Incarceron für die meisten Insassen eher der Hölle auf Erden gleichkommt und sie täglich um ihr Überleben kämpfen müssen.

Dieses Wissen verdankt man vor allem den verschiedenen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. Vorwiegend werden die unterschiedlichen Handlungsstränge aus der Sicht der zwei Protagonisten Claudia und Finn geschildert, nur zwischenzeitlich tauchen auch mal die Blickwinkel anderer Charaktere auf, wenn es erforderlich ist. Dadurch erhält man nicht nur einen Einblick in die Welt innerhalb des Gefängnisses, sondern auch in die außerhalb davon.

Sowohl Finn als auch Claudia sind zwei sehr interessante und vielschichtige Figuren, die man gern näher kennen lernt und schon bald ins Herz schließt. Obwohl nur einer von ihnen sich tatsächlich in Incarceron befindet, sind sie beide auf gewisse Weise Gefangene. Zum einen ist Claudia in einer Welt gefangen, in der jeder Fortschritt und Wandel verboten ist, sodass keinerlei Entwicklung, egal in welcher Hinsicht, möglich ist. Zum anderen steht ihr eine Zukunft in einem goldenen Käfig bevor, der sie am liebsten entfliehen würde. Sie muss vielleicht nicht um ihr Überleben kämpfen, weshalb ihre Situation nicht unbedingt mit der von Finn vergleichbar ist, aber paradiesisch ist ihr Leben deshalb noch lange nicht.
Finn ist ebenfalls in doppelter Hinsicht gefangen, da er einfach nicht zu den anderen Menschen innerhalb des Gefängnisses zu passen scheint. Er hat keinerlei Erinnerung mehr an seiner Vergangenheit, abgesehen von ein paar quälenden Momenten, die ab und zu vor seinem geistigen Auge erscheinen, ist aber überzeugt davon von außerhalb zu kommen. Natürlich glaubt ihm das niemand, denn mit Ausnahme des legendären Sapphique– der vielleicht eben nur das ist: eine Legende – ist niemandem je die Flucht aus Incarceron gelungen. Inzwischen sind viele sogar schon der Auffassung, dass ein Außerhalb gar nicht existiert.

Nachdem die Handlungsstränge um die zwei Hauptfiguren anfangs nicht nur getrennt voneinander, sondern scheinbar zusammenhanglos, verlaufen, entsteht nach und nach eine Verbindung zwischen ihnen als die beiden zufällig einen Weg finden miteinander zu kommunizieren. Je mehr Claudia über Finn und sein Leben erfährt, desto fester ist sie entschlossen ihn irgendwie zu befreien, insbesondere als sich ihr Verdacht in Bezug auf Finns wahre Identität mehr und mehr zu bestätigen scheint.
Durch den ständigen Kampf ums Überleben in Incarceron und die immer verzweifeltere Suche nach einer Möglichkeit aus dem Gefängnis zu fliehen sowie die Intrigen und den ständigen Wunsch nach der Enthüllung der vielen Geheimnisse außerhalb gelingt es Catherine Fisher mühelos die Spannung konstant aufrecht zu erhalten und zum Ende hin sogar immer mehr zu steigern. Von der ersten bis zur letzten Seite zieht Incarceron den Leser somit in seinen Bann und bleibt auch danach noch in seinen Gedanken haften.


FAZIT

Incarceron ist ein großartiger Roman, dessen Handlung einen von Anfang bis Ende an die Seiten fesselt und einen selbst danach nicht wieder so einfach loslässt. Die vielen einfallsreichen Ideen von Catherine Fisher sind absolut faszinierend und beschäftigen den Leser auch während der Lesepausen. Gebannt verfolgt man den Weg der nicht weniger interessanten Protagonisten und kann das Buch kaum aus der Hand legen. Nur eine Liebesgeschichte sollte man nicht erwarten, die hat Incarceron aber gar nicht nötig, denn es ist so schon spannend genug!

Obwohl die Autorin einen, zum Glück, nicht mit einem Cliffhanger quält, wird man sich die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen, da noch unzählige Fragen offen geblieben sind und man es gar nicht erwarten kann wieder in die Welt von Incarceron einzutauchen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Incarceron: Großartiges Worldbuilding und Spannung pur!

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Incarceron ist der Auftakt einer Dilogie, die mich schon nach dem ersten Blick auf das Cover interessiert hat. Statt des obligatorischen Gesichts eines Mädchen, das man seit einiger Zeit zuhauf auf den ...

Incarceron ist der Auftakt einer Dilogie, die mich schon nach dem ersten Blick auf das Cover interessiert hat. Statt des obligatorischen Gesichts eines Mädchen, das man seit einiger Zeit zuhauf auf den Umschlägen von Büchern findet, entdeckt man einen geheimnisvollen - und als Motiv sehr passend gewählten - Schlüssel. Cover und Klappentext machen Lust auf die Geschichte und so war es für mich nicht weiter verwunderlich, dass ich innerhalb von wenigen Seiten in die Geschichte abgetaucht war. Ich möchte es gleich zu Beginn festhalten: Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe die hellen Sommernächte Finnlands durchgelesen, weil es mich an allen Stellen absolut überzeugt hat.

Catherine Fishers Welt scheint hinter den Seiten des Buches weiterzugehen. Erst nach und nach wird deutlich wie Incarceron und der Rest der Welt zusammenhängen. Das Gefängnis wurde vor vielen Jahren gebaut, um Verbrecher wegzusperren und hat ein Eigenleben entwickelt. Incarceron lebt und spielt mit den Menschen, die in ihm leben müssen. Man begleitet den jungen Finn, wie er einen Ausweg aus dem Gefängnis sucht. Die Autorin beschreibt Incarceron dabei so eindringlich, dass einem teilweise kalt den Rücken hinunter läuft. Ebenso gut durchdacht ist die Welt außerhalb und nur auf den ersten Blick zivilisiert. Denn Claudia wird gezwungen einen Mann zu heiraten, den sie weder mag noch schätzt.

Finn, der Junge im Gefängnis, und Claudia, das Mädchen von Außerhalb - die beiden Hauptcharaktere, die der Leser begleiten darf - treffen erst spät aufeinander. Anhand des Klappentext mag man eine Liebesgeschichte erwarten, die im Vordergrund steht. Tatsächlich geht es nicht in erster Linie darum, dass zwei Liebende vereint werden, sondern darum, dass Claudia nicht den ihr verhassten Prinzen heiraten muss und Finn einen Weg aus dem Gefängnis findet. Geschadet hat es der Geschichte nicht, und macht die Handlung in meinen Augen viel authentischer und überzeugender. Beide Charaktere hatten nachvollziehbare Gründe für ihre Taten und es war erfrischend, dass sie nicht "nur aus Liebe" handelten.

Fazit: Catherine Fisher es geschafft in Incarceron alles unterzubringen, was ich gerne lese: ein interessantes Konzept, eine gewaltige Steampunk-artige Welt, ein komplexes politisches Geflecht, das man am Ende des Romans noch immer nicht ganz durchschaut hat, ein gutes Gefühl für Sprache und treffende Bilder. Sie erzählt nicht nur eine spannende Geschichte, sondern beschäftigt sich gleichzeitig mit den Konzepten Gefangenschaft und Freiheit. Gibt es sie überhaupt? Wie viel wird durch die Umwelt diktiert, wie viel in unserem Kopf?

5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 18.05.2017

Spannende und mystische Zukunfsgeschichte mit Lügen, Intrigen und Geheimnissen

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Das Cover:
Ein sehr schönes Cover für die deutsche Version von Incarceron. Genau wie das englische zeigt es den Schlüssel, um den es in der Geschichte geht. Jedoch ist der deutsche Schlüssel viel hübscher ...

Das Cover:
Ein sehr schönes Cover für die deutsche Version von Incarceron. Genau wie das englische zeigt es den Schlüssel, um den es in der Geschichte geht. Jedoch ist der deutsche Schlüssel viel hübscher und golden. Der Schlüssel zeigt Teile einer Uhr sowie hinten Flügel. Auch der Hintergrund ist mit seinem schönen Dunkelgrün und verschiedenen Blätter sehr hübsch gestaltet. Der Titel des Buches ist auch golden und zeigt teilweise Zahnräder, was sehr zur Geschichte passt.

Die Geschichte:
Finn lebt in einem Gefängnis. In ‘Incarceron’, einem riesigen, lebenden Gefängnis, das aus Wäldern, Meeren und Metallwänden besteht. Er erinnert sich nicht mehr an seine Vergangenheit, hat sich im Gefängnis dem Clan der Comitatus angeschlossen. Er und sein Eidbruder Keiro haben schon viel durchgemacht. Er beraubt mit seinen Clanmitgliedern andere Insassen des Gefängnisses, um zu überleben. Mit einem Trick fängt er die Frau eines anderen Gefängnisclans, die Maestra. Nach dem Raub aller wertvollen Gegenstände gelangt Finn in den Besitz eines Kristalls. Und auch Claudia sitzt in einem symbolischen Gefängnis. Sie lebt in einem Schloss, in dem Computer ihre Zeit gestalten, weshalb sie sich im königlichen Stil kleidet und lebt. Ihr Vater ist der Hüter von Incarceron und somit ist auch sie eine wichtige Person. Und sie soll mit dem unsympathischen Sohn der Königin vermählt werden! Doch ihr Vater verheimlicht etwas vor ihr, und dem will Claudia noch vor der Vermählung nachgehen. Zusammen mit ihrem besten Freund Jared gelangt sie in das geheime Büro des Hüters. Dort findet sie einen geheimnisvollen Schlüssel. Nach und nach kommen die Geheimnisse ihres Vaters und des Schlüssels ans Licht. Denn mit ihm kann Claudia mit Finn in Incarceron kommunizieren. Und die beiden haben einen starken Gegner: Incarceron selbst. Doch es soll einer Person bereits gelungen sein, aus Incarceron zu fliehen. Und das wollen Finn und seine Begleiter auch schaffen.

Meine Meinung:
Nachdem bekannt wurde, dass Taylor Lautner, der Schauspieler des Jacob Black aus der ‘Twilight Saga’, sich für die Hauptrolle des Finn in ‘Incarceron’ interessiert, war ich Feuer und Flamme. Und es ist ja auch eine sehr interessante Idee. Ein von Menschen geschaffenes Gefängnis, das lebt, ein Eigenleben entwickelt und selbst regiert. Jedoch muss ich zugeben, dass es mir am Anfang schwer fiel, in die Geschichte einzutauchen, denn manche Begriffe wie Sapient werden nicht wirklich erklärt. Ich musste es mir zusammenreimen. Finn ist ein sehr interessanter Charakter. Er erinnert sich nicht an seine Vergangenheit, lebt, um zu überleben. Außerdem ist er ein Sternenseher. Er hat Versionen von Außerhalb und ist überzeugt, von dort zu kommen, und nicht, wie viele es sagen, in dem Gefängnis geboren zu sein. Doch er hat auch Schuldgefühle, die ihn plagen, so zum Beispiel bei der Maestra. Claudia hingegen wohnt bei ihrem Vater, dem Hüter, sieht ihn jedoch nicht häufig. Die ganze Welt ist für mich sehr merkwürdig. Technologischer Fortschritt ist verboten, doch wird die Umgebung von Computern generiert. Sie lebt in einer königlichen, früh-mittelalterlichen Zeit, wo Königinnen und Könige regieren, wo man sich mit MyLady und MyLord anspricht usw. Sehr herzoglich. Es ist interessant, wie diese beiden verschiedenen Lebensweisen aufeinandertreffen. Es ist immer spannend, denn als Leser weiß man nie, welche Figuren vertrauenswürdig sind, und welche nicht. Manche Freunde stellen sich als Feinde heraus. Und umgekehrt. Das Ganze endet mit einem leichten Cliffhanger, der dem Leser deutlich macht: es muss und es wird weitergehen. Der Fortsetzungsband heißt ‘Sapphique’ (wie die einzige Person, die jemals aus Incarceron geflüchtet ist) heißen. Wann es auf Deutsch erscheint, ist noch nicht bekannt. Zusammengefasst kann ich sagen, dass ‘Incarceron’ durch eine sehr gute Idee heraussticht. Auch ist anzumerken, dass es keine Liebesgeschichte gibt, nicht mal ansatzweise. Das Buch besticht alleine durch Spannung und Mystisches. Lesenswert ist es allemal und ich muss sagen: Der deutsche ‘Untertitel’ passt sehr gut.

Meine Bewertung:
In ‘Incarceron’ geht es um das Überleben von Insassen in einem lebenden Gefängnis. Finn als Gefangener und Claudia, die Außerhalb des Gefängnisses lebt. Beide wollen aus ihrem Gefängnis fliehen. Spannung ist da vorprogrammiert. Das Buch bekommt von mir vier Sterne.