Der beschwerliche Weg zurück ins Leben
Die Autorin Claire Fuller schenkt uns Lesern mit ihrem Roman 'Jeanie und Julius' eine Geschichte, die gleichzeitig unfassbar lebensnah, erschreckend authentisch, atmosphärisch brillant dargestellt ist, ...
Die Autorin Claire Fuller schenkt uns Lesern mit ihrem Roman 'Jeanie und Julius' eine Geschichte, die gleichzeitig unfassbar lebensnah, erschreckend authentisch, atmosphärisch brillant dargestellt ist, als auch bedrückend und nachdenklich macht. Ihr Schreibstil ist wunderbar leicht und bildhaft, so dass man sich als Teil des Erzählten glaubt und stets neugierig auf den Fortgang des Buches bleibt.
Es ist eine Geschichte von großer Dramatik über die Außenseiter des Zwillingspaares Jeanie und Julian, die abgeschieden, weltfremd von ihrer Umgebung, einsam in einem halb zerfallenen Cottage im Südwesten Englands aufwachsen. Ihre Mutter hält sie fern von der Welt, von vernünftiger schulischer und beruflicher Bildung. Als sie stirbt hinterlässt sie nicht nur völlig hilflose einundfünfzigjährige Zwillinge, sondern vermeintlich auch hohe Schulden. Die Herausforderungen des täglichen Lebens bringen beide in große existenzielle und lebensbedrohliche Nöte. Unverhofft, aber auch ungewollt erhalten sie liebevolle Unterstützung, zwei Menschen, die ihr Schicksal annehmen, ohne zu hadern.
Dieser Roman ist lesenswert. Er hinterlässt mich ebenso nachdenklich wie hoffnungsfroh.