Ein wunderbar lustiges Buch mit einer extrem sympathischen Protagonistin
MEINUNG
Vor der Lektüre dieses Buches hätte ich nicht gedacht, welche menschlichen (zum Brüllen komische!) Abgründe sich auftun, wenn es um so etwas offensichtlich harmloses wie Spreewaldgurken geht.
Protagonistin ...
MEINUNG
Vor der Lektüre dieses Buches hätte ich nicht gedacht, welche menschlichen (zum Brüllen komische!) Abgründe sich auftun, wenn es um so etwas offensichtlich harmloses wie Spreewaldgurken geht.
Protagonistin Helene hat es wirklich nicht leicht. Die Apotheke, in der sie angestellt ist, schmeißt sie mehr oder weniger alleine, während sie sich von ihrer Chefin (vor der jede Furie Reißaus nehmen würde) anmeckern lassen muss. Doch auch zu Hause hat sie es nicht einfach. Ihr 19-jähriger Bruder ist auf Bewährung in der Welt unterwegs und hält sich für einen extrem coolen Gangster, ihr Vater wäre ja so gern ein Mafioso, ist dann aber doch nur ein durchschnittsdeutscher Kleinkrimineller mit Bauchansatz und Knasterfahrung, während ihre Mutter nach der Devise lebt: Wenn ich es nicht sehe, passiert es auch nicht. Da hilft es Helene auch nicht, dass ihre blöderweise ziemlich perfekte und sehr schlanke Schwester Lisa Staatsanwältin ist und von allen Familienmitgliedern in den Himmel gelobt wird.
Und als wäre das nicht schon genug, wird sie, da sie unglücklicherweise zur falschen Zeit am falschen Ort war, auch gleich noch des Raubmordes verdächtigt, bei dem ein Gurkenrezept eine wichtige Rolle spielt. Und wer dachte, dass bis jetzt schon alles chaotisch war, dem sei gesagt: jetzt geht es erst richtig los!
Helene war mir von Anfang an extrem sympathisch. Ein bisschen trottelig und tollpatschig kommt sie daher, ist dabei extrem lustig und sarkastisch und einfach nur die Art von Frau, die wohl jeder gern als beste Freundin hätte. Cathrin Moeller lässt sie während des Buches aber auch wirklich von einem Fettnäpfchen ins Nächste treten und erzählt dieses mit so viel Komik und Ironie, dass ich dieses Buch eigentlich mit einem Dauergrinsen auf dem Gesicht gelesen habe.
Überhaupt haben mir die Charaktere durch die Bank weg gut gefallen. Besonders Helenes Vater, der praktisch mit dem gesamten Gefängnispersonal bekannt ist und gleich mal eine bessere Zelle für seine Tochter organisiert, hat mir regelmäßig die Lachtränen in die Augen getrieben. Aber auch Torsten, ihr schwuler bester Freund und der ermittelnde Kommissar (inklusive seines Opas!) sind großartig charakterisiert und lebendig gemacht worden.
Gut gefallen hat mir, dass durchaus auch Spannung aufkommt und man bis zum Schluss nicht weiß, was es denn nun mit diesem ominösen Gurkenrezept auf sich hat. Eine menge Leute haben da ihre Finger drin und die Auflösung habe ich dann so doch nicht erwartet.
LIEBLINGSZITATE
Pah! Liebe! Das ist auch nur ein Wort wie Leberwurst.
Seite 24 (laut E-Reader)
Da sah man mal wieder, wie lebensnah Schulwissen war. Das Mathebuch war schon immer der einzige Ort, wo jemand neundreiviertel Melonen kaufte.
Seite 194 (laut e-Reader)
FAZIT
Ein wunderbar lustiges Buch mit einer extrem sympathischen Protagonistin. Definitiv empfehlenswert!