288 Seiten voller Schmäh und Behäbigkeit
Ich bin ein großer Fan von historischen Krimis. Familiengeschichten und Spannung, die perfekte Mischung. Die Autorin war mir bislang nicht bekannt.
"Die gnä' Frau langweilt sich zu Tode. Da kommt ihr ...
Ich bin ein großer Fan von historischen Krimis. Familiengeschichten und Spannung, die perfekte Mischung. Die Autorin war mir bislang nicht bekannt.
"Die gnä' Frau langweilt sich zu Tode. Da kommt ihr eine Mordserie, die Wien in Atem hält, gerade recht." So beginnt der Oktopus-Verlag die Kurzbeschreibung des Krimis, der allem Anschein nach im verstaubten 19. Jahrhundert spielt, in dem Aristokratie noch hoch angesehen war. Aber der Schein trügt. Die Handlung spielt nämlich in den 1970er Jahren, was jedoch völlig abstrus wirkt. Die Sprache, der Schmäh und die Behäbigkeit, in der die Protagonisten agieren, ja, das muss man mögen. Die Protagonisten wirken so, als würden sie sich mit angezogener Handbremse bewegen, auch wenn hier und da, so ein kleiner, dezenter Hauch von Lebendigkeit durch die Zeilen huscht.
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Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Krimi nicht gleich Spannung bedeutet. Die Autorin lässt die Handlungen langsam beginnen und sorgt nicht für große Aufreger. Es ist ein sogenannter Ruhepuls-Krimi. Es wird viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt, so dass die Ermittlungen ein Teil des Behäbigen sind. Die Eleganz, die Aristokratie und der Schein stehen eher im Vordergrund. Ich bleibe leider gähnend zurück. Schade!