Spannend, geheimnisvoll, gruselig
Malvina Moorwood kann es kaum fassen: In der Baugrube hinter dem Schloss ihrer Familie legt der Bagger ein Skelett frei. Ihr Großvater gerät in Verdacht, damit etwas zu tun zu haben, doch als die Polizei ...
Malvina Moorwood kann es kaum fassen: In der Baugrube hinter dem Schloss ihrer Familie legt der Bagger ein Skelett frei. Ihr Großvater gerät in Verdacht, damit etwas zu tun zu haben, doch als die Polizei ihn befragen will, verschwindet er einfach.
Christian Loeffelbein greift in dem zweiten Band der Reihe auf das bekannte Setting zurück. Ich-Erzählerin ist die spontane und mutige elfjährige Malvina, weitere Hauptpersonen sind ihre Familie und ihr verlässlicher Freund Tom Baxter, der gerne knifflige Rätsel löst. Und als halb heimeliger, halb gruseliger Ausgangspunkt des Geschehens dient auch hier das alte, ehrwürdige Moorwood Castle mitsamt seiner Umgebung, die ständig im Nebel zu liegen scheint.
Die Geschichte ist spannend und geheimnisvoll. Kleine Probleme am Wegesrand sorgen für eine gewisse Vielschichtigkeit und erleichtern vermutlich die Identifizierung der jungen Leserschaft mit der jungen Heldin. Gruselelemente und übernatürliche Ereignisse lassen Nackenhaare sich aufstellen. Einiges erklärt sich später ganz natürlich, anderes … da gibt es ja noch den alten, längst verstorbenen Lord. Ob der nicht doch noch ein wenig mitmischt?
Der Weg bis zur Aufklärung des Falles ist mühsam, Stück für Stück arbeiten sich die beiden jungen Detektive vor. Neue Gesichter tauchen auf, Zusammenhänge erweisen sich als ziemlich komplex, manchmal sogar als verwirrend, im Großen und Ganzen funktioniert das aber ganz gut. Lediglich besonders sensible Kinder der Zielgruppe 9-11 Jahre werden vielleicht mit einigen beängstigenden Begegnungen nicht ganz entspannt umgehen können. Für die anderen bleibt neben einem fesselnden Leseerlebnis vielleicht die Sehnsucht, wenigstens bei einem Teil der vielen Rätsel, die hier auftauchen, auch eine Chance zu erhalten. Denn leider sind die mit dem Wissenstand des Lesenden meistens nicht lösbar, in der Regel wird man durch den Informationsvorsprung der Protagonisten abgehängt.
Ein großer Pluspunkt geht an die Covergestaltung, die ist dank der Illustrationen von Julia Christians wieder bemerkenswert gut geraten und enthält viele Details, die im Buch wichtige Rollen spielen.