Starker, brillianter und sehr witziger Roman für Jugendliche zum Thema Girl-Empowerment
Amy Miller, Neuntklässlerin, immer gut vorbereitet, denkt positiv, plant sorgfältig, bewahrt immer Ruhe und Überblick und agiert in jeder Situation kreativ.
Es kommt anders: Amy ist vom Pech verfolgt, ...
Amy Miller, Neuntklässlerin, immer gut vorbereitet, denkt positiv, plant sorgfältig, bewahrt immer Ruhe und Überblick und agiert in jeder Situation kreativ.
Es kommt anders: Amy ist vom Pech verfolgt, dennoch deutet sie alles positiv um. Sie zieht lustige oder völlig unpassende Vergleiche und lobt sich ständig selbst. Sie will auffallen und mischt sich überall ein, was nicht nur in ihrer Familie für Chaos sorgt. Durch Ironie, Selbstironie und Sarkasmus ergeben sich Witz und Humor.
Darüber habe ich beim Lesen gelacht, bis ich merkte, dass die Geschichte gar keinen Witz machen wollte. In Humor verpackt geht es um wichtige Themen.
Und darum geht es:
Als in Amys Schule eine Talent-Comedy-Show aufgeführt werden soll, will Amy ihren größten Wunsch verwirklichen: eine grandiose, provokante Comedy schreiben und als Texterin ernst genommen werden. Doch ihre Texte werden von Harry und anderen Jungs ihrer Schule nicht angenommen. Erst als sie ihre Texte unter dem Namen eines männlichen Mitschülers abgibt, werden diese als gut befunden: Der Beweis, dass Amy bewusst ausgegrenzt wurde. Das Mädchen ist für die Jungs ein Niemand und wird grundlos bloßgestellt.
Diese wichtigen Themen werden behandelt:
Chancengleichheit der Geschlechter:
Recht für alle auf selbstbestimmte Entfaltung des Potentials (Mädchen gelten als hysterisch, obwohl sie nur ihre Ziele und Interessen vertreten)
Schluss mit sexistischen Geschlechterklischees & Stereotypisierungen, die Mädchen eine untergeordnete Bedeutung zumessen
Schluss mit Sexismus & Patriarchat
Schluss mit Vorherrschaft & Unterdrückung:
In Freundschaften muss keiner unbedingt das Sagen haben, sondern die Freundin/der Freund kann entscheiden. Amys Learning ist wichtig: Freundinnen und Freunde sind unterschiedlich und haben andere Bedürfnisse, Stärken und Schwächen. Diese gilt es sensibl wahrzunehmen und zu berücksichtigen. Dabei hilft geduldiges Zuhören. Die nächsten Entwicklungsschritte bestimmt jeder selbst und können nicht von anderen vorgegeben werden.
Amys Mutter ist ein wichtiges Rolemodel:
Durchsetzungsfähigkeit und Durchhaltevermögen sind wichtig. Mädchen müssen sämtliche Register ziehen, um Ausgrenzungen zu umgehen. Gleichzeitig aber auch gute Entscheidungen treffen und erkennen, wann man aufgeben sollte. Achtsam mit sich selbst umgehen und den eigenen Wert erkennen. Dabei nicht zulassen, dass jemand Gutmütigkeit ausnutzt. Wichtig ist die Unterstützung anderer: „Wenn du es schließlich geschafft hast, dann kannst du selbst dazu beitragen, all die anderen talentierten Menschen zu fördern, die keine faire Chance bekommen. Du knallst ihnen nicht die Tür vor der Nase zu.“
Die tragende Figur der Geschichte ist jedoch Amy: ein starkes und glaubwürdiges Mädchen. Diese Protagonistin kann zum Vorbild für Jugendliche werden. Die geniale Coverillustaration bildet die Message der Geschichte ab: Mädchen, sei laut und mutig!
Klingt das gut oder klingt das gut?
Meine Lieblingssätze:
„Es ist leichter, hinterher um Entschuldigung zu bitten, als vorher eine Erlaubnis zu bekommen. Da dachte ich, ich ziehe das einfach durch.«
und
„Wenn ich immer nur dort bliebe, wo ich erwünscht bin, würde ich nie irgendwohin kommen, wo es interessant ist!«
Buchige Grüße aus dem 📚👑 . Eure Kira