Cover-Bild Die Milleniumsentwicklungsziele und der Klimawandel: Bilanz und Ausblick
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inkl. MwSt
  • Verlag: Germanwatch Nord-Süd Initiative e.V.
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 32
  • Ersterscheinung: 27.09.2010
  • ISBN: 9783939846666
Christoph Bals, Sven Harmeling, Sönke Kreft, Winfried Zacher, Klemens van de Sand

Die Milleniumsentwicklungsziele und der Klimawandel: Bilanz und Ausblick

. Das letzte Jahrzehnt kennzeichnete eine pulsierende
Globalisierung, die große Entwicklungsfortschritte
auslöste. Gleichzeitig zeigten strukturelle Wirtschafts-,
Ernährungs- und Armutskrisen sowie die Klimakrise vor
allem in besonders armen Entwicklungsländern und in
Afrika
die Kehrseite des existierenden Wachstumsmodells.
2. Die Millennium-Entwicklungsziele (Millennium Development
Goals – MDG) mobilisierten erfolgreich Unterstützung
und führten zu Errungenschaften im Kampf gegen
Hunger, Krankheit und Analphabetentum. Trotzdem
gibt es eine Umsetzungs- und Finanzierungslücke, um die
MDG bis zum Jahr 2015 überhaupt erreichen zu können;
politischer Wille ist gefragt, um den Prozess zu beschleunigen.
Die Klimaagenda erfuhr einen Paradigmenwechsel
beim Klimagipfel 2009 in Kopenhagen. Heute sind Länderführerschaften
und -koalitionen zu Klimaschutz- und
Anpassungsmaßnahmen ähnlich wichtig wie Verhandlungsfortschritte
in den internationalen Verhandlungen.
3. Die Auswirkungen des Klimawandels gefährden die
Nachhaltigkeit der Erfolge bei den MDG. Gebiete vorherrschender
Armut decken sich mit denen besonders
hoher Vulnerabilität gegenüber dem Klimawandel. Allerdings
tragen die MDG auch direkt zur Anpassung an den
Klimawandel bei, zum einen durch eine geringere Anfälligkeit
gegenüber Auswirkungen des Klimawandels, aber
auch durch erhöhte lokale Anpassungsfähigkeit.
4. Die MDG betrachten ökologische Nachhaltigkeit als
Unterziel und nicht als Vorbedingung für nachhaltige
Entwicklung. Außerdem werden die meisten Entwicklungsfortschritte
durch ein fossiles Wachstumsmodell
getragen. Deshalb gibt es einen inneren Widerspruch
zwischen Entwicklung auf der einen und Klimaschutz auf
der anderen Seite. Um diese Zweiteilung von Entwicklungs-
und Klimaagenda zu überwinden, müssen Maßnahmen
das Emissionswachstum vom Entwicklungsfortschritt
entkoppeln.
5. Energiezugang und -verbrauch ist eine notwendige
Vorbedingung der MDG-Erreichung. Die Nutzung klimafreundlicher
Technologien sollte deswegen ein zentraler
Ansatzpunkt sein, um Emissionswachstum von Entwicklung
zu entkoppeln.
6. Zwischen den einzelnen MDG sowie Klimaschutz und
Anpassung an den Klimawandel gibt es viele Synergien.
Projekte und Maßnahmen mit einer doppelten Dividende,
etwa eine gegenüber Klimaveränderungen widerstandsfähige
Landwirtschaft, die gleichzeitig die Ernährungssituation
verbessert, sollten bevorzugt werden.

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