Cover-Bild Drei Tage im September
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 14.02.2023
  • ISBN: 9783832166656
Cay Rademacher

Drei Tage im September

Die letzte Fahrt der Athenia 1939
Die Athenia war das letzte Schiff, das Europa im Frieden verließ und das erste, das im Zweiten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. An Bord des englischen Ozeanliners drängten sich über tausend Passagiere, die nach Montreal fahren wollten: amerikanische Touristen, deutsche und österreichische Juden, polnische und tschechische Verfolgte der Naziherrschaft, britische Geschäftsleute, Wissenschaftler und Familien. Der Kommandant von U30 jedoch hielt das Schiff für einen Truppentransporter und schoss – 118 Passagiere ertranken.
In einer Reihe von Einzelszenen deckt Cay Rademacher erstaunliche Zusammenhänge der Tragödie auf: So reist die kleine Tochter des Filmregisseurs Ernst Lubitsch ohne ihre Eltern auf der Athenia. Um die amerikanischen Überlebenden zu betreuen, schickt der US-Botschafter in London seinen Sohn nach Glasgow: Sein Name ist John F. Kennedy …
Im Schicksal der Athenia fängt Cay Rademacher ein Spiegelbild Europas am Rande des Abgrunds ein und entfaltet ein spektakuläres Panorama der ersten Tage des Zweiten Weltkrieges

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Eine Tragödie zu Kriegsbeginn

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»Edith Lustig schlendert über das Promenadendeck des britischen Oceanliners und hat noch eine Minute zu leben.« S.7

So beginnt Rademachers Buch über den Untergang des Passagierschiffs Athenia, mit dem ...

»Edith Lustig schlendert über das Promenadendeck des britischen Oceanliners und hat noch eine Minute zu leben.« S.7

So beginnt Rademachers Buch über den Untergang des Passagierschiffs Athenia, mit dem er ein authentisches Zeitzeugnis über den Beginn des 2. WKs geschaffen hat. Dabei bedient er sich vieler Einzelschicksale und Momentaufnahmen, die diese Tragödie lebendig werden lassen.

1102 Menschen wollen mit der Athenia am 1. September Europa in Richtung Kanada verlassen. Unter ihnen sind amerikanische Touristen, deutsche und österreichische Juden, Verfolgte des Naziregimes, Geschäftsleute, Wissenschaftler und zahlreiche Familien. Das Schiff ist gnadenlos überladen, da alle anderen Passagierschiffe zu Kriegszwecken eingezogen wurden. Nur zwei Tage später wird die Athenia von einem deutschen U-Boot torpediert. Es beginnt ein Kampf ums Überleben.

Rademacher schildert, wie sich die politischen Ereignisse in Europa überschlagen, um Hitlers Einmarsch in Polen zu verhindern. Er zeichnet die letzten Tage vor Kriegsausbruch nach, das Scheitern diplomatischen Bemühungen, sowie Hitlers Überfall auf den Radiosender Gleiwitz.

Im Hauptteil widmet sich der Autor den einzelnen Schicksalen auf der Athenia namentlich. Fast minütlich zeichnet er die Ereignisse vom 1.–4. September an Bord nach. Die panische Flucht auf die Rettungsboote, bei der Familien getrennt werden, die Aufopferung einzelner, die andere zu retten versuchen, aber auch den Egoismus einzelner, die ihrem Nebenmann noch das letzte Hemd entreißen.

Ebenso beschreibt er die bedrückenden Verhältnisse auf dem U-Boot U-30, das im Nordatlantik liegt und auf eindeutige Befehle wartet. Letztlich wird der Kapitän den fatalen Feuerbefehl geben, die zu der Tragödie führen soll.

Rademachers Recherche beruht auf zahlreichen Quellen wie zum Beispiel Journalisten, die mit Überlebenden gesprochen haben, Zeitungsmeldungen, Biografien oder der Dokumentation des Nürnberger Prozesses. Im Mittelteil befinden sich Originalaufnahmen der Athenia und einigen Passagieren.
Die Aufzeichnung der politischen Zuspitzung fand ich persönlich manchmal etwas trocken, um sehr mehr fesselten mich die persönlichen Schicksale, was den Hauptteil spannender machte als einen Krimi. Ich denke, alle Geschichtsinteressierten werden hier voll auf ihre Kosten kommen.

Ein paar Fakten:
• von der 315-köpfigen Besatzung überlebten 296
• 1009 der 1102 Passagiere wurden gerettet
• insgesamt forderte die Tragödie 112 Tote, 27 Männer, 69 Frauen und 16 Kinder

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