Cover-Bild African Samurai
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Besondere Themen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 02.05.2024
  • ISBN: 9783426284223
Craig Shreve

African Samurai

Roman nach einer wahren Begebenheit | Historischer Roman über das Leben von Japans erstem und einzigem afrikanischen Samurai Yasuke
Urban Hofstetter (Übersetzer)

Ein Roman nach wahrer Begebenheit: die Geschichte über den beeindruckenden Aufstieg eines schwarzen Sklavenjungen zu Japans berühmtem Samurai

Im Jahr 1579 läuft ein portugiesisches Segelschiff in den Hafen von Kinchotsu, Japan, ein. An Bord: europäische Güter, Feuerwaffen und ein Sklave aus Ostafrika. 

Als Kind aus seinem Heimatdorf entführt, an Söldner verkauft und dazu verdammt, in zahlreichen Schlachten zu kämpfen, soll er als Leibwächter einen italienischen Priester auf seiner Reise nach Kyoto begleiten. 

Dort angekommen, findet der berühmte Kriegsherr Oda Nobunaga Gefallen an dem hochgewachsenen Soldaten. Im Austausch für seine Mission bietet der Priester ihm den Sklaven mit dem Namen Yasuke als Geschenk an. Und verändert damit sein ganzes Leben …

Zeitlos, episch und grandios recherchiert: In seinem historischen Roman rekonstruiert Autor Craig Shreve die außergewöhnliche Reise von Yasuke in der Sengoku-Zeit.

»Eine einzigartige, mitreißende Geschichte von Entdeckung und Durchhaltevermögen.«  Kevin Hardcastle

»Von den vielen bewundernswerten Aspekten dieses Romans ist vielleicht der größte die Leistung von Shreve, der Hauptfigur Yasuke Leben einzuhauchen und diesen bemerkenswerten Mann aus der Vergessenheit zu befreien.« David Bezmozgis

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Veröffentlicht am 05.06.2024

Historischer Roman mit wahrer Begebenheit

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Craig Shreve verarbeitet in seinem Roman „African Samurai“ die wahre Begebenheit über einen Mann, welcher der erste afrikanische Samurai geworden ist. Über Yasuke ist nur sehr wenig sicher bekannt, was ...

Craig Shreve verarbeitet in seinem Roman „African Samurai“ die wahre Begebenheit über einen Mann, welcher der erste afrikanische Samurai geworden ist. Über Yasuke ist nur sehr wenig sicher bekannt, was einfach daran liegt, dass nur ein kleiner Ausschnitt seines Lebens dokumentiert wurde. So gilt es als historisch belegt, dass Yasuke in Afrika geboren und möglicherweise zunächst als Kind versklavt und nach Indien verschleppt wurde, um dort als Soldat ausgebildet zu werden. Die Wege danach liegen lange im Dunkeln, doch im Zuge von Missionierungsarbeiten kommt Yasuke nach Japan und erregt dort mit seinem Aussehen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung. Allen voran die des mächtigen japanischen Feldherren Oda Nobunaga. Und die Geschichte zum ersten schwarzen Samurai nimmt ihren Lauf.

„African Samurai“ hat Craig Shreve klug aufgebaut. Zur besseren Übersicht gibt es zu Beginn eine Karte von Japan um 1579, welche durch die Kennzeichnungen der unterschiedlichen Machtbereiche der verschiedenen Clane ein gutes Bild der damaligen Gegebenheiten vermitteln kann. Zudem gibt es ein Personenregister, in denen die historisch belegten Personen aufgelistet sind, die in diesem Roman eine tragende Rolle spielen werden. Die Übersicht ist für mich besonders im Verlauf wichtig, um die Herausforderung der Fülle an Charakteren und den vielen japanischen Namen meistern zu können. Abgerundet wird das Ganze mit den Wappen der vier stärksten Clans.

Craig Shreve hat „African Samurai“ in vier Teile untergliedert. Sie alle stehen für einzelne prägnante Lebensstationen von Yasuke ab dem Augenblick, als er an Bord eines Schiffes mit Kurs auf Japan ist. Geschickt lässt Craig Shreve Rückblenden zu Yasukes Vergangenheit einfließen, sodass sich die Entdeckung des unbekannten Japans mit all den faszinierenden fremden Gepflogenheiten mit den wahrscheinlichen Schrecken seiner Kindheit und Jugend abwechseln. Besonders an „African Samurai“ ist, dass Yasuke selbst von alldem berichtet. Das schaffte eine Nähe, welche die Ereignisse besonders realistisch erlebbar macht und mir so manches Mal einen Kloß im Hals beschert.

Zu Beginn ist der Erzählstil unaufgeregt, aber wachsam und informativ. Ich muss mich gut konzentrieren, damit ich die Einordnung in die aktuelle politische Situation in Japan, aber auch die Mission des Priesters Valignano begreife. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Yasuke und seine Vergangenheit besser kennenzulernen.
Es dauert nicht lange und der Erzählrhythmus findet eine gute Mischung zwischen den einzelnen Handlungsfäden. Dabei berichtet Yasuke beinahe schnörkellos von den Grausamkeiten, die er als Sklave erdulden musste, aber genauso nüchtern wird auch vom Hier und Jetzt, der Zeit um 1579 gesprochen. Diese Abgeklärtheit vertieft die Schrecken umso mehr und hebt gleichzeitig das offene sowie zugewandte Verhalten von Oda Nobunaga für Neues auf ein Podest.

Craig Shreve gelingt es hervorragend, den herrschenden Zeitgeist gegen Ende des 16 Jahrhunderts einzufangen, zu kanalisieren und einen historischen Blick in die Welt von früher zu gewähren. Dabei fällt mir besonders der Kontrast zwischen der europäischen und der japanischen Kultur auf. Interessanterweise verwebt Craig Shreve auch Elemente der afrikanischen Kultur, sodass ein faszinierender Rundumblick möglich ist.
Yasuke besticht nicht nur durch seine äußerliche Erscheinung, sondern auch durch seine Intelligenz. Es gilt als gesichert, dass er mehrere Sprachen fließend beherrschte und besonders in Japan großen Eindruck durch seine kriegerischen Fähigkeiten machte. Ich mag, wie Craig Shreve Yasukes Aufstieg zum Samurai begleitet und die Beziehung zwischen ihm und Oda Nobunaga darstellt. Ein bisschen schade finde ich, dass es so wirkt, dass fast alle Japaner zumindest freundlich gleichgültig gegenüber Yasuke waren, mit einer Ausnahme. Dies ist mir persönlich ein wenig zu positiv verwaschen. Hier hätte es ruhig ein bisschen mehr zwischenmenschlichen Konflikt geben dürfen, denn das wird wohl leider wahrscheinlich gewesen sein.

„African Samurai“ ist ein gelungener Roman mit viel fiktionalem Anteil, der es jedoch vermag, das wenige, was über Yasuke bekannt ist, zu einer beeindruckenden Geschichte zusammenzufügen. So oder so ähnlich könnte es gewesen sein und das fasziniert mich sehr.
Das Ende ist bewusst offengehalten, denn tatsächlich weiß niemand mehr, wie es mit Yasuke weiterging, wie lange er noch lebte und ob er wirklich vollendend glücklich werden durfte.
Mich hat das Buch tief bewegt und mir gezeigt, wenn du offen für Neues bist, können sich wundervolle Dinge daraus entwickeln.

Fazit:
„African Samurai“ ist eine historische Fiktion, die auf dem bekannten Abschnitt aus dem Leben von Yusuke basiert. Atmosphärisch ruhig geschildert wird der Werdegang einer beeindruckenden Persönlichkeit, der als Junge mehrfach versklavt sowie verkauft und später zu einem Samurai ernannt wurde.

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