Ein paar Gestalten zu viel
..treiben sich aus meiner Sicht in diesem ansonsten durchaus anrührenden Paris-Roman herum: um die - soweit ich es verstanden habe - im Zentrum stehende Bäckersfamilie Émile, Immacolata und vor allem ihren ...
..treiben sich aus meiner Sicht in diesem ansonsten durchaus anrührenden Paris-Roman herum: um die - soweit ich es verstanden habe - im Zentrum stehende Bäckersfamilie Émile, Immacolata und vor allem ihren Sohn Octavio tummelt sich ein so breites Spektrum an Akteuren, dass es mir nicht möglich war, hier den Überblick zu wahren und sie beim Weiterlesen immer wieder an passender Stelle einzuordnen. Kurzum: leider gestaltete sich die Lektüre ein wenig wirr.
Ein charmanter, gut zur Stadt Paris passender Schreibstil mit originellen, appetitlichen Assoziationen zu und Vergleichen mit Speisen, vor allem mit süßen Backwaren lädt eigentlich nur so ein zum gemütlichen Lesen und Genießen der Liebesgeschichte des jungen Octavio. Doch sind daran - vor allem im Vorlauf, bis es dazu kommt - so ungeheuer viele Figuren beteiligt, die Kapitel für Kapitel neu eingeführt werden, dass das Buch - eigentlich ein ausgesprochen schmaler Band - quasi schon damit ausgefüllt, davon überladen ist, bevor es an die eigentliche Geschichte geht. Man muss kein Prophet sein, um sich auszumalen, dass sie unter diesem personellen Aufgebot leidet, ja davon erdrückt wird.
Schade eigentlich! Ich kann mir vorstellen, dass ich ansonsten dieses Buch, das mit dem ersten Jahr des 20. Jahrhunderts seinen Anfang nimmt, durchaus hätte lieben können, doch leider litt ich statt dessen an Verstopfung - einer Abgefülltheit mit Figuren, die mir dies unmöglich machte! Ich könnte mir vorstellen, dass es nicht mal Leuten mit einem ganz ausgeprägten Paris-Faible Begeisterung entlockt!