weihnachtlicher Krimi im historischen Wien von 1910
Mord im Stadtpalais
Der Köchin Mila gelingt es immer, die leckersten Köstlichkeiten zu zaubern, so auch an diesen Tagen im Advent des Jahres 1910. Das Stadtpalais der Familie Steinhäusel steht in Wien, hier werden Traditionen ...
Der Köchin Mila gelingt es immer, die leckersten Köstlichkeiten zu zaubern, so auch an diesen Tagen im Advent des Jahres 1910. Das Stadtpalais der Familie Steinhäusel steht in Wien, hier werden Traditionen noch gepflegt und hochgehalten. So sitzt die gesamte Familie beim Essen zusammen. Als dann das Dessert serviert wird, geschieht ein kleines Missgeschick. Mila rutscht auf Glasmurmeln aus und stürzt, gleichzeitig bricht der Hausherr tot zusammen. Was hat ihn umgebracht? Die Trauer der Familie über den plötzlichen Tod hält sich in Grenzen. Der Kommissar Felix Zack wird eingeschaltet und soll prüfen, ob es sich um einen natürlichen Tod handelt oder etwas anderes dahinterstecken könnte.
Die historischen Krimis von Beate Maly lese ich immer wieder gern. „Mord im Stadtpalais“ ist ein eigenständiger Krimi und erzählt eine abgeschlossene Geschichte oder zu mindestens einen abgeschlossenen Fall. Schauplatz ist das weihnachtliche Wien im Jahre 1910. Geschildert werden zunächst das Umfeld der Familie Steinhäusel und wie es zu dem Vorfall kam. Der Kommissar Felix Zack wird ebenfalls vorgestellt, vor allem seine Vorliebe für gutes Essen. So verwundert es nicht, als er ins Stadtpalais kommt, dass er sich vor allem von den leckeren Speisen angezogen fühlt. Die Schilderungen der Speisen sind tatsächlich sehr verführerisch, und der Duft der Weihnachtsplätzchen zieht förmlich durch die Seiten.
Geschickt hat die Autorin ihre Spuren gelegt und schickt den Kommissar Felix Zack auf Spurensuche. Dabei wird die Familie genauestens überprüft. Sie sind schon recht zahlreich und auch manchmal verdächtig. Beate Maly hat es geschickt verstanden, den Umstand zu schildern, dass es sich hier um eine höhergestellte Familie handelt. Somit kann nur jemand vom Personal schuldig sein. So die Meinung der Familie, dies muss der Kommissar nun klären. Immer wieder zieht es ihn in das Palais, um Fragen zu stellen. Seine Vorliebe für gutes Essen treibt ihn aber auch immer wieder in die Küche zu Mila. Geschickt hat die Autorin herausgearbeitet, wie die Grenzen zu Herrschaft und Personal gezogen sind.
Fazit:
Mir hat diese Geschichte gut gefallen. Sie ist leicht und angenehm zu lesen und erzählt gleichzeitig von weihnachtlichen Genüssen wie Plätzchen und anderen Leckereien. Natürlich war auch der Todesfall interessant. Die Spuren sind schon so angelegt, dass nicht unbedingt sofort klar ist, wer hier getötet hat und warum. Die Charaktere werden dabei liebevoll beschrieben und führen angenehm durch die Handlung. „Mord im Stadtpalais“ ist ein genussvoller historischer Krimi vor der Kulisse Wiens zur Weihnachtszeit. Ich habe ihn gern gelesen und nebenbei so manchen Lebkuchen selbst gefuttert.