vergangene Geheimnisse
Magdalene und Willem leben endlich zusammen in Rotterdam, doch ihre gemeinsame Zeit währt nicht lange. Willem hat einen neuen Auftrag bekommen und bricht nach London auf. Während seiner Abwesenheit ...
Magdalene und Willem leben endlich zusammen in Rotterdam, doch ihre gemeinsame Zeit währt nicht lange. Willem hat einen neuen Auftrag bekommen und bricht nach London auf. Während seiner Abwesenheit will Magdalene ihm beweisen, dass sie auch das Zeug zu einer guten Kundschafterin hat. Sie will endlich herausfinden, was aus ihrem Milchbruder geworden ist. Entweder ihn finden oder aber zu mindestens sein Grab. Ihre einzige Spur ist das Hollandpelzchen, welches ihm gehört hat. Sie fördert einiges zutage, was nicht zusammenpasst. Was ist damals nur wirklich geschehen und ist alles mit rechten Dingen zugegangen?
Dies ist nun der vierte Band aus der Reihe „Magdalene und der Kundschafter“. Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht jedoch Lucas Bosmann, der Milchbruder von Magdalene. Sein Lebenslauf liest sich spannend wie ein Krimi und zeigt gleichzeitig, wie schwierig das Leben zu Beginn des 18. Jahrhunderts gewesen ist.
In welcher Beziehung der junge Mann zu Magdalene steht, klärt sich im Laufe der Handlung. Die Geschichte von Luuk (Lucas) hat mir gut gefallen. Seine Kindheit und später seinen Lebensweg schildert die Autorin detailgetreu. Gleichzeitig wird dadurch auch einiges geklärt, was in vorhergehenden Bänden noch ungesagt geblieben ist. Auch wenn es jetzt so klingt, als könne man die Bücher nicht einzeln lesen, dem ist nicht so. Die Geschichte in sich ist schon abgeschlossen und erzählt eine eigenständige Handlung. Mir gefällt aber gut, wie übergreifend die Handlung dann doch ist und wie sich so nach und nach alles zu einer großen Geschichte mit vielen kleinen Besonderheiten zusammenfügt.
Gleichzeitig kann man wunderbar mit Luuk mitfühlen und dabei sein, wie aus dem Kind ein junger Mann wird und wie sich sein Leben entwickelt. Die Spurensuche von Magdalene findet scheinbar nur am Rand statt und ist trotzdem immer gegenwärtig. Die Autorin hat es geschickt verstanden, diese Handlungsstränge zusammenzuführen.
Der Erzählstil von Christina Auerswald ist dabei leicht und locker zu lesen und die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Lebensart dieser Epoche fügt sich nahtlos in die fiktive Handlung rund um Magdalene und ihre Familie ein und ergibt ein stimmiges Gesamtbild.
Fazit:
„Hollandpelzchen“ erzählt nicht nur das Leben von Magdalene weiter oder ihre Suche nach ihrem Milchbruder, sondern auch davon, wie es dem Jungen ergangen ist. Das Leben von Luuk wird mitfühlend geschildert und eröffnet einen weiteren spannenden Handlungsstrang dieser Reihe. Ich mag es, wie Christina Auerswald es immer wieder schafft, neue spannende Geschichten aus dieser Epoche zu erzählen.