Eine wundervolle Fortsetzung! Lustig, lehrreich und zum Schmunzeln schön!
Da mir die erste Bilderbuchgeschichte vom Schusch unheimlich gut gefallen hat, war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern entdeckte, dass es ein zweites Abenteuer mit dem Schusch geben wird. „Der ...
Da mir die erste Bilderbuchgeschichte vom Schusch unheimlich gut gefallen hat, war meine Freude groß gewesen, als ich beim Stöbern entdeckte, dass es ein zweites Abenteuer mit dem Schusch geben wird. „Der Schusch und der Bär“ ließ ich daher nur zu gerne in meine Bilderbuchsammlung einziehen.
Der Bär war den ganzen Sommer über richtig fleißig gewesen, Unmengen von Honig hat er gesammelt. Nun ist er reich. Aber was soll er eigentlich mit so viel Geld anfangen? Der Bär beschließt, sich eine schicke Höhle im Simmerlgebirge zu kaufen. Und ein großes Bett natürlich auch, damit er sein Geld unter der Matratze verstecken kann. Es treiben ja schließlich ständig Diebe ihr Unwesen. Zum Beispiel das Huhn, das da gerade vorbeikommt. Das sieht mit dem Sack über der Schulter äußerst verdächtig aus. Das ist ganz klar ein Hühnerdieb! Der Bär macht sich sofort daran, seine Höhle mit einer Tür zu sichern.
Der Tür sollen noch so einige weitere Sicherheitsvorkehrungen folgen: Eine Mauer, Stacheldraht, Gitter vor dem Fenster...In jedem Nachbarn, der vorbeikommt, sieht der Bär einen potentiellen Dieb, der es auf sein vieles Geld abgesehen hat.
Er verbarrikadiert sich in seiner Höhle, damit auch nur ja keiner bei ihm einbrechen kann. Da kommt schließlich auch der Schusch vorbei. Seine Verwunderung ist groß, als er die verrammelte und vergitterte Behausung des Bären sieht. Warum hat man den Bären denn eingesperrt? Der Bär ist verblüfft. Er ist doch gar nicht eingesperrt, er kann schließlich jederzeit wieder hinaus. Nachdem alle Schlösser entriegelt sind und er durch die Mauer getreten ist, steht er vor dem kleinen Schusch. Und jetzt? Nun, jetzt wird der Schusch dem Bären zeigen, wie schön und wichtig Freunde sind und dass man erst mit diesen wirklich reich ist.
Mit „Der Schusch und der Bär“ ist Charlotte Habersack und SaBine Büchner erneut ein zauberhaft schönes Bilderbuch gelungen, welches mich genauso begeistern konnte wie der erste Band. Wie schon der Vorgänger, so erzählt auch die Fortsetzung eine tolle Geschichte über Vorurteile, Toleranz und ein offenes Miteinander. Das Buch macht nur zu schön deutlich, wie sehr einem Vorurteile im Weg stehen können. Zudem zeigt es auf, dass viel Reichtum allein nicht glücklich macht. Was einem die größte Freude im Leben schenkt, sind gute Freunde, mit denen man Spaß haben und die tollsten Abenteuer erleben kann.
Ich habe das Buch nun schon viele Male durchblättert, da ich einfach nicht genug von dieser niedlichen Geschichte bekommen kann. Sie ist so witzig und zum Schmunzeln schön. Ich war hier durchweg am Grinsen und habe mich über den paranoiden Bären köstlich amüsiert. Hier folgt wirklich einer lustigen Idee der nächsten, Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Ich persönlich habe zwar den ersten Band als etwas spannender empfunden, da man in diesem immerzu am Mitfiebern und Rätseln war, wer denn nun dieser geheimnisvolle Schusch ist. In der Fortsetzung war ich dafür mehr am Schmunzeln. Der Bär mit seiner großen Angst vor Dieben ist einfach spitze.
Voran ich mich gar nicht sattsehen konnte, sind die lustigen, farbenfrohen Illustrationen von SaBine Büchner. Ich liebe ihren Zeichenstil. Ihre Figuren sehen immer so herrlich knuffig aus mit diesen runden Kulleraugen.
Was mir an den Illustrationen wieder ganz besonders gut gefallen hat, sind die vielen versteckten Details. Man stößt immer wieder auf etwas Neues, sodass das Buch auch nach mehrmaligen Durchschmökern nicht langweilig wird. Mir haben die detailreichen Illustrationen immer wieder ein breites Lächeln aufs Gesicht gezaubert, sodass ich hier beim Durchblättern quasi ein Dauergrinsen auf den Lippen hatte.
Kinder werden hier die reinste Freude beim Betrachten und Entdecken haben. Empfohlen werden die Schusch-Bücher vom Verlag ab 3 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Die Botschaft wurde auf eine sehr kindgerechte Weise verpackt, sodass sie von Mädchen und Jungen ab 3 Jahren sehr gut verstanden werden kann.
Zum Vorlesen eignet sich das Buch, wie schon sein Vorgänger, wunderbar. Auf einer Doppelseite befindet sich jeweils nur auf einer Seite ein bisschen Text, der nur wenige Sätze umfasst. Ich selbst habe das Buch für mich alleine gelesen, kann mir aber nur zu gut vorstellen, dass es für ein herrliches Vorlesevergnügen für die ganze Familie sorgen wird!
Man muss übrigens nicht „Der schaurige Schusch“ kennen, um in diesem Band dem Geschehen folgen zu können. Die Bücher kann man prima unabhängig voneinander lesen. Allerdings würde ich dennoch raten, lieber zuerst die erste Schusch-Geschichte zu lesen. Wenn man mit dem zweiten Band startet, spoilert man sich ein bisschen zum ersten, da man dann schon weiß, wer dieser rätselhafte Schusch ist, vor dem sich alle anfangs so fürchten.
Fazit: Ein wundervoller (Vor-)Lesespaß für die ganze Familie! Mit „Der Schusch und der Bär“ ist Charlotte Habersack erneut ein bezauberndes Bilderbuch über Vorurteile, Freundschaft und ein offenes Miteinander gelungen. Die Geschichte vermittelt auf eine humorvolle und zum Schmunzeln schöne Weise, dass man niemals zu schnell über andere urteilen sollte und dass Freunde der größte Reichtum im Leben sind. Die witzigen Illustrationen von SaBine Büchner sind herrlich detailreich, sodass das Betrachten nie langweilig wird. Ich bin mittlerweile der totale Schusch-Fan und hoffe sehr, dass diesem Band noch so einige weitere folgen werden. Ich kann „Der Schusch und der Bär“ wärmstens empfehlen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!