Cover-Bild Das All im eignen Fell
Band 1559 der Reihe "Bibliothek Suhrkamp"
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Kunst
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 12.08.2024
  • ISBN: 9783518225592
Clemens J. Setz

Das All im eignen Fell

Eine kurze Geschichte der Twitterpoesie | Legendäre Twittergedichte des Georg-Büchner-Preisträgers

»Hatte jemals irgendein einzelner Mensch eine größere zerstörerische Wirkung auf die deutschsprachige Lyrik als Elon Musk? Ich glaube nicht.«

Mehrfach kündigte Clemens J. Setz an, nie wieder Gedichte in Buchform zu veröffentlichen – um es in vorliegendem Band doch zu tun. Es handelt sich um Poesie der besonderen Art, denn sie ist ursprünglich in einem Medium entstanden, das es nicht mehr gibt: Der legendäre Mikroblogging-Dienst Twitter ist Geschichte, seit er von Elon Musk übernommen wurde. Er heißt jetzt bekanntlich X und funktioniert ganz anders. Das kreativitätsfördernde Zeichenlimit wurde entfernt, aber vor allem: Längere Zeit inaktive Accounts werden für immer und unwiederbringlich gelöscht – und mit ihnen die vielen poetischen Wunderkerzen, die dort funkeln.

Das All im eignen Fell ist ein Erinnerungsbuch im doppelten Sinn. Es versammelt in einem ersten Teil eine Auswahl von Setz' eigenen, inzwischen gelöschten Twitter-Gedichten. Und erzählt im zweiten die kurze, aber umso blütenreichere Geschichte einer Gattung, die Schritt für Schritt aus unserer Wirklichkeit entfernt wird.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei timmy333 in einem Regal.
  • timmy333 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

Überhöhte Melancholie der überkreativen Nische

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65 / 100
Twitter, in der geschilderten Form seit einigen Monaten de facto nicht mehr existent, war ein Nährboden für technisch erzwungen kurze Texte.

Im ersten Teil präsentiert der Autor einige seiner ...

65 / 100
Twitter, in der geschilderten Form seit einigen Monaten de facto nicht mehr existent, war ein Nährboden für technisch erzwungen kurze Texte.

Im ersten Teil präsentiert der Autor einige seiner eigenen Kreationen, darunter manche, die zum längeren Nachdenken einladen und nicht nur schrägen Humor darstellen.
Im zweiten Teil zeigt er Relikte weiterer User:innen und zieht Parallelen zu anderen schriftstellenden Personen aus verschiedenen Literaturepochen. Hier findet dann auch die titelgebende Überhöhung statt, denn Clemens Setz scheint mitunter derart besessen von mutwillig fehlerbehafteten Kurznachrichten zu sein, dass mir sein bedingt objektiver Blick auf die Twitterpoesie als solche abhandengekommen zu sein scheint. Insbesondere die Konstrukte des Computerfan2001 finden bei ihm aus (für mich) kaum nachvollziehbaren Gründen in geradezu utopischem Maße Anklang.

Überhaupt ist der zweite Teil nur von sehr wenigen Twitteraccounts geprägt, die unter keinen Umständen ein adäquates Schema für die Humornote der unzähligen anderen Tweets sein können. Das mag auch nicht der Anspruch sein, doch etwas mehr einordnende Substanz hätte dem Buch spätestens an dieser Stelle gutgetan.

Es ist aus meim Blick leider zu wenig Inhalt für 1 so hohen Kaufpreis.

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