Stadt; Land, Kuss ist ein netter, leichter Unterhaltungsroman für Frauen, in dem die Liebe eigentlich eine eher untergeordnete Rolle spielt, denn im Fokus stehen definitiv Maz´s Erlebnisse auf dem Land als Tierärztin. Man erfährt in dem Roman sehr viel über den Alltag eines Tierarztes und auch über Maz Probleme sich in dem kleinen Ort zunächst zu behaupten.
Wie es sich gehört fehlen natürlich auch nicht die typischen Klatschbasen die der Heldin nach diversen unglücklichen Vorfällen das Leben schwer machen wollen.
Allen voran jedoch ist es der Tierarzt Fox-Gifford, der, während sich Emma, die eigentliche Besitzerin der Tierarztpraxis in der Maz als Vertretung fungiert mit ihrem Mann eine sechsmonatige Auszeit vom Beruf nimmt, größtes Interesse daran hat, dass Emmas Tierarztpraxis für immer schließt, denn allzu viele Patienten mit zahlungsbereiten Herrchen und Frauchen gibt es nicht in dem kleinen Ort.
Zu allem Überfluss stellt Maz auch noch fest, dass Emma die Praxis in recht dünnen finanziellen Verhältnissen verlassen hat und spielt bereits mit dem Gedanken das Handtuch zu werfen, als sie ausgerechnet den Sohn des biestigen Tierarztes Fox-Gifford kennenlernt und dieser sich in einigen Situationen als Retter in der Not entpuppt.
Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Tierarztalltages, die sehr realistisch und niemals rührselig wirkten, auch wenn ich mir beim Lesen die ein oder andere Träne verkneifen musste, denn natürlich gibt es auch viele traurige Momente in dem Buch, die die Heldin bewältigen muss.
Zudem kann man zwischen den Zeilen Maz Liebe zum Beruf und den Respekt zu all ihren tierischen Patienten herauslesen, was schnell zu besonderen Sympathiepunkten gegenüber der Romanheldin bei mir führte.
Ein wenig erinnert dieser Roman durch die Storyline an "Der Doktor und das liebe Vieh", wenngleich dieser Vergleich auch ein wenig hinkt, da "Der Doktor…" sicherlich komplexer gestrickt ist, doch wie auch James Harriet, ist auch Maz eine Romanheldin, die ihr Herz auf dem rechten Fleck trägt.
Abgesehen davon fand ich jedoch, dass man ansonsten etwas zu wenig über Maz erfährt, ich hätte mir insgesamt gewünscht, dass die Autorin ihren Romanfiguren etwas mehr Tiefe verliehen hätte. Die Liebesgeschichte ist zwar nett zu lesen, doch auch recht dünn gestrickt und alle Probleme lösen sich am Ende eine kleine Spur zu schnell in Wohlgefallen auf.
So ist "Stadt, Land, Kluss" zwar ein schöner, leichter Unterhaltungsroman mit Happy End Garantie den man auch gut als Strandlektüre verwenden kann, doch er bleibt leider nicht lange nach dem Lesen im Gedächtnis seiner Leser. Wichtig! Man sollte unbedingt eine Schwäche für Tiere haben oder Interesse daran haben, mehr über den Alltag eines Tierarztes zu erfahren, denn ansonsten wird man sicherlich etwas weniger Freude an dem Buch haben.