Dichter Nebel in der Südsteiermark
Es ist Ende Oktober als Sandra Mohr und Sascha Bergmann zu einem Tatort in die Südsteiermark gerufen werden. Weil Sascha ein miserabler Autofahrer ist, lenkt Sandra das Dienstauto durch die engen Kurven ...
Es ist Ende Oktober als Sandra Mohr und Sascha Bergmann zu einem Tatort in die Südsteiermark gerufen werden. Weil Sascha ein miserabler Autofahrer ist, lenkt Sandra das Dienstauto durch die engen Kurven nach Kitzeck im Sausal. Kurz vor dem Ziel taucht wie aus dem Nichts ein Mädchen in einem weißen, aber blutigen Kleidchen auf und verschwindet ebenso plötzlich im dichten Nebel. Sandra kann das Auto nur mit Mühe auf der Straße halten und Bergmann will das Mädchen gar nicht gesehen haben.
Dass zwei Polizisten auf dem Rückweg vom Tatort mit dem Auto verunglücken im dichten Nebel und einer der beiden dabei stirbt, macht das Ganze noch geheimnisvoller. Denn über allem schwebt die Sage vom „Spuk von Trebian“, in der ein junges Mädchen von seinem Vater ermordet wird.
Die beiden Ermittler wissen nicht, was sie davon halten sollen. Während Sandra durchaus für eine übersinnliche Wahrnehmung emp-fänglich scheint, lehnt Bergmann allein schon den Gedanken daran kategorisch ab.
Je tiefer Sandra Mohr und Sascha Bergmann in die Familie des er-mordeten Weinbauern Hermann Schneider eindringen, desto schwieriger werden die Ermittlungen. Das Opfer war nicht sonderlich beliebt und hat sich durch seine ruppige Art einige Feinde gemacht. Ist unter ihnen der Mörder zu finden? Oder liegt das Motiv gan wo anders?
Und warum ist er mit einem alten Vorderlader erschossen worden? Wer benützt denn heute noch so einen alten Schießprügel?
Fragen über Fragen mit denen sich die beiden Ermittler vom LKA Steiermark herumschlagen müssen.
Meine Meinung:
Der Krimi hat einen gruseligen Touch, da er ja rund um Allerheiligen spielt und auf so manchen re-importierten Brauch als „Zutat“ zurückgreift. Geschickt verknüpft Claudia Rossbacher die Sage aus dem 13. Jahrhundert mit dem aktuellen Kriminalfall. Auch die Geschichten rund um Maria Silbert, eine Spiritistin aus den 1920er Jahren, die die „Seherin von Waltendorf“ genannt wurde, finden ihren Eingang. Diese Idee finde ich recht interessant.
Die Rückblenden zu den Séancen mit der Maria Silbert fügen sich schön in den Kontext ein.
Der Schreibstil ist wie immer locker und flüssig. Elegant versucht die Autorin ihre Leser auf falsche Fährten zu locken. Die Auflösung hat dann noch eine interessante Wendung auf Lager.
Ich kenne die Gegend ganz gut und habe direkt Lust bekommen, wieder einmal ins Sausal zu fahren.
Fazit:
Auch der 9. Fall für Sandra Mohr und Sascha Bergmann findet bei mir Anklang. Gerne gebe ich hier wieder 5 Sterne.