Christine Feehan – Die Legende der Karpathianer, 2, Dunkle Macht des Herzens
Der Karpathianer Jacques ist Vampirjägern in die Hände gefallen und wird gefoltert. Eines Tages spürt er SIE, ganz nah, und doch rettet sie ihn nicht. Sie ist seine Gefährtin und doch soll es Jahre dauern, bis sie ihn endlich aus seiner Misere befreit. Gefangen zwischen Wut und Trauer schickt er ihr Träume...
Shea ist auf der Flucht seit zwei Männer sie aufgesucht haben und ihr sagten, sie wäre ein Monster. Doch die junge Frau leidet lediglich an einer besonderen Krankheit und forscht weiter nach einem Heilmittel.
Als sie eine unbekannte Macht zu einem Versteck führt und sie dort einen wilden, unbezähmbaren Mann findet ist ihr sofort klar, dass die Märchen und ihre Träume wahr sind. Den von Jacques hat sie die letzten Jahre immer wieder geträumt.
Sie will mit dieser Welt aber nichts zutun haben, da hilft es auch nicht, dass sie sich zu Jacques hingezogen fühlt und er ihr geben kann, was sie begehrt.
Ích kenne von Christine Feehan bereits den ersten Band der Karpathianer der mich nicht so ganz überzeugen konnte. Mit "Dunkle Macht des Herzens" habe ich einen neuen Versuch gewagt und ich bin mir immer noch nicht sicher, was ich von der Story halten soll. Einerseits ist sie interessant, ich mag die Idee der Karpathianer, andererseits ist das Weltbild so veraltet (dominanter Mann beschützt Frau und versucht über sie zu bestimmen, Frau schmilzt dahin und verliert sich in der großen Liebe, dabei spielen Dominanz und Unterwerfung eine große Rolle), das ich nur den Kopf schütteln kann. Gut, die Buchreihe wurde vor ca 20 Jahren geschrieben, das darf man nicht vergessen.
Der Erzählstil ist einfach gehalten und die Story lässt sich leicht verfolgen. Karpathianer benötigen Blut, genau wie Vampire. In diesem Fall entscheiden sich Karpathianer dazu Vampire zu werden, wenn sie ihre Gefährtin nicht finden, verrückt oder böse werden. Dann werden sie zu den blutrünstigen, manipulativen Monstern. Da es nur wenig Karpathianer-Frauen gibt sind diese begehrt und jede Schwangerschaft und die Frauen selbst werden verehrt und beschützt.
Das es natürlich auch Frauen gibt, die sich gegen die Jahrhundertealte Tradition auflehnen macht die Geschichte etwas spannender.
Jacques ist durch die Gefangennahme samt Folterei angegriffen, nicht nur körperlich sondern auch mental. Er kann nicht immer sofort recht von Unrecht, Realtität von Erinnerung unterscheiden, weshalb es zu Wutausbrüchen und unkontrollierten Übergriffen kommt. Shea hilft ihm durch die Zeit, starkes Blut verbessert seinen Zustand, sodass es im Gegensatz zu anderen Storys nicht davon abhängt, ob Mann oder Frau Blut spendet.
Shea habe ich als Kämpferin mit Herz erlebt. Sie weiß nichts von ihrem Erbe, glaubt sie leide an einer Krankheit und begibt sich auf die Flucht, weil immer wieder die selben Männer hinter ihr her sind. Sie ist eine Schönheit, was auch den Vampirjägern auffällt.
Sie nimmt nur zögerlich ihr Schicksal an und ist mit der Dynamik der Karpathianer zunächst überfordert.
Ein wenig fehlte mir hier die gefühlvolle Ebene zwischen ihr und Jacques. Alles wirkt überhastet, er behauptet von sich, dass sie sein Wichtigstes ist, aber er behandelt sie nicht wirklich so.
Interessant war dagegen der Kampf gegen die Vampirjäger. Die Geschichte bietet schon eine gewisse Spannung. Die erotischen Elemente verbinden sich gut mit der Story, das Tempo ist angenehm und doch fehlt mir hier das gewisse Etwas. Da ich noch einige alte Bücher von der Autorin hier habe, werde ich mich an einem weiteren Buch versuchen. Wobei ich sagen muss, dass mir der erste Band ein wenig besser gefallen hat.
Mal sehen. Wer solide Romantasy mag und das ganze ein wenig düsterer mag, der wird vielleicht Gefallen an der Reihe finden. Ich bin noch nicht komplett überzeugt. Der Unterhaltungswert ist aber gegeben.
Das Cover ist hübsch, strahlt viel mehr Helligkeit und Licht aus, als es die Story dann letztendlich tut.
Fazit: gute, solide Romantasy. 3 Sterne.