Hollywood Babylon
Nach der Sache mit Fatty Arbuckle wollte Hardy Engel eigentlich nichts mehr von Hollywood wissen. Doch von etwas muss man leben und mit nur einem Auge ist es nicht leicht einen Job zu finden. Als der Regisseur ...
Nach der Sache mit Fatty Arbuckle wollte Hardy Engel eigentlich nichts mehr von Hollywood wissen. Doch von etwas muss man leben und mit nur einem Auge ist es nicht leicht einen Job zu finden. Als der Regisseur und Schauspieler William Desmond Taylor ihn um einen Gefallen bittet, übernimmt Hardy den Auftrag. Am Abend jedoch als er sich mit Taylor treffen will, liegt dieser tot in seinem Büro. Er sieht so friedlich aus und deshalb merkt Hardy erst als er dem Toten näher kommt, dass dieser eine Schusswunde hat. Und Hardy ist derjenige, der zuletzt mit Taylor Kontakt hatte. Die Polizei nimmt ihn gerne in den Kreis der Verdächtigen auf und Hardy sieht sich gezwungen, die wahren Hintergründe des Falls aufzudecken.
Auch in seinem zweiten Fall bekommt es Hardy Engel mit einem echten Fall der frühen Jahre in Hollywood zu tun, der bis heute nicht aufgeklärt ist und über den sich deshalb trefflich spekulieren lässt. Der wahre Mord bildet den Rahmen für Hardys zweite Ermittlung. Natürlich musste einiges dazu erfunden werden, ohne allzu sehr von den bekannten Tatsachen abzuweichen. Dies hat der Autor intelligent umgesetzt. Es ging hoch her im Hollywood der 1920er. Es wurde gearbeitet und gefeiert, jeder wollte ein Stück vom Kuchen abhaben. Wenn es um den Preis von ein paar Drogen war oder auch mal jemand zu Tode kam, bitte. Ansätze für seine Nachforschungen hat Hardy Engel genug.
Die gerade durch ihren Ansatz an einem wirklichen Todesfall spannende Geschichte wird durch den Leser Uve Teschner gekonnt umgesetzt. Er versteht es, den einzelnen Personen eine Stimme zu geben. Mit ihm folgt man Hardy Engel zunächst in die Abgründe seiner Seele, aus denen er langsam wieder emporsteigt, schließlich muss er einen Mord aufklären und noch einige andere Ungereimtheiten in Bezug auf das Leben William Desmond Taylors ins richtige Licht rücken. Und Hardy Engel hat noch mehr zu erzählen, wie sicher nicht schwer zu erraten ist. Man darf also gespannt sein, welche Begebenheiten aus dem alten Hollywood der Autor als nächstes ausgraben wird.