Fesselnd bis zur letzten Seite
Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer Reihe rund um den Privatermittler Marco Martin, einem ehemaligen Bestatter, der eigentlich Markus Martinic heißt.
Eigentlich will unser Held nur den Neufrieder Kirtag ...
Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer Reihe rund um den Privatermittler Marco Martin, einem ehemaligen Bestatter, der eigentlich Markus Martinic heißt.
Eigentlich will unser Held nur den Neufrieder Kirtag besuchen und sich am köstlichen Rebensaft laben. Doch die Feierlichkeit wird vom Brand des Traditionsweingutes Fadinger überschattet. In den Resten des abgebrannten Holzhauses wird die verkohlte Leiche des ehemaligen Knechtes Bogensberger gefunden. Die Brandsachverständigen gehen von einem Unfall oder Selbstmord aus. Nur Bogis Enkelin glaubt nicht daran und erteilt Marco einen Auftrag.
Gleichzeitig ermitteln Gruppeninspektor Krasberger und sein Team in einem seltsamen Mordfall: Während des Abbruch eines Einfamilienhauses wird die Leiche des ehemaligen Hausbesitzers gefunden. Der Mörder hat anscheinend einige Tage bei seinem Opfer gelebt. In einem anderen Bezirk gibt es einen ähnlichen Fall.
Wieso? Und hat die Baufirma mit alle diesen Todesfällen etwas zu tun?
Meine Meinung:
Christof Klinger begibt sich mit seinem Krimi auf ein heikles Terrain: Dem der Immobilienspekulation. Nicht nur im fiktiven
Weinhauerort Neufried am Bach sondern auch in der Realität warden nach und nach die alten Bestandgebäude dem Verfall und der Spitzhacke preisgegeben. Selbst unter Denkmalschutz stehende Gebäude werden abgerissen – irrtümlich natürlich – um Platz für “Hochwertigen Wohnraum” zu machen. Dabei fließt jede Menge Geld.
Um Bogensbergers Tod aufzuklären begibt sich Marco auf eine Reise in die Vergangenheit und fördert einige Altlasten der früheren Genaration(en) zu Tage.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, beschreibt er doch durchaus selbstironisch und im breiten Wiener Dialekt das oft gar nicht so “goldene Wienerherz” und die neugierigen Nachbarn. („Mir ham ja ned so genau geschaut. Wir sind ja ned neugierig, oder?“)
Einzig ein Glossar wegen der vielen speziellen Wiener Ausdrücke könnte nicht schaden, wenn Marco Martin auch außerhalb der Hauptstadt gelesen und verstanden werden soll.
Fazit:
Ich kann diesen Wien-Krimi gerne empfehlen und gebe ich 5 Sterne.