Cover-Bild Ein Mädchen mit Prokura
Band 1 der Reihe "rororo Entdeckungen"
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 12.09.2023
  • ISBN: 9783499012969
Christa Anita Brück

Ein Mädchen mit Prokura

Magda Birkmann (Herausgeber), Nicole Seifert (Herausgeber)

Ein Klassiker der 1930er-Jahre-Literatur, neu entdeckt: das Schicksal einer klugen und ehrgeizigen Frau als Bankangestellte in der Weltwirtschaftskrise

Berlin, 1931. Thea Iken ist Prokuristin im Bankhaus Brüggemann Sohn. Sie ist unbedingt loyal, arbeitet viel und genießt das Vertrauen des Bankdirektors, dem sie freundschaftlich verbunden ist – für seinen jugendlichen Sohn ist sie eine Art Ersatzmutter. Den übrigen Angestellten ist sie ein Dorn im Auge oder bestenfalls ein Rätsel, denn sie gibt wenig von sich preis. Die aufkommende Bankenkrise versetzt Thea und ihre Kollegen wie den Rest der Welt in Aufruhr. Existenzen sind bedroht oder werden zerstört, die Welt wirkt ungewiss und bedrohlich. Als es in der Bank zu einem Mord kommt, gerät Thea gar in Verdacht. Sie wird verhaftet. Klar ist, sie hat etwas zu verbergen – doch ist es wirklich ihre Schuld?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2023

Großartige Wiederentdeckung

0


„Er hat da einen verbohrten Mannesstolz, der ihm verbietet, sie anzuerkennen. Es kostet ihn täglich einen lächerlichen Aufwand an Nervenkraft, ihre Autorität zu umgehen.“

Berlin in den 30ern. Thea Iken ...


„Er hat da einen verbohrten Mannesstolz, der ihm verbietet, sie anzuerkennen. Es kostet ihn täglich einen lächerlichen Aufwand an Nervenkraft, ihre Autorität zu umgehen.“

Berlin in den 30ern. Thea Iken ist Bankangestellte. Sie ist fleißig, intelligent und verhandlungsstark. Und sie hat es recht weit gebracht in ihrem Job. Ihr Chef vertraut ihr und protegiert sie und sie weiß die wenigen Chancen, die sich ihr als Frau eröffnen, zu ergreifen. Dass ausgerechnet sie die neue Prokuristin wird, stößt auf Irritation und Missfallen. Eine Frau in dieser Position - das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Als dann ein Mord geschieht, findet jeder im Kreis der möglichen Täter direkt die Hauptverdächtige: Thea. Denn als Frau in ihrer Position und mit ihrem Auftreten ist sie per se verdächtig.

„Ein Mädchen mit Prokura“ ist ein berauschendes Buch: Die Geschichte ist so spannend geschrieben und geschickt aufgebaut, das man es nicht zur Seite legen kann. Es ist außerdem ein weitsichtiges und blitzgescheites Buch, das die Rolle der Frau zur damaligen Zeit genau zu analysieren weiß. - Und dann erschrickt man, weil man erkennen muss, dass viele Dinge sich heutzutage nicht grundlegend anders verhalten würden.

Ich freue mich, dass Nicole Seifert und Magda Birkmann sich vergessener Werke von Autorinnen annehmen und in einer eigenen Reihe im Rowohlt Verlag „wiederendeckte Schätze des 20. Jahrhunderts“ präsentieren. Dieses Buch ist ein großartiger Auftakt für die Reihe und verdient es wiederentdeckt zu werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2023

Ein Angestelltenroman

0

Ein Mädchen mit Prokura ist der erste Band der Buch-Reihe Entdeckungen.
Das Buch wirft einen Blick auf die schwierige Zeit der Weimarer Republik, als viele unter der Weltwirtschaftskrise leiden. Betrachtet ...

Ein Mädchen mit Prokura ist der erste Band der Buch-Reihe Entdeckungen.
Das Buch wirft einen Blick auf die schwierige Zeit der Weimarer Republik, als viele unter der Weltwirtschaftskrise leiden. Betrachtet wird die Zeit zwischen 1923 bis 1931.
Im Mittelpunkt steht Thea Iken, eine Frau im Angestelltenmilieu. Sie arbeitet in einer Bank in Berlin.
Ihre Stellung als Frau in dieser Männerwelt ist nicht einfach, doch sie setzt sich durch, wird Prokuristin un d genießt das Vertrauen des Direktors.

Überraschenderweise wird das ganze von einem Kriminalplot begleitet.
Theas Chef, zu dem sie ein besonderes Vertrauensverhältnis hatte, wird ermordet. Thea gerät in Verdacht und es kommt zum Prozess.

Gelegentlich erscheinen einige Szenen im Zusammenhang mit dem Prozess überspitzt, doch es ist ganz spannend gemacht.

Es macht Sinn, alte Romane von nahezu vergessenen Autorinnen neu herauszubrigen, solange sie eine Relevanz haben und das ist hier klar der Fall.
Denn das Buch zeigt die Realität der damaligen Zeit, und ist glaubhafter als Bücher, die erst jetzt über die damalige Zeit geschrieben werden.
Es ist damit ein Zeitporträt.

Das Buch wurde übrigens 1934 auch verfilmt. Darauf geht auch das Nachwort von Magda Birkmann ein. Ein gutes Nachwort, dass eine richtige Einordnung des Buches in einen Kontext ermöglicht.