Leider enttäuschend!
Maryam A. reiste 2014 mit ihrem Mann nach Syrien um den IS zu unterstützen. Doch statt Gefühle wie Gemeinsamkeit, Hoffnung und Glaube erlebt sie Kleinkriege zwischen den Menschen im Kalifat, Bombardements ...
Maryam A. reiste 2014 mit ihrem Mann nach Syrien um den IS zu unterstützen. Doch statt Gefühle wie Gemeinsamkeit, Hoffnung und Glaube erlebt sie Kleinkriege zwischen den Menschen im Kalifat, Bombardements und Terror. Sie begibt sich 2016 in Lebensgefahr als sie versucht zu fliehen, was ihr auch gelingt. Allerdings kann sie nicht nach Deutschland einreisen und sitzt somit weiterhin im Nahen Osten fest. Wie ihr Leben im Kalifat verlief, beschreibt sie in diesem Buch.
Das Buch zeichnet sich durch einen sehr einfachen Schreibstil aus. Maryam A. wird während ihrer Jugend nur mangelhafte Schulbildung zu Teil, wie sie anfangs erzählt. Meiner Meinung nach wirkt sich das sehr auf die Erzählweise aus und es war für mich sehr ungewohnt, diesen Schreibstil zu lesen.
Maryam rechtfertigt sich am Anfang für ihre Motive, die sie in die Arme des IS getrieben haben. Sie versucht dem Leser wirklich zu verdeutlichen, was in ihrem Kopf vor sich ging und erläutert auch ihre Gedankengänge. Das Buch wurde natürlich im Nachhinein verfasst und somit ist Maryams Reue stark spürbar.
Dieses Buch hat wirklich mein Interesse geweckt, als ich den Klappentext gelesen habe. Ich habe das erwartet, was darauf angegeben wurde: Terror, Gängelung und ständige Bombardierung. Meiner Meinung nach habe ich das nicht bekommen, weshalb ich von dem Buch wirklich sehr enttäuscht bin.
Was mir an diesem Buch nicht gefallen hat war, auf welche Art und Weise die Geschehnisse dargestellt wurden. Anstatt von den Geschehnissen in der Umgebung zu berichten, also die Ereignisse des Kriegs, der sich immerhin in den Jahren 2014 und 2015 zum großen Teilen zugetragen hat, würden streiteren zwischen Hausfrauen erörtert. Wenn man sich bewusst ist, was dieses Buch darstellt, kann man es sehr viel besser bewerten, aber es wird einem leider völlig anders verkauft.
Wenn man dieses Buch lesen möchte, sollte man wissen, dass es hauptsächlich um Streitereien zwischen Frauen geht, die teilweise radikale islamische Standpunkte vertreten. Man bekommt einen Eindruck in das Leben einer Frau im Islam. Und das Leben einer Frau war nur im Haus herum zu sitzen, vom Mann zu anderen Frauen gebracht zu werden, sich dort zu unterhalten und die Wohnung zu putzen.
Natürlich hätte mir vorher vielleicht bewusst sein können, dass Frauen eben genau diese Stellung im IS einnehmen. Aber der Klappentext hat mich falsche Schlüsse ziehen lassen, sodass ich das Buch nach über der Hälfte leider abgebrochen habe.
Meine Bewertung: 1/5