Die junge Lehrerin Chiara Christensen lebt zusammen mit ihrer Mutter in Frankfurt. Als ihre Mutter nach schwerer Krankheit und langer Pflege verstirbt, ist Chiara plötzlich ganz allein, denn ihren Vater kennt sie nicht und einen Job hat sie auch nicht mehr. Da sie keine Perspektive in Deutschland sieht und sich einen Neuanfang wünscht, packt Chiara ihre Siebensachen und macht sich auf den Weg zu ihrer Tante Maggie, der Schwester ihres Vaters, die in Neuseeland eine Rinderfarm mit dem Namen „Tangata Whenua“ besitzt und bei der sie unterkommen kann. Schon bald nach der Ankunft auf der Farm fühlt sich Chiara wohl und beginnt, das Leben wieder positiver zu betrachten. Auch der Rindermanager Marc, den sie auf der Farm kennengelernt hat, hat es ihr angetan und verursacht ihr Herzklopfen. Doch Marc ist sehr verschlossen und gibt sich wenig zugänglich, obwohl auch er ein Auge auf Chiara geworfen hat. Hat er etwas zu verbergen? Als es dann auf der Farm auch noch zu unerklärlichen Zwischenfällen kommt, die an Sabotage grenzen, gerät Chiara dabei selbst in Gefahr. Wird Marc sie retten können?
Christel Siemen hat mit ihrem Buch „Tangata Whenua: Inferno der Herzen“ einen sehr gefühlvollen und farbenfrohen Liebesroman vor der exotischen Kulisse Neuseelands vorgelegt, der dazu noch einige Geheimnisse beinhaltet, die es zu ergründen gilt. Der Schreibstil ist flüssig und nimmt den Leser von Beginn an mit auf eine Reise zur anderen Seite der Welt auf eine Rinderfarm, wo das Leben fernab von Großstädten ganz anders verläuft. Die Handlung wird in wechselnden Perspektiven erzählt, so lernt man die beiden Hauptprotagonisten Chiara und Marc sehr gut kennen und versteht ihre Handlungsweisen und Gedanken umso besser. Die Landschaftsbeschreibungen sind so bildhaft und ebenso der Einblick in die Maori-Kultur sowie das harte Landleben finden hier eine Bühne, so dass der Leser alles regelrecht vor Augen hat. Auch der Spannungsbogen wurde sehr schön aufgebaut und zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung.
Die Charaktere sind sehr schön ausgestaltet worden und wirken aufgrund ihrer Gedanken- und Gefühlswelt sehr real und liebenswert. Chiara ist eine junge Frau, die schon recht früh Verantwortung übernommen hat für ihre kranke Mutter. Deren Tod ist ein Schicksalsschlag, den sie erst einmal verdauen muss, denn weitere Verwandtschaft besteht nur noch durch Tante Maggie. Chiara ist ein sehr lieber und aufgeschlossener Mensch, der vielseitig interessiert ist und sich auch anderen gegenüber immer hilfsbereit gibt. Sie packt mit an und gibt sich selbst die Chance, ihr Leben neu zu gestalten. Marc ist ein attraktiver, aber sehr zurückhaltender Mann, der zu Beginn etwas ruppig wirkt. Er hat ebenfalls einen schweren Verlust erlitten, den er aber in sich verschließt und mit niemandem Teil. Einzig der Leser weiß um sein Schicksal. Maggie ist eine herzensgute Frau, die für alle ein offenes Ohr hat und immer einen guten Rat oder Hilfe weiß. Ben ist ein junger Maori, der auf Maggies Farm arbeitet. Er hat ein offenes und freundliches Wesen und unterstützt Chiara beim Einleben. Auch die anderen Protagonisten geben ein buntes Bild und unterstützen mit ihren Eigenschaften die Handlung.
„Tangata Whenua: Inferno der Herzen“ ist ein sehr unterhaltsamer Liebesroman vor der wunderschönen Kulisse Neuseelands, der auch mit einigen Spannungsmomenten aufwarten kann. Ein toller Mix, der das Lesen zu einem reinen Vergnügen werden und das Buch nicht aus der Hand legen lässt. Liebhaber von Romanzen mit einer Prise Exotik und etwas Spannung werden mit diesem Roman ihre Freude haben. Absolute Leseempfehlung!