Ein toller Krabbeltier-Lesespaß für Jung und Alt!
Den ersten Band der „Hirschkäfer-Grill“-Reihe hatte ich mir letztes Jahr spontan in der Buchhandlung gekauft, da mich das Cover so schön angelacht hat. Mich konnte es sofort überzeugen und auch der Klappentext ...
Den ersten Band der „Hirschkäfer-Grill“-Reihe hatte ich mir letztes Jahr spontan in der Buchhandlung gekauft, da mich das Cover so schön angelacht hat. Mich konnte es sofort überzeugen und auch der Klappentext weckte meine Neugier auf Anhieb. Mich konnte das Buch dann auch richtig begeistern, daher war meine Freude groß, als ich in der Programmvorschau des Aladin Verlags entdeckte, dass es eine Fortsetzung geben wird. Ich war schon sehr gespannt, welches tolle Abenteuer mich im zweiten Band wohl erwarten wird.
Der Hirschkäfer-Grill muss ganz dringend renoviert werden. Aus dem Abfluss kommen äußerst unangenehme Gerüche und die Küche hat auch schon bessere Zeiten gesehen. Wie gut, dass sich der Tausendfüßler mit so etwas auskennt. Nur sollte man ihn besser alleine werkeln lassen, mit seinen vielen Füßen sorgt er in der Küche schon für genug Chaos. Während der Renovierungsarbeiten bleibt der Imbiss-Grill daher also geschlossen und der Hirschkäfer und die Blattläusen unternehmen einen kleinen Betriebsausflug zur Teestube der Heuschrecke. Alles hätte so schön und entspannt sein können, wenn die Grille und der Nachtfalter nicht erneut mit einer ihrer verrückten Ideen für jede Menge Trubel sorgen würden. Die beiden planen ein großes Musikkonzert, für das natürlich einiges vorbereitet werden muss. Hinzu kommt dann noch, dass der Regenwurm, der sich im Hirschkäfer-Grill um den Abfluss kümmern soll (diese Arbeit liegt nämlich nicht im Bereich des Tausendfüßlers), ganz verzweifelt sein verloren gegangenes Hinterteil sucht. Das wäre doch ein toller Fall für Detektiv Zitto, den Zitronenfalter! Zusammen mit dem Hirschkäfer und dem Mistkäfer wird er diesen kniffligen Fall bestimmt lösen können.
Wer von euch kam denn schon in den Genuss eines deftigen Mistbürgers oder leckerer Fichtennadeln in Blattlausbierteig? Diese schmackhaften Delikatessen bekommt man beim Hirschkäfer-Grill, der sich am Rande einer kleinen Lichtung befindet. Falls es euch noch nicht dorthin verschlagen hat, oder anders ausgedrückt: Falls ihr den ersten Band noch nicht gelesen habt, ist das zwar sehr schade, es sollte aber kein Problem sein, um dem Geschehen in der Fortsetzung folgen zu können. Meiner Meinung nach kann man die beiden Bücher sehr gut unabhängig voneinander lesen. Mir persönlich hat nur der erste Band besser gefallen, diesen kann ich euch daher ganz besonders ans Herz legen.
Mit „Baustelle am Hirschkäfer-Grill“ ist Constanze Spengler eine richtig schöne Fortsetzung, welche ich sehr gerne gelesen habe. Ich habe die Geschichte stellenweise nur als etwas langweilig empfunden, da fand ich den ersten Band deutlich spannender. Was hier aber auf jeden Fall nicht zu kurz kommt, sind die kreativen, fantasievollen Ideen. Die Namen der ulkigen Gerichte, die man am Imbiss-Grill vom Hirschkäfer bestellen kann, sind nur ein Beispiel von vielen. Die Fantasiewelt der kleinen Krabbler, die Constanze Spengler hier erschaffen hat, konnte mich bereits in Band 1 in pure Begeisterung versetzen. Eigentlich erstaunlich, denn mit Insekten kann man mich sonst echt jagen. In den Hirschkäfer-Grill Büchern aber verfliegt diese Abneigung im Nu. Ich war hier immerzu am Schmunzeln und habe mich sehr darüber gefreut,liebgewonnene Charaktere aus dem ersten Band wiederzusehen.
Neben dem Hauptprotagonisten, dem Hirschkäfer, haben auch der Mistkäfer, die Blattläuse und Zitto, der Zitronenfalter wieder ihren Auftritt. Letzterer hat gerade eine eigene Detektei gegründet und wartet ganz ungeduldig darauf, endlich mit seinem ersten Fall betraut zu werden. Ein Regenwurm soll dann sein erster Klient werden. Dieser hat vor kurzem durch einen gefräßigen Vogel sein Hinterteil verloren, welches der Wurm nun verzweifelt sucht. Vermutlich hat sich das verlorenen gegangene Stück zu einem neuen Wurm entwickelt. Das hat mir wieder richtig gut gefallen, wie viel man hier über Insekten lernen kann. Dieser Band beinhaltet besonders viele interessante Informationen über Regenwürmer. Sehr kindgerecht und überhaupt nicht lehrbuchmäßig wird hier eine Menge Wissen über die Welt der Krabbeltiere vermittelt. Nett und humorvoll verpackt in einer richtig schönen Abenteuergeschichte. Ein bisschen mehr Spannung hätte ich zwar nicht schlecht gefunden, aber ich hatte hier dennoch sehr viel Spaß beim Lesen und ich hoffe sehr, dass es noch weitere Geschichte der „Hirschkäfer-Grill“-Reihe geben wird.
Durch die vielen witzigen Dialoge und die angenehm kurzen Kapitel bietet sich das Buch wunderbar zum Vorlesen an. Ganz besonders ans Herz legen kann ich diese schöne Reihe Kindern ab etwa 6 Jahren, die sich sehr für Insekten interessieren. Aber wie man an mir prima sehen kann: Man muss kein Insektenfreund sein, um diese tolle Reihe zu mögen.
Meine Highlights waren wieder die wundervollen Illustrationen der Autorin. Angepasst an die Welt der Krabbler sind die Zeichnungen überwiegend in Braun- und Grüntönen gehalten. Sie sind im Aquarellstil, was einfach nur perfekt zur Geschichte passt. Wie in Band 1, so wurde auch dieses Buch mit einer Menge wunderschöner Illustrationen versehen. Ob kleinere Bilder oder ganzseitige: Es gibt eine Menge zum Betrachten und Staunen, ich konnte mich an den tollen Zeichnungen mal wieder nicht sattsehen.
Auch sehr gut finde ich, dass die Seiten schön dick sind, sodass jüngere Kinder ohne Schwierigkeiten selbstständig umblättern können.
Fazit: Ein fantasievoller, abenteuerlicher und witziger Krabbeltier-Lesespaß für Jung und Alt! Ich persönlich finde den zweiten Band ein bisschen schwächer als den ersten, bin aber natürlich dennoch richtig begeistert von diesem schönen Insekten-Abenteuer. Ob zum Vor- oder Selberlesen: Ich kann „Baustelle am Hirschkäfer-Grill“ wärmstens empfehlen und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!