Elias und seine verrückte Zeit mit Haus Nummer Vierzig
Haus Nummer Vierzig - Autorin Christopher L. Ries, erschienen 14. Juli 2017, als Taschenbuch und E-Book
„Es gibt Momente in deinem Leben, in denen du Entscheidungen treffen musst, die dein ganzes Leben ...
Haus Nummer Vierzig - Autorin Christopher L. Ries, erschienen 14. Juli 2017, als Taschenbuch und E-Book
„Es gibt Momente in deinem Leben, in denen du Entscheidungen treffen musst, die dein ganzes Leben und das deiner Lieben radikal verändern. Doch wenn dein Herz zu dir spricht und sagt, es ist gut, dann ist es gut.“
Zum Inhalt: Die Liebe ist futsch. Auch das Ziel, verdammt gute Bücher zu schreiben entgleitet ihm. Das ist für den 55-jährigen Schriftsteller Elias das Schlimmste, was passieren kann. Kurzerhand trennt er sich von seiner Frau, packt einen Koffer, seinen PC und Beagle Happy in einen Mietwagen und rast, wie er denkt, Richtung Freiheit. In einer völlig anderen Stadt, in einem neuen Umfeld und von alten Geistern losgelöst lernt er Althaia kennen. Ein berauschendes Lebensgefühl stellt sich ein und endlich schöpft Elias wieder Kraft. Kraft zu kämpfen, für sich, für das, was ihm wichtig scheint. Lebensgefährtin Althaia führt das frivole, unerschrockene Leben, von dem er immer schon geträumt hat. Die Illusion aber, mit ihr glücklich zu werden und Seite an Seite mit ihr in unendlicher Leichtigkeit in die Zukunft zu gleiten, wird schnell zum Albtraum, denn Althaia ist nicht nur schön, sondern auch Objekt männlicher Begierde. Vor allem ihre turbulente Vergangenheit holt sie immer wieder ein, treibt sie von einer Gemütskrankheit in die nächste. Zu allem Überdruss rufen sich auch Althaias Ex-Männer und Geliebte von einst immer wieder in Erinnerung.
„Liebe, und davon bin ich heute überzeugt, ist viel mehr als ein Gefühl, das vorübergeht.“
Die Geschichte von Elias und der riesigen Patchworkfamilie ist wunderbar authentisch erzählt, aber auch herrlich chaotisch und leicht übertrieben, einfühlsam, amüsant, witzig, leicht romantisch und abwechslungsreich ohne Ende. Ein wunderbarer Roman über den alltäglichen Wahnsinn, Träume, Ziele, vergangene Chancen, jede Menge Kinder und ihre Väter, Haustiere, immer neue Turbulenzen, Freunde und viel Liebe. Haus Nummer Vierzig ist wirklich ein ganz besonderer Ort.
„Wo die Liebe hinfällt, raubt sie dem Verstand die Vernunft.“
Der Schreibstil ist wunderbar spritzig, locker und amüsant. Gespickt mit Sprichwörter und Redewendungen, die man selbst schon oft gehört hat und vielem gutem Wortwitz. Man liest sich fließend von einem in das nächste Kapitel, die durch passende Überschriften voneinander unterschieden werden. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen und erzählen in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Elias. Elias lässt sich definitiv nicht die Butter von Brot nehmen. Hat immer eine kecke, ehrliche oder auch philosophische Antwort auf den Lippen und findet auch immer wieder eine Lösung für alle möglichen Probleme. Die Charaktere sind alle sehr gut herausgearbeitet worden. Die Kinder haben alle ganz natürlich ihre Eigenarten, passen aber perfekt ins Gesamtbild. Althaia ging mir ab und an mal auf die Nerven mit ihrer sprunghaften Art und Weise.
Ich fühlte mich sofort gut angekommen in der Handlung, die Beschreibungen konnte man gut folgen. Manche Beschreibungen waren sehr ausführlich.
Das Cover hat mich zuerst auf dieses Buch aufmerksam werden lassen. Ich finde es wunderschön. Grün als Grund ist einer meiner Lieblingsfarben und darauf enthalten sind schwarze Schattenfiguren und Gegenstände. Es hat etwas ganz leichtes und zeitgleich zauberhaftes an sich.
„...in Haus Nummer Vierzig rangen wir tagtäglich mit dem Alltagstrott, versuchten, uns nicht von der Routine besiegen zu lassen... Doch selbst in der finstersten Nacht gab es Lichtblicke und an denen orientierten wir uns.“
Mein Fazit: Eine wirklich turbulenter, aber liebevoller Roman mit vielen schmunzelnden Momenten und Kopfschüttlern. Ein tolles Leseerlebnis.
An der Fortsetzung wird gerade gearbeitet und heißt: Sechs und ein halb ist Neun.