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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Mörderischer Urlaub

Das Paradies war früher schöner
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Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe rund um Oberst Benedikt Kordesch. Dieser ermittelt seit langer Zeit mal wieder in einem Mordfall, allerdings eher unfreiwillig. Denn eigentlich ...

Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe rund um Oberst Benedikt Kordesch. Dieser ermittelt seit langer Zeit mal wieder in einem Mordfall, allerdings eher unfreiwillig. Denn eigentlich sitzt er lieber am Schreibtisch.

Kordesch hat einige Ängste, die auf seine Vergangenheit beruhen. Deshalb kommt es immer wieder zu skurrilen Situationen und er hat mich ein bisschen an "Monk" erinnert. Manchmal war es wirklich lustig, manchmal hat es nicht ganz meinen Humor getroffen. Das fand ich allerdings nicht so schlimm. Mehr gestört hat mich, dass er sich in eigen Situationen nicht korrekt verhält und ziemlich naiv ist. Inhaltlich gehe ich an dieser Stelle nicht weiter darauf ein, weil ich sonst spoilern müsste.

Die Krimihandlung an sich ist klassisch aufgebaut: Es gibt eine Leiche, viele Verdächtige, die nächste Leiche und noch mehr Verdächtige. Man verfolgt die Ermittlungen, es gibt immer neue Hinweise und kann selbst miträtseln. Allerdings war es schwer, den Täter zu erraten, denn zwischen den Zeilen lässt der Autor wenig durchblicken.

Typisch für einen Regionalkrimi werden Ausdrücke und Redewendungen benutzt, die vor Ort verwendet werden. Manchmal habe ich das nicht übersetzen können, aber keine Sorge: Der Inhalt erschließt sich dann durch den Kontext. Zusammen mit den Beschreibungen der Orte und der Landschaft gibt es ein gutes Gesamtbild.

Mit dem Humor war es allerdings so eine Sache. Meiner wurde nicht immer getroffen. Das fand ich aber nicht weiter schlimm.

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Ich bin gespannt, wie sich Kordesch weiter entwickelt. Am Ende hat er angefangen sich seinen Ängsten zu stellen - ob das anhält? Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 07.07.2024

Lauf, Peer, lauf!

Nur der Tod ist schneller
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Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt einer Reihe rund um den Ermittler Peer Pedes, der beim Berliner LKA arbeitet.

Direkt zu Beginn lernt man den Protagonisten kennen, der früher mal ein erfolgreicher ...

Bei diesem Buch handelt es sich um den Auftakt einer Reihe rund um den Ermittler Peer Pedes, der beim Berliner LKA arbeitet.

Direkt zu Beginn lernt man den Protagonisten kennen, der früher mal ein erfolgreicher Langstreckerläufer war, jetzt allerdings etwas eingerostet ist. Trotzdem hat er Ambitionen, dieses Jahr den Berlin Marathon zu laufen und seinen Hass-Kollegen zu schlagen.

Dieses Grundthema fand ich super, es kommt immer wieder neben der Haupthandlung und den Ermittlungen zur Sprache. Ich selbst bin keine Läuferin, deswegen fand ich es interessant, wie man sich vorbeireitet oder wie man trainiert, um eine lange Distanz wie einen Marathon zu schaffen.

Natürlich steht trotzdem die Krimihandlung im Mittelpunkt. Der erste Tote lässt nicht lange auf sich warten. Es geht also direkt los: Wieso ermordet jemand einen Sportler? Peer Pedes stolpert nur aus Zufall über die Leiche, möchte aber den Fall übernehmen.

Dabei treffen Welten aufeinander, denn es geht ins Berghain. Der Krimi spielt in Berlin, deshalb ist das sehr passend. Dabei bedient sich der Autor an allen Klischees über den Nachtclub - was daran stimmt, kann ich nicht sagen. Aber ich fand es super!

Es ist ein humorvoller Krimi, bei dem die Unterhaltung über der Spannung steht. Deshalb ist es auch für Leser geeignet, die es nicht so blutig mögen. Den Humor muss man natürlich mögen. Er ist an der ein oder anderen Stelle ein bisschen derb. Manchmal musste ich schmunzeln und fand es super, manchmal war es für mich ein bisschen drüber.

Miträtseln kann man natürlich auch. Ich muss gestehen, dass ich lange nicht auf den Mörder gekommen bin. Allerdings wurden mir etwas zu gewollt falsche Spuren gelegt bzw. hatte man als Leser das Gefühl, dass die Ermittler manchmal sehr blind sind.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten und ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen! Ich bin gespannt, welche Figuren uns dann wieder begegnen.

Veröffentlicht am 29.05.2024

Tödliche Berge

Tod im Chiemgau
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Wie der Klappentext bereits verrät steht Toni Hauser, Bergführer und gebürtig aus Reit im Winkl stammend, im Mittelpunkt des Krimis. Er kehrt aus familiären Gründen in die Heimat zurück, die er nach dem ...

Wie der Klappentext bereits verrät steht Toni Hauser, Bergführer und gebürtig aus Reit im Winkl stammend, im Mittelpunkt des Krimis. Er kehrt aus familiären Gründen in die Heimat zurück, die er nach dem Unfalltod seines besten Freundes vor 10 Jahren verlassen hat.

Was damals passiert ist, das erfährt man im Prolog - aber natürlich noch nicht, wie alles zusammenhängt. Sehr gut gefallen hat mir, dass man dann direkt bei der Rückkehr einsteigt. Es gibt keine große Vorrede, sondern es geht direkt los und man ist mitten in der Geschichte drin.

Die Reaktionen, die Tonis Rückkehr auslösen, waren sehr glaubwürdig dargestellt und wer selbst in einem Dorf aufgewachsen ist kann das noch besser nachvollziehen. Dadurch entwickelt man schnell einen Draht zum Protagonisten. Ich fand ihn sehr sympathisch, auch wenn ich nicht alle seine Handlungen nachvollziehen konnte.

Gut gelungen ist es, die Krimihandlung in den Mittelpunkt zu stellen. Bei Regionalkrimis wird gerne mal abgeschweift, hier geht es aber um Unfälle bzw. wie Toni vermutet Morde. Davon gibt es nicht zu wenige, was die Spannung hochhält und zum Miträtseln einlädt. Und hier kann man sehr gut Detektiv spielen: Der Autor hält die Personen, die in dem Buch kommen, in einem überschaubaren Rahmen, was natürlich auch den Täterkreis einschränkt. Dadurch hat man auch die Chance, vor der Auflösung selbst drauf zu kommen. Das ist für mich ein absoluter Pluspunkt, denn es macht einfach Spaß! Außerdem kommt man so bei den Personen nicht durcheinander und kann sich gut auf die Handlung konzentrieren.

Ganz nett, aber meiner Meinung nach nicht nötig, war, dass Tonis Liebesleben auch zur Sprache kommt. Schließlich will ich doch mehr Leichen als Liebe :)

Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen. Durch die Landschaft wird eine schöne Atmosphäre geschaffen, der Protagonist ist sympathisch, die Handlung spannend und glaubwürdig. Von mir gibt es eine Leseempfehlung - und ich werde den Autor weiter verfolgen!

Veröffentlicht am 29.05.2024

Mode und Mord

Stilettoholic
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Anders als es der Klappentext vermuten lässt - ich finde ihn an dieser Stelle etwas irreführend - steht nicht das Wiener Model Sophie Schwarz im Mittelpunkt des Krimis, sondern ihre Freundin Elli Weitzman. ...

Anders als es der Klappentext vermuten lässt - ich finde ihn an dieser Stelle etwas irreführend - steht nicht das Wiener Model Sophie Schwarz im Mittelpunkt des Krimis, sondern ihre Freundin Elli Weitzman. Das fand ich insgesamt nicht schlimm, ich war nur am Anfang beim Lesen etwas überrascht.

Alles in allem ist Elli meiner Meinung nach die bessere Protagonistin, denn sie ist witzig, tritt in jedes Fettnäpfchen, hat ein Faible für Mode - ist aber eigentlich Logopädin, die gleichzeitig an ihrer Doktorarbeit schreibt. Wobei die Promotion deutlich im Hintergrund steht. Deswegen hätte man diesen Punkt auch weglassen können, denn durch ihre sehr unbedachte, naive Art kann man sich Elli als Promotionsstudentin nur sehr schwer vorstellen und es passt auch nicht ganz ins Bild.

Neben dem Fließtext, in dem die Geschichte erzählt wird, gibt es immer wieder Einschübe in Form von E-Mails bzw. Briefen zwischen der Protagonistin und dem Finanzamt, in dem sie versucht, ihre modischen Einkäufe von der Steuer abzusetzen. Das war ganz nett und ein bisschen lustig, hat mich aber zu sehr an "Shopaholic" von Sophie Kinsella erinnert und war deswegen nicht so originell.

Wenn man das Buch liest, sollte man auch im Hinterkopf behalten, dass die Erstauflage bereits 2011 erschienen ist. Ich habe mich nämlich beispielsweise gewundert, warum Elli mit einer Casio-Kamera fotografiert anstatt mit ihrem Smartphone. Dem Lesegenuss tut das aber keinen Abbruch.

Die Krimihandlung rückt durch die starke, sehr präsente Protagonistin in die Hintergrund. Ich würde des Buch daher eher als einen Unterhaltungsroman einordnen. Ja, es gibt eine Leiche und ja, dieser Mord wird im Laufe des Buches aufgeklärt, aber das läuft eher nebenbei. Leider hat man als Leser auch kaum die Chance, den Täter vor der Auflösung ausfindig zu machen.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten, was vor allem an der lustigen, erfrischenden Art der Protagonistin lag. Wer solch witzige Bücher mag, der macht hier garantiert nichts falsch. Nur einen ernsten Krimi sollte man nicht erwarten.

Veröffentlicht am 29.05.2024

Blumen und Romantik

Die kleine Gärtnerei in den Highlands
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Wer ein gemütliches, romantisches Buch sucht, der macht mit "Die kleine Gärtnerei in den Highlands" nichts falsch.
Sehr gut gefallen hat mir das Setting: Es spielt in den schottischen Highlands, ein Schloss ...

Wer ein gemütliches, romantisches Buch sucht, der macht mit "Die kleine Gärtnerei in den Highlands" nichts falsch.
Sehr gut gefallen hat mir das Setting: Es spielt in den schottischen Highlands, ein Schloss und das Meer dürfen da natürlich nicht fehlen. Dadurch kommt man in Urlaubsstimmung.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Die relativ kurzen Kapitel laden zum Weiterlesen ein und die vielen Dialoge machen die Geschichte lebendig.
Positiv ist auch, dass es nicht zu viele Charaktere gibt. Dadurch kommt man nicht durcheinander und kann sich besser auf die Handlung konzentrieren.
Die ist natürlich nicht besonders überraschend, aber das muss sie meiner Meinung nach bei einem Buch dieses Genres auch nicht sein. Denn schließlich will man zum Schluss ein Happy End haben.
Im Mittelpunkt stehen Beth, die eine kleine Gärtnerei führt, und Jack, der vor seiner Vergangenheit in die Highlands flüchtet und dort ein Outdoor-Camp für schwierige Jugendliche eröffnet. Beide Protagonisten waren mir sympathisch, da sie im Leben stehen und sehr natürlich rüberkommen.
Im Klappentext wird ein dunkles Geheimnis angedeutet. Das fand ich letztendlich gar nicht sooo schlimm und hier wurde mir zu lange ein Geheimnis daraus gemacht. Aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt.
Alles in allem ist es ein schönes Buch für einige nette Lesestunden!