Cover-Bild Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Steidl Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 17.02.2020
  • ISBN: 9783958297418
Christoph Heubner

Ich sehe Hunde, die an der Leine reißen

Felka Platek, ein jüdisches Mädchen aus Warschau, will Malerin werden. Gegen alle Konventionen und gegen den Willen ihrer Eltern. Sie verlässt ihre Familie und geht nach Berlin. Dort trifft sie den Maler Felix Nussbaum. Der Beginn einer Liebesgeschichte. Doch diese Geschichte hat kein gutes Ende. Felka Platek und Felix Nussbaum werden in Auschwitz ermordet.
Ein alter Mann und eine alte Frau stehen in einem Wäldchen. Es riecht seltsam, grauer Staub scheint sich auf alles herabzusenken. Die Liebsten wurden schon zu den Duschen geschickt, nackt. Die Kleidung sorgsam gefaltet. Sie aber stehen da und warten.
Eine junge Frau kehrt zurück, sie hat Unvorstellbares überlebt. In ihrem Herzen trägt sie das Haus ihrer Familie, ein leeres Haus. Einen langen Weg geht die Frau, der sie schließlich in eine neue Heimat führt. Weit weg von den Schatten der Vergangenheit. Nach Pittsburgh.
Jede der hier erzählten Geschichten steht für sich und doch sind sie miteinander verbunden, weil sie sich auf den gleichen schrecklichen Ort beziehen und dieselbe Vorgeschichte haben. Diese Vorgeschichte erstreckt sich über mehr als vier Jahrzehnte und spielt in verschiedenen Ländern, überall dort, wo Auschwitz-Überlebende für sich eine neue Heimat gefunden haben. Die Texte sind entstanden nach zahllosen Begegnungen und Gesprächen mit jüdischen Überlebenden, die Christoph Heubner, an ihren Erinnerungen und Empfindungen, ihrer Verlorenheit, ihrer Empörung und ihrem Leben teilhaben ließen. Und in ihnen stecken auch die Worte, mit denen die Überlebenden die Bilder ihrer ermordeten Familienangehörigen beschwören.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein wichtiges Thema gut umgesetzt

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Heute ein Werk zu einem sehr wichtigen Thema.
Der Autor @christophheubner ist Exekutiv-Vizepräsident des internationalen Ausschwitz Komitees.
Ich verlinke an dieser Stelle mal den Direktlink zum steidlverlag ...

Heute ein Werk zu einem sehr wichtigen Thema.
Der Autor @christophheubner ist Exekutiv-Vizepräsident des internationalen Ausschwitz Komitees.
Ich verlinke an dieser Stelle mal den Direktlink zum

steidlverlag https://steidl.de/Buecher/Ich-sehe-Hunde-die-an-der-Leine-reissen-1834424447.html
Christoph Heubner erzählt hier drei kurze Geschichten die dich vor, während oder nach dem

holocaust in

ausschwitz abspielten.

Die letzte Geschichte gibt dem Werk ihren Namen "Ich sehe Hunde, die an der Leine reissen ".
Es sind fiktive Tagebucheinträge des künstlerehepaars

felixnussbaum und

felkaplatek. Diese enden im Herbst 1944.
Diese fand ich von den 3 Geschichte am eindrucksvollsten. Felka und Felix Tagebucheinträge starten 1906 bzw. 1909 und sie kommen immer abwechselnd zu Wort. Gebannt habe ich verfolgt, wie die beiden, die immer sich mehr zu spitzende Lage beschrieben haben und dennoch nicht aufgegeben haben. Sehr beklemmend, berührend und grandios erzählt mit wenigen Worten.

In einer anderen Geschichte steht ein Paar nackt allein gelassen im Wald und wartet darauf, dass die anderen zurückkehren. Die Kleidung liegt sorgsam zusammen gefaltet da. Dieser Text hat mich auch sehr bedrückt und es kann sich das zurückgelassene Paar nicht vorstellen, was in dem Backsteingebäude passiert. Der Leser ist traurig und bedrückt, wenn der Mann, schon Opa, davon erzählt, wie sehr er sein Enkelin vergöttert und wann diese wohl mit den anderen zurückkehrt.

In der dritten Geschichte, geht es um eine Frau, die zurückkehrt und nicht ihre Familie vorfindet, sie wird davon gejagt von der neuen Besitzerin. Auch eine eindrückliche Geschichte.

Wenn ich hier von Geschichten spreche, so sind diese keine erfundenen Geschichten, sondern beruhen auf zahllosen Begegnungen und Gesprächen des Autoren mit überlebenden, die den Autoren an ihren Erinnerungen und Gefühlen teilhaben haben ließen.
Wut, Empörung und Verlorenheit werden dem Leser sehr eindrucksvoll nahe gebracht. Mir liegt dieses Thema am Herzen, gerade weil der

Antisemitismus nie aufhört. Ich kann es sehr empfehlen.

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