wunderbar erklärt, große Rezeptauswahl - einfach Klasse!
Claudia Lucero hat längere Zeit herumexperimentiert um verschiedene Käse mit möglichst wenig Aufwand in nur einer Stunde selber herzustellen. Hierfür benutzt sie im durchschnittlichen Haushalt vorkommende ...
Claudia Lucero hat längere Zeit herumexperimentiert um verschiedene Käse mit möglichst wenig Aufwand in nur einer Stunde selber herzustellen. Hierfür benutzt sie im durchschnittlichen Haushalt vorkommende Geräte, wie Topf, Sieb oder Durchschlag, ein feines Seihtuch, das man auch durch ein sauberes Geschirrtuch ersetzten kann oder die Microwelle zum Erhitzen, ersatzweise erfolgt dieses auf dem Herd. Bei dieser schnellen Zubereitung ohne aufwändige Reifeprozesse versteht es sich von selbst, dass der Käse auch innerhalb weniger Tage verzehrt werden sollte.
In ihrem Buch „Käse selbermachen in nur 1 Stunde“ führt sie in des Thema ein, beschreibt Grundkenntnisse, die Grundausstattung, Zubereitungs und „Spiel-“ Regeln, sowie mögliche Fehler, die das Ergebnis beeinflussen können.
Dem schließt sich ein großer Rezeptteil an, der reichlich bebildert, mit leicht verständlichem Text und Schritt-für-Schritt-Fotos das heimische Käsen vermittelt und unvermeidbar zu einem gelungenen Käse führt, sofern man sich exakt an die Anleitung hält.
Die zubereiteten Käsesorten werden kapitelweise vorgestellt:
cremig und streichbar:
z.B. Meyer-Zitronen-Ricotta, Französischer Ziegenkuss, klassischer Hüttenkäse
- fest und doch weich:
z.B. Curry-Panir, Halloumi, gebratener Honigkäse, Smokey Cheater
zart schmelzend und klebrig:
z.B. Triple Pepper Hack, Lieblingsmozzarella, Burrata mit Nussbutter
Neben Rezepten zur Käseherstellung finden sich zahlreiche Abwandlungen zur Ausformung, Würzung und vor allem die Aufforderung selber herum zu experimentieren. Selbst wenn der Käse mal nicht so gelungen ist, wie vorgesehen, bleibt er ein leckeres Naturprodukt, dessen eigene Zubereitung man dokumentieren, abwandeln und vor allem genießen sollte.
Zudem erhält man Rezepte für die Weiternutzung erhaltener „Abfall“produkte wie der Molke, die sich vorzüglich in Smoothies, Suppen oder Brot verarbeiten läßt.
Vor vielen Jahren habe ich Rezepte aus der Hobbythek nachgemacht, hauptsächlich einen Frischkäse, den ich zuweilen auch mit Blauschimmelkultur geimpft habe oder den so einfach herstellbaren Hüttenkäse. Die Rezepte waren sehr schlicht und so überzeugend, dass ich das Käsen zwar interessant fand, jedoch nach Kurzem schon wieder aufgegeben habe. Beim Lesen der hier enthaltenen Rezepte erkenne ich auch den Unterschied; da wird der Milch Sahne zugefügt, mit verschiedenen Säuerungsmitteln gearbeitet und auf eine große Vielfalt an Käsesorten Wert gelegt.
So finde ich die Käseherstellung in der eigenen Küche wieder sehr ansprechend und spannend.
Sehr gut gefällt mir, dass die Rezepte tatsächlich sinnvoll auf einen Privathaushalt ( und nicht auf den Betrieb einer professionellen Käserei) abgestimmt sind. Bei zu verarbeitenden Milchmengen von maximal vier Litern, manche Rezepte kommen mit zwei Litern aus, und dem vorhandenen Equipment läßt sich die Zubereitung leicht bewerkstelligen. Claudia Lucero verwendet in ihren Rezepten Tabletten mit pflanzlichem Lab, die ich nirgendwo finden konnte und deshalb die flüssige Version, die es unter anderem in einem großen Auktionshaus günstig gibt, nutzen werde. Sollte das Ergebnis bei der Käseherstellung anders als geplant ausfallen, werde ich dann schon wissen, ob ich beim nächsten Mal anders dosieren sollte.
Mir gefällt das Buch ausgesprochen gut; es erklärt die „kleine“ Käseherstellung sowohl im Text als auch durch die Fotoserien perfekt, liefert jede Menge Tipps und Anregungen und sogar eine Liste für die Fehlersuche, falls mal etwas nicht so gelungen sein sollte. Einfach Klasse!