Cover-Bild Eine zufällige Begegnung
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 08.12.2010
  • ISBN: 9783442741427
Charles Chadwick

Eine zufällige Begegnung

Roman
Klaus Berr (Übersetzer)

Zwei Außenseiter begegnen sich - die anrührende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft

Was hat Schönheit mit Liebe zu tun? Für Elsie viel, denn sie ist so hässlich, dass die Leute erschrecken, wenn sie sie sehen. Auch Stan ist ein Außenseiter der Gesellschaft: Er saß wegen Mordes fünfzehn Jahre im Gefängnis. Wie die beiden sich zufällig begegnen und wie daraus eine ungewöhnliche Freundschaft erwächst, das erzählt der literarische Solitär Charles Chadwick so unsentimental, so zart und zugleich hart, wie es nur ein großer Menschenkenner vermag.

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Veröffentlicht am 17.04.2018

Eine zufällige Begegnung

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Das Aufeinandertreffen von Elsie und Stan in einem Bus kann man im wahrsten Sinne des Wortes als „eine zufällige Begegnung“ bezeichnen.

Elsie, die aufgrund ihrer erschreckenden Hässlichkeit ein Dasein ...

Das Aufeinandertreffen von Elsie und Stan in einem Bus kann man im wahrsten Sinne des Wortes als „eine zufällige Begegnung“ bezeichnen.

Elsie, die aufgrund ihrer erschreckenden Hässlichkeit ein Dasein am Rande der Gesellschaft führt, erkennt in Außenseiter Stan, einem Mörder und ehemaligen Häftling, eine verwandte Seele. Was Charles Chadwick aus dieser Begegnung konstruiert, ist ein Roman, der realistisch und dennoch sehr einfühlsam das Leben dieser beiden vom Schicksal geschlagenen Menschen erzählt. Das Buch entwickelt eine Tiefe, die den Leser bis ins Innerste zu erschüttern vermag. Der Autor verzichtet zwar auf eine detaillierte Beschreibung des optischen Erscheinungsbildes seiner Protagonistin Elsie, geht aber verstärkt auf ihr Innenleben ein. Er bringt dem Leser die reiche Gefühlswelt dieser starken Persönlichkeit nahe, erzählt von Elsies Hoffnungen und Träumen, ihrem Sinn für Ästhetik und ihrer Leidenschaft für schöne Gartenanlagen. Er beschreibt die vorsichtige Annäherung, den Versuch einer Aussprache mit dem Vater, der in jungen Jahren die Familie verließ, und geht auch auf die Reaktionen der Mitmenschen auf Elsies Äußeres ein.

Charles Chadwick verführt mit seinen Dialogen, offenbart letztendlich auch die inneren Konflikte der nahen Angehörigen, die zwischen Abwehr und Mitgefühl schwanken.

Dieser Roman ist ein außergewöhnliches Porträt zweier Menschen, dessen Lektüre noch lange nachwirkt. Eine Geschichte, die berührt. Ich möchte dem interessierten Leser folgende Passage nicht vorenthalten, die mich besonders betroffen machte. Eine Aussage, die den innersten Schmerz Elsies ausdrückt und eine Fassungslosigkeit ob der Gedankenlosigkeit der Menschen um sie herum erzeugt:

„Es war so ziemlich das Schlimmste, wenn Leute zum Beispiel freundlich zu ihr sein wollten und Interesse zeigten, eigentlich aber nur herausfinden wollten, wie schrecklich ihr Leben wirklich war. Keine der Fragen hatte je irgendeine Bedeutung. Und dann wurde sie plötzlich ignoriert. Niemand fragte sie, wie es war, sehr hässlich zu sein und dann plötzlich so viele Fragen gestellt zu bekommen.“