Fesselnd bis zur letzten Seite
Mitten im Trubel des "Koninginnendag" am 30. April in Amsterdam wird die Leiches eines Jugendlichen tot und verstümmelt aufgefunden. Commissaris Van Leeuwen, ein lang gedienter Kriminalpolizist mit hoher ...
Mitten im Trubel des "Koninginnendag" am 30. April in Amsterdam wird die Leiches eines Jugendlichen tot und verstümmelt aufgefunden. Commissaris Van Leeuwen, ein lang gedienter Kriminalpolizist mit hoher Aufklärungsrate wird mit dem Fall betraut. Van Leeuwen hat private Probleme, die eigentlich seiner ganzen Aufmerksamkeit bedürfen: Seine Frau Simone leidet an einer aggressiven Form von Demenz, die es nötig macht, sie in eine betreute Einrichtung zu bringen. Van Leeuwen kann sich jedoch nicht durchringen, diesen Schritt zu gehen. Doch als ein zweiter Jugendlicher ermordet wird, dem nicht nur das Gehirn, sondern auch innere Organe entfernt worden sind, entdeckt er einen Zusammenhang zwischen der Simones Krankheit und den Verbrechen.
Meine Meinung:
Dieser Commissaris Bruno Van Leeuwen ist kein strahlender Held. Er ist ein wohl ein charismatischer Mensch. Dennoch ist er von Selbstzweifeln und Dämonen der Vergangenheit geplagt. Er hat Gewissensbisse, seine Frau in ein Heim geben zu müssen, doch letztlich sieht er ein, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Neben dem Mörder ist auch sein „Ayatollah“ genannter Chef, sein Gegenspieler. Doch nach der Offenbarung des eigenen Familiendramas gewinnt dieser meine Sympathie.
Gut gefällt mir auch der Zusammenhalt in Brunos Team.
Interessant ist die Querverbindung zu dem Arzt, der Simone behandelt und der als Anthropologe Forschungen in Neuguinea durchgeführt hat. Ich habe recht bald einen Zusammenhang zu den Morden gesehen, allerdings ganz anders, als der dann tatsächlich ans Tageslicht kommt. Den Kriminalfall finde ich sehr fesselnd und die Art und Weise, wie Privatleben und Polizeiarbeit miteinander verknüpft werden, gelungen.
Der Schreibstil des Autors ist facettenreich. Gut gewählte Bilder und treffende Vergleiche heben diesen Krimi von Effekt haschenden Elaboraten dieses Genres ab.
Neben den interessanten Reisebeschreibungen aus Neuguinea erwartet uns ein Kaleidoskop an Gerüchen, Geräuschen sowie Licht und Schatten, für das die Stadt bekannt ist.
Für Fans von Claus Cornelius Fischer sei angemerkt, dass dieser Krimi unter dem Titel "Commissaris van Leeuwen und die verlorene Frau" im April 2018 neu aufgelegt wurde.
Fazit:
Ein fesselnder und atmosphärisch gelungener Krimi, dem ich gerne 5 Sterne gebe.