Wie Juden Österreich prägten
Die Journalistin und Museumsdirektorin Danielle Spera berichtet hier über das Judentum in Österreich und davon, wie es unser Land über Jahrhunderte hindurch geprägt hat.
Wie in der „100 x Österreich“-Reihe ...
Die Journalistin und Museumsdirektorin Danielle Spera berichtet hier über das Judentum in Österreich und davon, wie es unser Land über Jahrhunderte hindurch geprägt hat.
Wie in der „100 x Österreich“-Reihe üblich, wird das Thema in 100 jeweils ca zwei bis drei Seiten langen Beiträgen abgehandelt. Diese erzählen von der wechselhaften, jedoch meist von Ressentiments geprägten Beziehung zwischen Juden und der Mehrheitsbevölkerung, stellen bedeutende Persönlichkeiten aus Politik, Literatur, Wissenschaft etc vor, oder beschreiben die wichtigsten jüdischen Festtage und Gebräuche.
So erfährt man hier beispielsweise, wie viele Wiener Institutionen auf jüdische Gründer zurückgehen, was den jüdischen Humor auszeichnet oder dass der erste Weihnachtsbaum Wiens im Salon einer jüdischen Familie stand.
Das Buch befasst sich großteils mit Wien, wo Anfang des 20. Jahrhunderts immerhin die drittgrößte jüdische Gemeinde Europas existierte. Es werden aber auch ein paar Blicke in die anderen Bundesländer geworfen, etwa nach Hohenems oder zum Arlberg.
Natürlich klingt dabei auch viel Negatives an, fast jeder Beitrag hat von Diskriminierung, Verfolgung, Vertreibung oder Ermordung zu berichten. Auch das Ringen um Gerechtigkeit, sei es im Umgang mit den Tätern oder etwa bei der Restitution geraubter Vermögenswerte, wird immer wieder thematisiert. Das alles geschieht in einem eher neutralen Tonfall, fast ein bisschen zu sachlich.
Auch sonst handelt es sich zu sehr um eine bloße Aufzählung von – durchaus interessanten – Fakten, denen aber zu wenig Leben eingehaucht wird. Wenn beispielsweise in manchen Kapiteln eine Person nach der anderen erwähnt wird, die Beschreibung ihres Lebenswerks sich aber jeweils auf ein oder zwei Zeilen beschränkt.
Ich habe den Eindruck, dass die Autorin auf dem ihr zur Verfügung stehenden Platz zu viele Informationen unterbringen wollte.