Cover-Bild Vor der Flut
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 07.03.2019
  • ISBN: 9783627022716
Corinna T. Sievers

Vor der Flut

"Ein mutiger Text, der explizit das Begehren einer Frau in einer so radikalen Perspektive benennt, wie man es eigentlich nur von Männern kennt, ein Text, der von Überschreitung handelt, einem Abweichen von der Norm, und der eine enorme Spannung erzeugt." Hubert Winkels beim Bachmann-Bewerb 2018

Judith ist Zahnärztin und lebt auf einer norddeutschen Insel mit ihrem Ehemann, einem Psychiater. Sie führen eine eher lieblose Ehe, was ihn aber nicht davon abhält, ihre wechselnden außerehelichen Liebschaften zu analysieren. Das Städtchen ist klein, nicht einmal zweitausend Einwohner. Neun Zwölftel des Jahres ist Nebensaison. Doch zweimal im Jahr fallen die Reichen ein, zweimal im Jahr ist Hochsaison, dann kommt Judith auch privat auf ihre Kosten: Sie ist Erotomanin, auf der Suche nach einer freien Sexualität, sie ist frei von den Grenzen des allgemein Konformen, Männer warten bei ihr vergeblich auf Erlösung oder gar Liebe. Jetzt sind die Weihnachtsgäste abgereist, und ein vom Wintersturm angeschwemmter Eisblock treibt auf das kleine, direkt an der Wattseite der Insel gelegene Warfthaus der Eheleute zu. In dem Maße, wie sich die Eismasse Meter für Meter nähert und mit der nächsten Springflut das Haus unter sich zu begraben droht, nimmt die Erzählung eine immer dramatischere Wendung, entwickelt sich ein von Judith so präzis im Voraus geplantes erotisches Rendezvous immer mehr gegen ihre Erwartungen.

Ebenso konkret wie ironisch beschreibt Corinna T. Sievers eine Frau, die sich offen ihrem Begehren hingibt. "Vor der Flut" verhandelt das traditionelle Konzept von Liebe und weiblicher Sexualität auf ungewohnte Weise und treibt ein Spiel mit gesellschaftlichen und geschlechtlichen Machtverhältnissen – originell und spannend bis zum Schluss.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

literarisch bemerkenswert

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Die Geschichte wird erzählt von einer Frau, die einen exzessiven promiskuitiven Lebensstil führt. Sie ist Zahnärztin auf einer Insel und verheiratet. Doch ihr Mann hat sich schon früh in der Ehe körperlich ...

Die Geschichte wird erzählt von einer Frau, die einen exzessiven promiskuitiven Lebensstil führt. Sie ist Zahnärztin auf einer Insel und verheiratet. Doch ihr Mann hat sich schon früh in der Ehe körperlich von ihr zurückgezogen. Das hat sie anscheinend so verletzt, dass sie offen immer wieder mit anderen Männern schläft, aber dennoch seit 25 Jahren mit ihrem Mann zusammenlebt. Ihr Zusammenleben ist jedoch nur eine Mischung aus Zweckgemeinschaft und kühler Ehehölle.
Corinna T.Sievers hat ihren Roman auf einen Text aufgebaut, den sie beim Ingeborg Bachmann-Preis gelesen hat und dessen Radikalität wurde heftig diskutiert.
Sprachlich ist der Text gut gemacht mit einer eigenwilligen Erzählweise, streckenweise auf der Oberfläche sehr sachlich, doch die Emotionalität der Frau wird in manchen Szenen sichtbar. Da mündet es in depressive Phasen, denn, wie sie selbst sagt, mit ihrem Mann Hovard gibt es nichts zu lachen. Die Folgen sind vereinzelte selbstzerstörerische Tendenzen, z.B. bleibt sie einmal mit dem Auto auf einer eisigen Strecke im Schnee stecken und tut nichts, um sich zu retten.
Ihre Lebensweise fordert einen Tribut.

Wegen den vielen expliziten Beschreibungen wirkt der Text penetrant.
Andere Textpassagen zeigen die raue Insellandschaft und erzeugen Atmosphäre.
Die Autorin ist ausdrucksstark! Ein Buch, wie man es nicht oft liest!

Veröffentlicht am 07.03.2019

Es war nicht meins

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Ich habe das Buch gelesen, und ich wusste im Vorfeld das es aus der Sicht von Judith geschrieben wird. Judith die Zahnärztin deren Mann ihr kurz nach der Ehe gesagt hat, das er keinen Sex mehr mit ihr ...

Ich habe das Buch gelesen, und ich wusste im Vorfeld das es aus der Sicht von Judith geschrieben wird. Judith die Zahnärztin deren Mann ihr kurz nach der Ehe gesagt hat, das er keinen Sex mehr mit ihr möchte. Und Judith entwickelt sich zur Nymphomanin. Sie hat Hochsaison wenn die Familien auf die Inseln in den Ferien kommen. Mir tat Judith irgendwie leid. Aber mir ging die Langatmigkeit des Buches irgendwann auf die Nerven.
Ich habe dann das Buch kurz vor Schluss weggelegt. Für mich war es nichts, Geschmäcker sind verschieden.