Habe mir etwas anderes versprochen
Gerade das persönliche Gespräch über den Glauben ist oft ungewohnt und fällt vielen schwer: Bei Fragen wie "Warum glaubst du an Gott?" kann es einem schnell die Sprache verschlagen. Dieser Sprachlosigkeit ...
Gerade das persönliche Gespräch über den Glauben ist oft ungewohnt und fällt vielen schwer: Bei Fragen wie "Warum glaubst du an Gott?" kann es einem schnell die Sprache verschlagen. Dieser Sprachlosigkeit möchte Christoph Nötzel ein Ende setzen und lädt dazu ein, über den Glauben nachzudenken und ihn genauer zu verstehen: Was ist Glauben eigentlich? Und wie kann er sich in Begegnung und Gespräch erschließen?
Dafür geht er dem Verständnis von Glauben in Bibel und Theologie nach und zeigt auf: Unser Glauben entwickelt sich in Beziehungen - mit Gott und untereinander. Schlüsselfunktion dabei: Die alltägliche Fähigkeit über das, was wir glauben, zu sprechen und ins Gespräch zu kommen.
Das Buch ermutigt Christinnen und Christen, Gespräche zu wagen und fordert Kirchen und Gemeinden heraus, dafür die entsprechenden Erprobungsräume für Teilhabe und Teilnahme zu schaffen.
Als ich den Klappentext zu Christopher Nötzels Buch „Glauben – was ist das eigentlich?“ gelesen habe, war ich sehr neugierig. Ich habe mir erhofft hier ein Buch zu finden, was mir hilft, mit Christen und Nicht-Christen ins Gespräch zu kommen und mich einfach über den Glauben auszutauschen. Erwartet habe ich theologisches Hintergrundwissen, verknüpft mit dem Alltäglichen. Um es eben genau da anzuwenden. Das Buch sollte ja ermutigen, Gespräche zu wagen.
Bekommen habe ich aber leider ein Buch vollgepackt mit unpersönlicher Theorie und wenig Charme. Ja mir ist bewusst, dass es sich hier um ein Sachbuch handelt aber trotzdem hatte ich mir ein bisschen mehr Persönlichkeit erhofft.
Der Autor gibt hier viele Ansätze, wie sich Glauben entwickelt und worum es bei wichtigen Personen der Bibel und der Kirche geht. Dabei geht er diese Themen auf jeden Fall mit fundiertem theologischem Wissen an. Und genau hier liegt mein Problem. Ich hatte das Gefühl in einer Uni-Vorlesung zu sitzen. Und auch wenn die Themen alle irgendwie interessant waren, konnte ich überhaupt keinen Bezug dazu aufbauen. Schon garkeinen Alltagsbezug und den bräuchte es in meinen Augen, um über das Thema Glauben in der Gemeinde oder z.B. auf der Arbeit ins Gespräch zu kommen.
Ich hätte mir noch richtige Tipps gewünscht, wie man im Gespräch an die Themen herangehen kann und dabei dieses theoretische Wissen nutzen kann. Schade, so war es für mich ein trockenes Sachbuch mit verschenktem Potenzial.