"Vom Ende allen Krieges" lautet etwas pathetisch der Untertitel dieses interessanten Romans. Ist sie überhaupt möglich, diese Utopie? Was ist eigentlich erlaubt, um das "Ende allen Krieges" herbeizuführen?
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"Vom Ende allen Krieges" lautet etwas pathetisch der Untertitel dieses interessanten Romans. Ist sie überhaupt möglich, diese Utopie? Was ist eigentlich erlaubt, um das "Ende allen Krieges" herbeizuführen?
Der fünfzehnjährige Jaarn ist Bücherbruder. Allein für die Erfindung dieses Ordens müsste man dem Autor schon einen Orden verleihen, findet die bibliophil veranlagte Rezensentin... Jaarn haust mit seinen Ordensbrüdern im Bücherturm der mächtigen Stadt Ghidt-Lhorr, den er noch nie verlassen hat, und hütet die altehrwürdige Bibliothek. Eigentlich hat er sich schon immer gewünscht, einmal die Welt draußen zu sehen. Allerdings nicht so, wie es ihm dann völlig unfreiwillig widerfährt...
Kann es Jaarn wirklich gelingen, mit dem Legendeneisen, einem Schwert voller faszinierender Geschichten, die Menschheit vom Krieg zu erlösen? Und wer ist der mysteriöse Narbige, der nicht mehr von seiner Seite weicht?
Die Sprache ist sehr schön. Kraftvoll und ausdrucksstark, und gleichzeitig elegant, so dass es eigentlich fast nie schwülstig wird, was in dieser Art Literatur, scheint mir, in der Regel schwierig zu vermeiden ist... Christian von Aster versteht es gekonnt, mit Worten umzugehen. Hin und wieder würzt er seine geschliffenen Dialoge mit einer guten Prise trockenem Humor. Und dann die Geschichten in der Geschichte! Solche Erzählkunst kenne ich sonst nur aus den Büchern Rafik Schamis. Trotzdem bin ich am Ende vom Roman enttäuscht. Zu einfach (wenn auch unerwartet) löst sich alles auf. Am Ende fragt man sich, wozu die ganzen Leichen auf dem Weg? Und man fragt sich, möchte der Autor, dass man sich das fragt?
Dennoch meine Anerkennung für ein spannendes und ungewöhnliches Leseerlebnis.