Cover-Bild Napoleon in Aspern
Band 13 der Reihe "Wien archäologisch"
21,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Phoibos-Vlg
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 152
  • Ersterscheinung: 07.04.2017
  • ISBN: 9783851611700
Christine Ranseder, Sylvia Sakl-Oberthaler, Martin Penz, Michaela Binder, Sigrid Czeika

Napoleon in Aspern

Archäologische Spuren der Schlacht 1809
Die französische Revolution und der Aufstieg Napoleon I. Bonaparte (1769–1821) destabilisierten die europäischen Machtverhältnisse. In der Folge kam es ab 1792 zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und wechselnden europäischen Bündnispartnern. Am 9. Mai 1809 forderte Österreich erneut Napoleon zum Kampf heraus, der 5. Koalitionskrieg hatte begonnen. Zwei der bedeutendsten Schlachten dieses Krieges fanden in unmittelbarer Nähe Wiens statt. Die Wahl des Aufmarschgebietes fiel auf das Marchfeld im Bereich der beiden Dörfer Aspern und Essling. Die Kämpfe begannen am 21. Mai 1809, erreichten am 22. Mai ihren Höhepunkt und endeten mit dem Rückzug Napoleons auf die Insel Lobau. Diese wurde in der Folge von den Franzosen zu einem befestigten Waffenplatz ausgebaut, der ihnen als Ausgangspunkt für die Schlacht von Deutsch-Wagram, in der die Österreicher vernichtend geschlagen wurden, diente.

In den Jahren 2008 bis 2016 konnte von der Stadtarchäologie Wien das Entstehen der Seestadt Aspern archäologisch begleitet werden. Im Zuge von acht Grabungskampagnen wurden unter anderem Bestattungen, die mit der Schlacht von Aspern und Essling in Zusammenhang stehen, aufgedeckt. Sie werden in diesem Buch erstmals zusammenfassend mit einer Analyse der geborgenen Uniformreste und der anthropologischen Auswertung im Kontext von Zeitgeschehen und Heerwesen präsentiert.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2018

Spuren der Vergangenheit auf Wiens größter Baustelle

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Die Stadtarchäologen Wiens untersuchen eines der größten Schlachtfelder Wiens: Aspern.

In diesem Ort tobt am 21. und 22. Mai 1809 eine gewaltige Materialschlacht zwischen Erzherzog Karl von Österreich ...

Die Stadtarchäologen Wiens untersuchen eines der größten Schlachtfelder Wiens: Aspern.

In diesem Ort tobt am 21. und 22. Mai 1809 eine gewaltige Materialschlacht zwischen Erzherzog Karl von Österreich und dem Kaiser der Franzosen, Napoleon Bonaparte. In diesem Gemetzel wird Napoleon erstmals persönlich besiegt. Dennoch entscheidet diese Schlacht nicht den Krieg, sondern erst die, ein paar Wochen später, am Wagram, die die Franzosen gewinnen.

Die Archäologen untersuchen dieses Gebiet unter anderem deswegen sehr genau, weil es als größtes Stadtentwicklungsgebiet Europas gilt, das schon vor einigen tausend Jahren besiedelt gewesen ist. Nach dem Ersten Weltkrieg ist das Gebiet der Flughafen Wiens. Schon beim Bau des Flughafens gibt es vereinzelt Funde aus 1809, denen man aber (noch) nicht viel Bedeutung schenkt.
Heute gibt es Sondierungsgrabungen und bei den Aushubarbeiten sind ständig Mitarbeiter der Stadtarchäologen dabei, um eventuell Interessantes gleich zu begutachten und zu bergen.

Was hat man also gefunden?

• 32 mehr oder weniger vollständige Skelette von Menschen
• 17 von Pferden
• Metallteile, die von Uniformen stammen
• Knöpfe aus Metall und Knochen
• Teile von Waffen und Munition
• Hufeisen

Das scheint eine geringe Ausbeute zu sein, man muss aber bedenken, dass die meisten Toten nach der Schlacht geborgen und auf diversen Friedhöfen bestattet wurden.
Waffen und Munition wurde eingesammelt und wiederverwendet.
An Hand der menschlichen Überreste konnte der Gesundheitszustand, das Alter und die Todesursache der Soldaten festgestellt werden.

Für an Archäologie und Geschichte Interessierte (wie mich) ist es total spannend, welche Story ein einfacher Knopf, der sich an einer Uniform befunden hat, erzählen kann.

Zahlreiche Fotos der Grabungen ergänzen den Textteil, der uns die Schlacht und die Strapazen, denen die Soldaten ausgesetzt waren, ein wenig näherbringt.

Stiche aus dem Heeresgeschichtlichen Museum und der Österreichischen Nationalbibliothek lassen die bunten Uniformen wieder auferstehen.
Auch auf die Bewaffnung und die daraus resultierenden Verwundungen und das völlig unzureichende Sanitätswesen wird hingewiesen.

Fazit:

Eine tolle Dokumentation der unermüdlichen Arbeit von Archäologen.