Erstaunliche und detailreiche Abenteuergeschichte
"Robinson Crusoe" zählt sicherlich zu den Klassikern, die man gelesen haben sollte, wenn man sich für Klassiker interessiert. Der rastlose Abenteurer und Seefahrer Robinson Crusoe verlässt seine sichere, ...
"Robinson Crusoe" zählt sicherlich zu den Klassikern, die man gelesen haben sollte, wenn man sich für Klassiker interessiert. Der rastlose Abenteurer und Seefahrer Robinson Crusoe verlässt seine sichere, englische Heimat, weil er die Welt erleben möchte. Nach einem Schiffbruch und einem Überfall, die er beide übersteht, lässt er sich in Brasilien nieder. Dann treibt ihn das Abenteuer erneut zur See. Er will Sklaven in Afrika kaufen. Dort kommt er jedoch nie an. Sein Schiff kentert und er strandet als einziger Überlebender auf einer einsamen Insel. Hier muss er nun, auf sich allein gestellt, überleben - und tut dies erfolgreich 28 Jahre lang.
Ich habe das Buch zum ersten Mal mit zwölf Jahren in der Hand gehalten, habe es allerdings nicht zu Ende lesen können. Wie bei fast jedem Klassiker merkt man auch diesem Roman an, dass sein Autor aus einer anderen Zeit stammt. Dementsprechend sind die Sätze (für Kinder und Jugendliche) komplizierter und die Sprache leicht anders als unsere heutige gängige Alltagssprache. Für Kinder und Jugendliche empfehle ich daher eine umgeschriebene Jugendbuchversion - denn die Geschichte an sich ist klasse, und es ist schade, wenn man wegen Mühseligkeit aufhören muss. Im Vergleich zu anderen Klassikern ist die Sprache jedoch gut verständlich und lässt sich auch schnell lesen.
Besonders gut gefallen mir die zahlreichen Details. Es ist einfach faszinierend und wunderbar, mitzuerleben, wie sich Robinson Crusoe auf seiner Insel einrichtet, was er benötigt, und wie er es sich beschafft. Alles ist erstaunlich plausibel und nachvollziehbar - und macht sogar mir Mut, dass ich das schon irgendwie hinbekommen würde, sollte es mir mal passieren. Dennoch ist er kein Übermensch, denn er hat auch viel Glück.
Durchweg ist der Roman recht spannend, insbesondere da man die Eckpunkte kennt. Natürlich fragt man sich, wann und wie Freitag in sein Leben stößt, und wann es endlich die Gelegenheit gibt, von der Insel zu verschwinden. Und selbst danach hören die Abenteuer nicht auf.
Insgesamt für jeden, der sich mit der Sprache der klassischen Literatur anfreunden kann, und der Abenteuergeschichten mag, ein empfehlenswerter Roman.