Auf den Spuren der Gerichtsbarkeit
Der Journalist Clemens M. Hutter nimmt uns auf eine Reise in die Vergangenheit der Stadt Salzburg, dem Rupertiwinkel und den fünf Gaue Salzburgs mit. Wir entdecken unter seiner sachkundigen Beschreibung ...
Der Journalist Clemens M. Hutter nimmt uns auf eine Reise in die Vergangenheit der Stadt Salzburg, dem Rupertiwinkel und den fünf Gaue Salzburgs mit. Wir entdecken unter seiner sachkundigen Beschreibung Flurnamen, Gebäude und Richtstätten.
Auf 59 Wanderungen erklärt er die historischen Hintergründe, warum es zu diesem Hexenwahn kommen konnte und versucht, mit der üblichen Meinung, die Obrigkeit hätte die Hexenverfolgungen angeordnet oder es wären ihnen nur Frauen und Mädchen zum Opfer gefallen, aufzuräumen.
Im 16. und 17. Jahrhundert löste der Hexenglaube rund um den Zauberer Jackl eine Massenhysterie aus, der 138 Menschen – vornehmlich Buben und Männer – zum Opfer fielen. Es war in drei Wellen die größte Hexenverfolgung im deutschsprachigen Raum.
Hutter hat in alten Gerichtsakten gestöbert, Folterkammern besucht und begibt sich auf die Spuren von Opfern und Tätern.
Neben diesem „amtlichen“ Gruselkabinett erfahren wie einiges zu Sagen, Geistern, lernen den Glasteufel im Mikroskop (S.145) kennen und werfen einen Blick auf die Trümmer von Hitlers „Berghof“ (S. 75).
Jede Wanderung ist detailliert beschrieben, mit Gehzeit und Höhenunterschieden versehen, sodass der zukünftige Wanderer weiß, worauf er sich einlässt.
Zwischen den Routen sind Stichworte angeführt, die die Begriffe dieser schrecklichen Zeit beleuchten und erklären.
Der Schreibstil ist sachlich, beinahe schon nüchtern. Doch bei diesem Thema wären blumige Worte wohl fehl am Platz
Fazit:
Wer sich für schaurige und leider wahre Geschichten interessiert, ist hier richtig. Gerne gebe ich 4 Sterne.