Cover-Bild Es ist genug!
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7,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 01.07.2013
  • ISBN: 9783426786444
Claus Fussek, Gottlob Schober

Es ist genug!

Auch alte Menschen haben Rechte
Sie werden ans Bett gefesselt, obwohl sie nicht krank sind. Sie kommen nicht an die frische Luft, obwohl das die Gesundheit fördert. Ihnen werden Windeln angelegt, obwohl sie noch auf die Toilette gehen könnten. Wie man bei uns mit pflegebedürftigen Menschen umgeht, ist ein Skandal!
Claus Fussek und Gottlob Schober schildern mit schonungsloser Offenheit, wie es in deutschen Pflegeheimen zugeht. Sie fordern 20 Grundrechte für alte und pflegebedürftige Menschen ein und zählen auf, was sofort getan werden muss, um die gröbsten Missstände zu beseitigen.

„Ein Aufschrei gegen ein System des Schweigens"
Augsburger Allgemeine

„Das Buch ist eine Streitschrift, die in den Kittel jeder Pflegerin passt, schnell durchgelesen werden kann und weitergegeben werden soll - auf dass sich viele empören.“
Süddeutsche Zeitung

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Susi in einem Regal.
  • Susi hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2020

wichtig, anklagend und es geht uns alle an

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Welch ein Alptraum in unseren Altersheimen und Pflegeheimen tagtäglich stattfindet wird hier offen gelegt.

Dokumente werden gefälscht, wenn es Kontrollen gibt, werden diese vorher angekündigt, sodass ...

Welch ein Alptraum in unseren Altersheimen und Pflegeheimen tagtäglich stattfindet wird hier offen gelegt.

Dokumente werden gefälscht, wenn es Kontrollen gibt, werden diese vorher angekündigt, sodass alles auf Hochglanz geputzt und beschönigt wird, Personal schweigt aus Angst vor Jobverlust, obwohl klar ist, dass das wenige Personal die anfallende Arbeit gar nicht schaffen kann. Allen ist es klar. Und es ist müßig, weitere Untersuchungen über den Ist-Zustand anzustellen, denn das Problem liegt in der Umsetzung der bereits vorliegenden Erkenntnisse.

Wie können wir ignorieren dass unsere Eltern, Großeltern und irgendwann auch wir hilflos Hunger, Durst, Schmerzen, Fremdbestimmung, Fesseln, in Exkrementen liegen usw. ausgeliefert sind ! Es geht auch nicht darum mehr Geld in die Heime zu stecken, sondern um Transparenz, was mit dem Geld geschieht. Es geht um bessere Pflegeschlüssel und Konsequenzen, wenn Menschenunwürdig gepflegt wird. Es kann nicht sein, dass ein Heim, dass zu wenig Pflegekräfte beschäftigt, diese schlechte Note mit einem schönen Ausblick wieder wettmachen kann. Es ist erschütternd und erschreckend darüber zu lesen und ich weiß, von Freundinnen, die im Altersheim arbeiten, dass es nicht übertrieben ist.

Meine eine Freundin ist alleine Nachts für 80 Patienten zuständig. Wenn da einer auf Toilette muß oder sauber gemacht werden muß, müssen alle anderen warten, egal, ob sie Durst haben, aus dem Bett gefallen sind (sie weiß ja davon nichts in dem Moment) oder auch zur Toilette müssen. In dem Heim einer anderen Freundin sprechen nur noch 3 Pflegekräfte deutsch, 2 gebrochen und schwer verständliches deutsch und die anderen können die Patienten oder deren Wünsche gar nicht verstehen, zuhören oder den Patienten was erklären. Das verstärkt die Isolation grade von Demenzpatienten. Dieses Buch rüttelt auf und prangert die Mißstände an, stellt aber auch EInrichtungen vor, in denen es anders geht ohne dass diese Einrichtungen mehr Geld bekommen. Es prangert die untätigen Politiker an, Heimleitungen, aber auch die Pflege, die diese Zustände nicht offen legen und für ihre Patienten auf die Straße gehen. Es zeigt aber wie gesagt auch Lösungen auf.

Da es uns alle früher oder später betrifft, sollte man sich jetzt darum kümmern, dass wieder menschenwürdig in den Heimen gepflegt wird mit ausreichend Personal. Ein erster Schritt wäre, dieses gut recherchierte Buch zu lesen.

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