Cover-Bild Trittsteine Ost
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12,85
inkl. MwSt
  • Verlag: Weiß, Erich
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 48
  • Ersterscheinung: 30.06.2010
  • ISBN: 9783940821041
Christian Bolick-Zander

Trittsteine Ost

Asienbilder in Poesie
Christian Bolick-Zander, seit November 2008 mit kurzen Heimatphasen in allen Teilen des Erdballs unterwegs, lässt den Leser in diesem Büchlein Teil II seiner Weltreisen in Form lyrisch~poetischer Verse miterleben, seine Eindrücke und Gefühlswelten nachempfinden. Kritische Anmerkungen zu historischen Ereignissen sind ihm ebenso wichtig wie das Zeichnen eines charakteristischen Menschenbildes der besuchten Regionen.
Die vorliegenden Gedichte aus sechs Wochen on Tour durch nah- und fernöstliche Ländereien sind getragen von hintergründigem Humor eines Autors, der mit heiterer Gesinnung und seelentiefem Wohlwollen Mitmenschen, Umwelt und Natur begegnet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.11.2020

Der Ferne Osten ist in jedem von uns selbst!

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Andersartige Lyrik, die in ihrer Widerspenstigkeit nicht gefällig oder glatt poliert sein möchte und an der sich der Leser reiben kann!

Dieser Lyriker, Christian Bolick-Zander ist am 29.10.1943 in Katscher/Oberschlesien ...

Andersartige Lyrik, die in ihrer Widerspenstigkeit nicht gefällig oder glatt poliert sein möchte und an der sich der Leser reiben kann!

Dieser Lyriker, Christian Bolick-Zander ist am 29.10.1943 in Katscher/Oberschlesien und Lisberg/Landkreis Bamberg ist seine Heimat. Von 1965 bis 1998 war er Lehrer, unter anderem in Guayaquil/Ecuador und Shanghai. Sein Lebensmotto lautet, daß ein gescheiter Mensch die beste Bildung auf Reisen fände, Worte von Goethe. 

Nun ja, jetzt in Coronazeiten ist das bekanntlich sehr sehr schwierig bis unmöglich, aber hoffnungsvollerweise wird diese Pandemie mal Historie sein, aus der die Menschheit dann besser etwas lernt. Und sie nicht "vergißt" oder verdrängt, wie die Spanische Grippe ( die eigentlich aus Kansas / USA stammt ) von 1918 bis 1920.

Der Autor hier ist ein Globetrotter, universal unterwegs seit Novembrus 2008 auf allen Erdteilen. 

In diesem vorliegenden Band kann man die Resultate seiner Asienreise inhalieren, die am 23. Mai 2009 in Dubai begann und am 20. Juni 2009 in Indonesien endete.

Er prozessiert seine Impressionen und Erlebnisse in postmoderner Lyrik, läßt seine Emotionen gekonnt in hintergründige Wortgebilde fließen. Ergo: eine liquide, oder besser wie eine warme Brise wehende Sprache, die großartig das Bewußtsein aufgeladen elektrisiert. 

Diese Poesie wirkt teilweise experimentell und erschließt sich nicht immer auf Anhieb. Jetzt werden einige stöhnen: "Mann, das hört sich aber anstrengend an!"

Zugegeben, für die eine oder den anderen könnte das der Fall sein. Es ist temporär anstrengend das Werk zu lesen und scheint manchmal kompliziert, sogar verschlossen und sperrig. Die Texte wollen decodiert und erobert werden. Aber zu leicht soll es dem Leser / in nicht gemacht werden. "Gefällige" Lyrik ist rasch gelesen und verstanden, aber unter Umständen ebenso schnell vergessen. 

Mit dieser Lyrik des Autoren arbeiten zu "müssen", daß man sie nicht nebenbei lesen kann, ist exzellent. Denn dies regt zum Reflektieren an, so daß man die 48 Seiten des öfteren liest, um jedesmal frische, neuartige Eindrücke zu gewinnen. 

Der Poet besitzt ebenso tief- und hintersinnigen trockenen Humor, den er wieder und wieder in verknappten Formulierungen verdichtet vermittelt und aufblitzen läßt wie Bergkristall in der aufgehenden Sonne. 

Die Poeme sind durchdatiert, so daß man die Stationen seiner Asienreise nachvollziehen kann. Sechs Wochen insgesamt. 

Er ist durchaus hinterfragend, blickt hinter die Fassaden, versucht Charakteristika der jeweiligen Einheimischen zu generieren, aber schält auch pointiert das Atypische der Asiaten heraus, fern jeglicher Klischees, Stereotype und Weichspülromantik. 

Wer beispielsweise Friederike Mayröcker mag oder das Poetische  in der ganz eigenen Sprache Elfriede Jelineks, sollte Christian Bolick-Zander seine Aufmerksamkeit widmen, denn er hat jene redlich und reell verdient. Aber wie erwähnt: speziell und anders, dadurch exzeptionell und herausragend! Für Anhänger "gefälliger", "glatter" Poetik eher nicht geeignet, außer er oder sie ist offen und bereit, seinen / ihren lyrischen Horizont beträchtlich zu expandieren. Sehr empfehlenswert! 

Randnotiz: Am Ende des Buches gibt es eine Kurzbiographie und auf der Rückseite des Hardcovers eine Photographie des Verfassers. Außerdem gibt es in diesem Band zahlreiche originelle, auch humorvolle Illustrationen in Schwarzweiß von Friedrich Folz aus Gundelsheim. Eine perfekte Melange in Kombination mit der Lyrik! 




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