Auftakt einer bissigen Krimi-Reihe
Als Hannes Hinterleitner Stallmist aus seinem Misthaufen auf den Miststreuer hieven will, hat er die Leiche seines Vaters auf der hydraulischen Gabel. Der eilends herbeigerufene Inspektor Grinninger ist ...
Als Hannes Hinterleitner Stallmist aus seinem Misthaufen auf den Miststreuer hieven will, hat er die Leiche seines Vaters auf der hydraulischen Gabel. Der eilends herbeigerufene Inspektor Grinninger ist das erste Mal in seinem Polizistenleben mit einem Mordfall konfrontiert.
Man glaubt, den Täter schnell gefunden zu haben, denn der uneheliche Sohn des Toten, genannt Goggala-Hansi hat versucht mit dessen Kreditkarte im Casino von Vissy Brod seinen Kontostand aufzubessern. Doch während der Goggala-Hansi noch Gast bei der Polizei ist, gibt es den nächsten Toten ...
Zusammen mit weiteren Ungereimtheiten beginnt Gerhard Grinninger den Gerüchten um dubiose Finanztransaktionen mit Gemeindegeld - also Steuergeld - nach zu gehen. Immer tiefer dringt er in die Geheimnisse von Aktien, Off-Shore-Produkten und ähnlichen Geldgeschäften ein. Da schmerzt ihn der Kopf nicht nur vom unmäßigen Alkoholgenuss im Dorfwirtshaus.
Meine Meinung:
Mit diesem Reihenauftakt ist dem Autor ein interessanter Regionalkrimi gelungen, der allerdings noch ein wenig Luft nach oben hat. Aber, es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Die Charaktere sind herrlich! Sie trinken nach wie vor ihr Rüscherl und delektieren sich am fetten Schweinsbraten mit Kraut und Knödel. Als Mühlviertel-Fan kann ich mir die oft rot-gesichtigen, sturen Figuren bestens vorstellen.
Auch das Lokalkolorit mit Misthaufen, Erdäpfeläckern sowie den sterbenden Dörfern ist gut gelungen. Die unheilige Allianz Bürgermeister-Wirt-Bankenchef ist wohl in vielen Dörfern möglich.
Einheimische werden Hinweise und Seitenhiebe auf das eine oder andere wahre Ereignis erkennen.
Fazit:
Ein durchaus bissiger Aufakt einer neuen Krimi-Reihe aus Oberösterreich, die noch einiges Potenzial in sich birgt. Gerne gebe ich hier 3 gute Sterne und lese demnächst die beiden Nachfolger „Springender Punkt-2“ und „Mühlviertler Schmankerl-3“.