Tränen und Lächeln garantiert
Das Buch "Die Geschenke meiner Mutter" ist 2016 im Penguin Verlag erschienen.
Zum Inhalt: Die Mutter der Autorin, die an Alzheimer erkrankt ist, muss ins Pflegeheim. Beim Ausräumen des Elternhauses findet ...
Das Buch "Die Geschenke meiner Mutter" ist 2016 im Penguin Verlag erschienen.
Zum Inhalt: Die Mutter der Autorin, die an Alzheimer erkrankt ist, muss ins Pflegeheim. Beim Ausräumen des Elternhauses findet Cecilie Zettel, auf denen die Mutter über viele Jahrzehnte alle Weihnachtsgeschenke aufgelistet hat, die gegeben und genommen wurden. Damit werden bei Cecilie teilweise lang vergessene Erinnerungen ausgelöst: Erinnerungen an geliebte Menschen, Schicksalsschläge, Glücksmomente.
Schon nach dem ersten Kapitel hat mich dieses autobiografisch angelegte Buch gepackt.
Zunächst muss ich ja sagen, dass das irgendwie mein Albtraum ist! Mal abgesehen von einer möglichen Alzheimer-Erkrankung denke ich nur mit Schrecken an den Zeitpunkt, wenn der Große, der Nachzügler und ich einmal die Häuser oder Wohnungen unserer Eltern leer räumen müssen. Und es ist so, wie Enger schreibt:
"Es ist, wie Seiten aus einem Tagebuch zu reißen. Es ist nicht nur ein Leben, das weggeworfen oder aufgeteilt wird, sondern mehrere."
Die Listen, die Cecilie findet, lassen sie in Erinnerungen eintauchen. Und die Geschenke, die auf den Listen aufgeführt sind, stehen quasi als Synonym dafür, wie reich man im Leben beschenkt wird. Und auch Cecilie bekommt durch diese Listen so viel geschenkt - nicht nur die Erinnerungen ihrer Mutter, sondern auch ihre eigenen kommen wieder hoch. Und dadurch schafft sie es, sich auch mit der Krankheit ihrer Mutter zu versöhnen.
"Als könnte sie ihre Sehnsucht berühren", beschreibt sie ihr Gefühl, wenn sie die Listen liest. Sehnsucht nach Wissen, Vergangenem, unwiderruflich verlorenem. Aber eben auch Aussöhnung. Wissen, was man hatte und hat.
Das lässt mich im positiven Sinne fassungslos mit durchnässten Taschentüchern zurück.
"Alle wissen, dass es eines Tages passieren wird. Es ist natürlich, den Tod unserer Eltern zu erleben. Aber wenn es so weit ist, ist es doch ganz anders als das, worauf man sich vorbereitet hat. Es ist eine leere Trauer, man fühlt sich wie ein verlassenes Kind und ist doch erwachsen. Es ist die Wehmut über eine verlorene Zeit, die Reue darüber, was gesagt und nicht gesagt wurde und die Dankbarkeit über alles, was schön war!"
Eine absolute Leseempfehlung!