Cover-Bild Schattenspringer
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Panini Verlags GmbH
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Memoiren und Tatsachenberichte
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 27.08.2018
  • ISBN: 9783741606373
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Daniela Schreiter

Schattenspringer

Bd. 3: Spektralfarben
„Wer einen Autisten kennt, kennt genau EINEN Autisten“, sagt sich Daniela Schreiter im dritten Band von Schattenspringer. Sie macht sich auf, andere Betroffene zu interviewen. Wie immer kombiniert sie dies mit ihren eigenen Erfahrungen und schafft es ein weiteres Mal, wundervoll unterhaltend über ein scheinbares Tabuthema aufzuklären, ohne dabei in Leidensgeschichten abzugleiten oder belehrend zu wirken.

Daniela wurde im wilden Berlin der 1980er Jahre geboren und erforscht seit jeher mit Stift und Papier die Welt um sich herum. Mit vier Jahren zeichnete sie ihren ersten Comic und ist seit dem Studium als Illustratorin und Comic-Zeichnerin tätig.

Daniela ist Autistin. Seit ihrer Diagnose wollte sie einen Comic darüber zeichnen, wie es ist, mit dieser etwas anderen Sicht auf die und Wahrnehmung der Welt zu leben, zu sehen und zu fühlen. Worte allein haben dafür einfach nie ausgereicht. In ihrem 2014 erschienenen Graphic Novel-Debüt „Schattenspringer“ zeichnete sie ihre Kindheit bis zum Erwachsenenalter auf und beschrieb mit viel Humor, welche Hürden es dabei zu meistern galt, von denen Nicht-Autisten nicht einmal ahnen, dass sie überhaupt existieren. Das Buch wurde ein Riesenerfolg, und weil es noch so viel zu erzählen gibt, folgt hier, nach „Schattenspringer 2“, nun schon der dritte Teil - dieses Mal mit neuem Konzept, denn Daniela lässt in diesem Band auch andere Autisten zu Wort kommen.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.07.2023

Über die Vielfältigkeit von Autismus

0

Inzwischen ist schon der dritte Band der Schattenspringer-Reihe "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" erschienen. Hier bekamen nun ganz verschiedene Personen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern. ...

Inzwischen ist schon der dritte Band der Schattenspringer-Reihe "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" erschienen. Hier bekamen nun ganz verschiedene Personen die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu schildern. Daniela Schreiter hat diese in tolle Comic-Zeichnungen verwandelt und vermittelt auf unterhaltsame Weise, wie es ist, im autistischen Spektrum unterwegs zu sein.

Die Autorin und Illustratorin:

Daniela Schreiter ist in der 80ern in Berlin geboren. Schon früh begann sie zu zeichnen, mit vier zeichnete sie ihren ersten Comic. Sie absolvierte ein Studium als Illustratorin und ist seither als Comic-Zeichnerin tätig. Sie ist Asperger Autistin und beschreibt in Ihrer Schattenspringer-Reihe Erfahrungen aus ihrem Leben. Die täglichen Hürden und Herausforderungen, die sie zu meistern hat, illustriert sie mit viel Witz sowohl in Bild als auch in Wort. Auf ihrer Webseite Fuchskind zeigt sie seit 2010 ihre Comics und Cartoons.

Inhalt:

„Ich spreche diesmal mit mehreren diagnostizierten Autistinnen und Autisten über ihre Erfahrungen und zeichne diese Geschichten auf! […] Es gibt den Spruch: Wer einen Autisten kennt, kennt genau EINEN Autisten! Genau so ist es! Und da ihr nicht nur meine Wahrnehmung der Welt kennenlernen sollt, wird es dieses Mal viel bunter! Autismus ist ein riesiges Spektrum, bunt wie ein Regenbogen! Und einen kleinen Teil davon möchte ich euch hier nun näherbringen!“ (Auszug aus dem Comic auf der Buchrückseite)

Kritik und Fazit:

Das Cover gefällt mir unheimlich gut. Denn es ist bunt, fröhlich und steckt voller Phantasie und Energie. Man sieht sofort, dass mehrere am Entstehen dieses Buch beteiligt sind und was es mit den ganzen Wesen auf sich hat, erfährt man im Buch. Was mir auffällt, ist, dass die Cover der Bücher von Mal zu mal heller werden. Vielleicht zeigt das auch einen Prozess. Die Autorin bringt mit ihren Büchern schließlich immer mehr Licht ins Dunkel.

Im dritten Band der Reihe hat die Autorin sich ein ganz neues Konzept überlegt. Bereits in den vorangegangenen Büchern wird deutlich: Autisten sind vielleicht anders, als der Mainstream, aber es gibt nicht nur einen Autisten, es gibt viele Menschen aus dem Autismus Spektrum und sie sind alle unterschiedlich. Sie sind vielleicht anders als der Durchschnitt, aber Nicht-Autisten sind auch nicht alle gleich. Also hat die Autorin Interviews mit anderen Autist:innen geführt und diese in ihrem typischen Stil dem Leser näher gebracht.

Wie bereits in "Schattenspringer – Wie es ist, anders zu sein" gelingt es Daniela Schreiter auch in diesem Werk mit guten Beispielen das Anderssein ihrer Interview-Partner darzustellen und somit für den Leser zugänglich und nachvollziehbar zu machen. Die ein oder anderen „Macken“ findet man auch mal bei sich selbst wieder, allerdings wohl in abgeschwächter Form, und auch daran kann man sehen, wie weit das Feld reicht. Dass nicht alles schwarz oder weiß ist, sondern dass es viele verschiedene Nuancen gibt. Seit ich die Bücher der Autorin gelesen habe, sehe ich das Verhalten meiner eigenen Kinder in einem anderen Licht. In einer Welt, in welcher ständig die Zeit im Nacken sitzt, verlangt man auch von seinen Kindern manchmal über den eigenen Schatten zu springen. Da stellt man sich doch die Frage, ist das überhaupt richtig? Verbiege ich mein Kind? Muss es in die Gesellschaft passen, oder sollte sich die Gesellschaft nicht eher anpassen bzw. offener für Andersartiges sein? Und muss man überhaupt immer im Fluss mit schwimmen, ist es nicht vielleicht auch einmal ganz schön, Pause zu machen und die Welt in einem anderen Blickwinkel wahrzunehmen?

Die Themen, die hier zur Sprache kommen sind äußerst vielfältig. Die Autist:innen sprechen über ihre Erfahrungen während des Studiums, in einer Partnerschaft, mit Freunden und Bekannten, ihren Weg zur Diagnose, das Mobbing in der Schule, die Hilfe aber auch das Unverständnis der Lehrer, die ständige Reizüberflutung oder komplizierte Arztbesuche. Außerdem wird immer wieder deutlich, dass die Menschen den Fehler beim Autisten suchen, anstatt alle Menschen einfach so zu nehmen und zu schätzen, wie sie eben sind. Eine neutrale Mimik muss beispielsweise nichts Negatives sein.

Hin und wieder musste ich Begriffe wie „Stimmings“ oder „komorbide Störungen“ nachschlagen. Ich weiß nicht, ob nur ich diesbezüglich unwissend bin, oder auch andere. Ein kleiner Vermerk in Form einer Fußnote wäre aber bestimmt nicht verkehrt.

Mit "Schattenspringer 3 – Spektralfarben" schafft es die Autorin wieder einmal ein Buch zu schreiben und zu illustrieren, welches betroffenen Menschen Mut macht, Trost spendet und Hoffnung gibt. Nicht-Autisten bekommen auf leichte und vor allem authentische Art Antworten auf zentrale Fragen im Umgang mit Autisten. Und es wird wieder ganz klar, in jedem Defizit steckt auch immer ein Talent, welches es zu entwickeln gilt. Das Positive am Autismus wird auch in diesem Buch wieder ganz deutlich. Als Autist ist man einzigartig und es hat auch seine Vorzüge Autist zu sein.

Wer selbst im neurodiversen Spektrum unterwegs ist, dem kann ich übrigens die kostenlosen Kommunikationskarten von Daniela Schreiter (auf ihrer Webseite zu finden) nur ans Herz legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2020

Ein unterhaltsamer, aber auch lehrreicher Einblick in die Welt von Autisten

0

Autismus ist vielschichtig und hat keine feste Symptomatik, weswegen nicht nur die Diagnose schwierig ist. Durch Daniela Schreiter lernte ich bereits vieles aus der Sicht ihres Autismus-Spektrums und war ...

Autismus ist vielschichtig und hat keine feste Symptomatik, weswegen nicht nur die Diagnose schwierig ist. Durch Daniela Schreiter lernte ich bereits vieles aus der Sicht ihres Autismus-Spektrums und war erstaunt, was ihr Leben so anders machte. Als ich dann aber erlas das im 3. Band der Reihe, auch andere Autisten einmal erzählen durften, wie sie mit Autismus leben, war ich einfach nur hellauf begeistert. Immerhin lehrte mir schon der erste Band das kein Autist wie der andere ist.



Und so startete ich den Band mit der Erkenntnis völlig neue Eindrücke über die Autismus-Störung zu erhaschen und dabei den unverkennbaren Humor der Autorin wieder zu genießen. Schon die Einführung sorgte dafür, dass ich gemütlich zurücklehnte und darauf freute was ich gleich erfahren würde. Hier kommen wir auch schon zudem Punkt, welchen ich an der Reihe liebe. Denn trotz der ernsten Thematik, wurde alles nicht einfach im Ärzte-Jargon vermittelt, sondern so, das Mensch A, B, C und D es verstehen würden. Dazu kommen Patienten und Angehörige, welche nun auf sanfte, lustige und trotzdem ehrliche Weise einmal erfuhren, was es mit der Störung auf sich hat.


Ich als Normalo war trotzdem neugierig und las gespannt, was andere Autisten erlebt hatten, was ihren Autismus ausmachte und wie sie es schafften ihn in ihr Leben zu integrieren. Gerade letzteres dürfte für Erwachsene Autisten sehr wichtig sein. Natürlich entschied sich die Autorin nicht nur für Frauen als Gesprächspartner, sondern auch für Männer. Hier ging es natürlich nicht um Gerechtigkeit oder die Quote, sondern allein darum zu zeigen, wie unterschiedlich die Entwicklung bei Geschlechtern jeglicher Art erfolgt. Da ich bisher nur den Autismus der Autorin näher kennenlernen durfte, war es sehr interessant zu sehen, wie Jungs bzw. Männer mit dieser Störung klarkommen.



Bevor ich die Optik des Buches bis in den Himmel loben werde, möchte ich den Autisten des Buches ein großes „Danke schön“ aussprechen. Ihr habt mich an einer Welt teilhaben lassen, welche ich vorher nicht kannte.


Wer auch schon die Vorgänger gelesen hatte, dem dürfte der Zeichenstil der Autorin sehr bekannt sein. Ich persönlich liebe ihn, da er trotz seiner süßen Art, Emotionen sehr gut darstellt. Gerade in Bezug auf den eigenen Körper fand ich es schöner keinen detaillierten Körper zu sehen. Dazu kam natürlich das Spiel mit Licht und Schatten, welche dem Ganzen nur noch mehr Atmosphäre gab. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass das Buch durchgehend bunt gewesen wäre. Da es zu Anfang einige Seiten gab, welche dies waren, war es etwas traurig das plötzlich in schwarz/weiß gewechselt wurde. Dies war zwar auch in den Vorgängern so, aber bei diesem Band fiel es mir verstärkt auf. Ein Highlight blieb das Buch trotzdem.



Auch diesmal packte mich Daniela Schreiter mit ihrem Humor und der tollen bildlichen Darstellung. Dabei stand ihr Autismus diesmal nicht im Vordergrund. Trotzdem lehrte mir dieser Band unglaublich viel über diese Störung. Besonders da diesmal andere Autisten von ihrem Leben, ihren Problemen, aber auch von ihren Erfolgen erzählen konnten. Für viele die sich einfach nur anders fühlen ein Brunnen voller Mut, Hoffnung und Kraft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere