Cover-Bild Liebe im hohen Gras (Steidl Pocket)
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19,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Steidl Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 15.12.2022
  • ISBN: 9783969991220
Claire Keegan

Liebe im hohen Gras (Steidl Pocket)

Gesammelte Erzählungen
Hans-Christian Oeser (Übersetzer), Inge Leipold (Übersetzer)

Sie leben auf einer Farm in Irland, in den Sumpfgebieten von Louisiana oder in einem englischen Vorort und mit Verlust kennen sie sich aus: der Priester, der seine Geliebte mit einem anderen verheiraten muss; der Bruder, der seine Schwester nicht beschützen kann; der Förster, der einen Hund verschenkt, der ihm nicht gehört; das Mädchen, das sich von ihrem Jugendfreund schwängern lässt. Liebe und Nähe sind rar: Die Männer verstehen zwar etwas vom Land, von Moor und Vieh; ihre Frauen aber, die »Regen riechen können und das Gras wachsen hören«, bleiben ihnen eher fremd. Claire Keegans meisterhaft komponierte Geschichten erzählen von vielfältigen Enttäuschungen, großer Einsamkeit und nie nachlassender Hoffnung. Auf kleinstem Raum entfaltet Keegan ganze Lebensdramen und lässt uns an dem Augenblick teilhaben, der vielleicht alles verändert. Mit dieser Sonderausgabe, der die Erzählungen der Bände Wo das Wasser am tiefsten ist und Durch die blauen Felder vereint, lässt sich die großartige irische Autorin neu oder wieder entdecken und natürlich auch weiterempfehlen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2023

Nüchterne Geschichtensammlung

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"Liebe im hohen Gras" handelt von Menschen, die es alle irgendwie nicht einfach haben. Menschen, die Verluste, Ängste, Sorgen und Nöte mit sich tragen, Geheimnisse unter Verschluss halten und die sich ...

"Liebe im hohen Gras" handelt von Menschen, die es alle irgendwie nicht einfach haben. Menschen, die Verluste, Ängste, Sorgen und Nöte mit sich tragen, Geheimnisse unter Verschluss halten und die sich gegenseitig verletzen - ob mit oder ohne Absicht, bleibt dahin gestellt.

Kurzgeschichten, die voller Melancholie und Schwermut stecken, nüchtern erzählt und doch auf den Punkt gebracht und von der Autorin für ihre Leserschaft aufbereitet, um die Welt ihrer Figuren zugänglich zu machen. Leider gelingt es ihr in den wenigstens Fällen, die Figuren nahbar und fühlbar zu machen. Vielmehr erschafft Keegan mit jeder Geschichte mehr Zwischenräume und Abstände, die im Verlauf der Buches nicht mehr überbrückt werden können.

Komme ich mit den Kurzgeschichten noch relativ gut zurecht, frage ich mich bei den etwas längeren Erzählungen, welche Szenen mich berühren sollen, um nicht vollkommen von der großen schwarzen Wolke umhüllt zu werden, die mit Enttäuschungen, Einsamkeit und fehlender Zuwendung bis zum Rand gefüllt ist.

Manche Ausdrücke finde ich im heutigen Sprachgebrauch eher befremdlich, sodass sie mir hier eher bitter aufstoßen (herablassende Bezeichnungen für PoC und fahrendes Volk müssen nun wirklich nicht mehr sein) und ich mich deutlich von diesen Geschichten distanziere.

Auf dem Klappentext befinden sich Lobeshymnen, die die Geschichtensammlung als "wortmächtig" und "atmosphärisch dicht" bezeichnen - dieser Meinung kann ich mich leider nicht anschließen und vergebe 2,5 Sternchen, da die ein oder andere schöne Szene doch zu finden gewesen ist.

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