Cover-Bild Neuschweinstein
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 01.08.2018
  • ISBN: 9783492313100
Christoph Rehage

Neuschweinstein

Mit zwölf Chinesen durch Europa

Selfies, Sissi, Souvenirs

Immer mehr Chinesen zieht es in den Ferien nach Europa. Christoph Rehage hat sich einer dieser Reisegruppen angeschlossen, um herauszufinden, was die Asiaten wirklich über uns und unsere Heimat denken. Er spricht fließend Mandarin und kann so die Erfahrungen der Gruppe intensiv miterleben. Auf dem Programm der dreizehntägigen Erkundungstour stehen kulturelle Pflichtstationen wie Schloss Neuschwanstein und der Eiffelturm in Paris, aber auch heimliche Lieblingsziele der Chinesen: Einkaufszentren und Luxusboutiquen. 

In seinem klugen und zugleich witzigen Insider-Bericht erklärt Christoph Rehage nicht nur die Faszination von Kuckucksuhren und deutschem Babymilchpulver, sondern ermöglicht interessante Einblicke in eine uns manchmal noch fremde Kultur.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2021

Witzig und interessant

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Bei diesem Buch verspricht schon der Titel eine humorvolle, intelligente Unterhaltung. Und genau das bietet das Buch auch.
Christoph Rehage hat eines Tages die verrückte Idee, als Deutscher mit einer chinesischen ...

Bei diesem Buch verspricht schon der Titel eine humorvolle, intelligente Unterhaltung. Und genau das bietet das Buch auch.
Christoph Rehage hat eines Tages die verrückte Idee, als Deutscher mit einer chinesischen Reisegruppe die typische Europareise zu unternehmen und darüber ein Buch zu schreiben. Er spricht selbst chinesisch und reist nach China, um dort eine Gruppe zu finden, mit der er reisen kann.
Nach einem holprigen Start wird er schließlich Teil der bunt gemischten Gruppe.
Rehage hat eine brilliante Art zu schreiben und zu erzählen. Es ist, als würde man mit im Bus sitzen, der von einer Stadt zur anderen rast, als würde man mit am Tisch sitzen und müsste das "Gruppenessen" in sich hineinzwingen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es so authentisch erzählt und dabei immer mit einem Augenzwinkern auf scheinbar alltägliche Situationen blickt.
Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Situationen, in denen der Autor selbst Verwirrung sziftet, da er oft nicht für ein Mitglied der Reisegruppe, sondern deren Fahrer, Reiseleiter, Dolmetscher oder ähnliches gehalten wird. Diese Begebenheiten sind witzig, machen aber zugleich nachdenklich, weil sie zeigen, wie oft Menschen pauschal denken oder vorschnell urteilen.
Krass fand ich, wie die chinesischen Touristen teilweise einfach nur durchgeschleust werden oder billiges, schlechtes Essen vorgesetzt bekommen. Auch die Tatsache, dass manche von ihnen in China hohe Summen als Kaution hinterlegen müssen, damit sie nicht in Europa untertauchen, fand ich sehr befremdlich. Da merkt man mal wieder, wie gut wir es doch oft haben und gar nicht bemerken.
Ein sehr unterhaltsames Buch, das auch viel Interessantes und Wissenswertes über China, Land, Politik und Leute berichtet.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Unterwegs mit einer chinesischen Reisegruppe

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Mit zwölf Chinesen durch Europa: Der deutsche Autor Christoph Rehage hat sich mehr oder weniger undercover einer chinesischen Reisegruppe angeschlossen und ist mit ihr von Deutschland über die Schweiz ...

Mit zwölf Chinesen durch Europa: Der deutsche Autor Christoph Rehage hat sich mehr oder weniger undercover einer chinesischen Reisegruppe angeschlossen und ist mit ihr von Deutschland über die Schweiz und Italien bis nach Frankreich gereist. Dabei ist ein unterhaltsames und sympathisches Buch herausgekommen, das versucht, das Phänomen der chinesischen Reisegruppe zu hinterleuchten. Rehage schreibt kurzweilig und die Lektüre macht viel Spaß.

Nach einer Weile fühlte sich das Buch jedoch etwas oberflächlich an. Ich habe vor allem auf interessante Beobachtungen zu den kulturellen Unterschieden zwischen China und Europa gehofft. Da wurde auch einiges erwähnt - von den Hocktoiletten über Babypulver bis hin zum unterschiedlichen Fahrverhalten. Die Themen werden aber immer nur ganz kurz angeschnitten und etwas wirklich Neues oder Ungewöhnliches war meinem Empfinden nach nicht dabei. Vielleicht sind wir uns einfach alle doch ähnlicher, als wir denken.

Auch ein Spannungsaufbau hat mir etwas gefehlt. Etwa ab der Hälfte fand ich das Buch zu gleichförmig und etwas ermüdend (so wie ich mir in etwa eine Gruppenreise vorstelle). Raus aus dem Bus, schlechtes chinesisches Essen im Restaurant zu sich nehmen, zwischen Sehenswürdigkeiten hin- und herhetzen, Fotos machen, zurück in den Bus und dann alles wieder von vorne. Das Buch gibt zwar sehr gut wieder, dass selbst die Reisenden von diesem anstrengenden Rhythmus am Ende etwas ermüdet sind, aber das heißt ja nicht, dass der Autor alles 1:1 wiedergeben muss. Eine weniger chronlogische Struktur oder das Zusammenfassen sich ständig wiederholender Dinge hätte hier meiner Meinung nach nicht geschadet.

Letztendlich ist "Neuschweinstein" eben in erster Linie ein Unterhaltungsbuch, weniger eine tiefschürfende Analyse kultureller Unterschiede. Es ist amüsant geschrieben, bleibt aber an der Oberfläche hängen.