Klappentext
„Kira zählt die letzten Schultage, bald hat sie es geschafft! Doch dann wird ihr Leben auf den Kopf gestellt: Der neue Mitschüler Tim übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie aus und immer wieder befallen sie Fieberanfälle und unheimliche Visionen von gefährlichen Schattenwesen.
Als Kira vor den unheimlichen Wesen in den Untergrund von Berlin flieht, hat sie Todesangst. Doch statt zu sterben findet sich Kira in einer Welt wieder, in der Magie und die Herrschaft über die Elemente Feuer, Wasser, Erde, Luft und Äther kein Aberglaube, sondern Realität sind.
Auf einer magischen Akademie soll Kira lernen, mit Ihrer Gabe umzugehen. Doch ihr Mentor Jerome, ihre neue Engelsfreundin Neve und Tim scheinen Geheimnisse vor ihr zu haben. Kann sie ihnen trauen? Und sind die Fähigkeiten, die Kira in sich trägt, wirklich gut, oder offenbaren sich darin dunkle Kräfte?“
Gestaltung
Das Cover finde ich ganz hübsch, da ich den schwarzen Hintergrund mit dem blauen Muster davor sowie die Schriftart des Titels mag. Allerdings kann ich keine Verbindung zur Geschichte erkennen und auch andere Besonderheiten weist das Cover nicht auf, was es für mich etwas unspektakulär macht. Es ist hübsch, aber nicht besonders aufmerksamkeitserregend.
Meine Meinung
Bevor ich angefangen habe, „Himmelstiefe“ zu lesen, hatte ich keine großen Erwartungen. Ich wusste nicht, was inhaltlich auf mich zukommen würde und wusste nur durch einen Blick auf den Bewertungsdurchschnitt bei den Rezensionen bei Amazon, dass das Buch wohl ganz gut angekommen war bei mehreren Lesern. Leider gehöre ich zu den wenigen Menschen, denen das Buch nicht gefallen hat. Vorrangiger Grund hierfür: das Verhalten von Protagonistin Kira und die gestreckte Handlung.
Kira, die Ich-Erzählerin von „Himmelstiefe“, ist mir wirklich auf die Nerven gegangen. Sie ist jeglicher Konfrontation aus dem Weg gegangen. Dadurch wurde beispielsweise die Handlung des ersten Teils (das Buch ist in mehrere Teile untergliedert), in welchem Kira noch in ihrem normalen Leben zur Schule geht, sehr monoton. Kaum kam es zwischen Kira und einer anderen Person (egal ob mit Tim, ihren Eltern oder ihrer besten Freundin) zu einer etwas hitzigeren Diskussion, war Kiras erste Reaktion: Flucht! Andauernd. Aber nicht nur das hat dafür gesorgt, dass die Geschichte langweilig wurde, auch wiederholte sich ständig dasselbe Muster immer wieder und wieder und wieder! Kira hat Fieber, Kira geht wieder zur Schule, kriegt wieder Fieber usw. Mit dem zweiten Teil, in welchem dann die Akademie der Elemente eingeführt wurde, wurde die Handlung etwas interessanter. Die magischen, phantastischen Aspekte kamen hinzu.
Aber auch das hat Kira schnell wieder ruiniert, indem sie unnachvollziehbar gehandelt hat. Das hat eigentlich auch das gesamte Buch durchzogen. Kira hat sich verhalten wie ein kleines Kind. Sie macht andauernd das, was sie nicht soll und mir fehlten viel zu oft die Begründungen für ihr Handeln. Auch erschien sie mir sehr…unstet. Mal traut sie Person A, dann wieder B, dann traut sie wieder A mehr. Das ist ja prinzipiell verständlich, wenn man verunsichert ist und nicht weiß, wem man vertrauen kann. Aber Kira hat einfach nicht nachgedacht. Wenn ihr Person A gesagt hat, dass sie Person B nicht trauen kann, so hat sie nämlich einfach die Meinung von Person A angenommen. War sie dann anschließend bei Person B (welche gesagt hat, Kira solle A nicht trauen), hat sie einfach sofort ohne zu hinterfragen B geglaubt. Was soll das denn? Kann sie sich nicht ihre eigene Meinung bilden? Sie hat zwar immer so getan, als würde sie ihre eigene Meinung haben, aber eigentlich hat sie stets nur das wiedergegeben und gemacht, was andere vorher zu ihr gesagt haben.
Auch hat mich gestört, dass teilweise abschnittsweise Gedanken von Kira geschildert wurden, die für die Handlung einfach unwichtig waren. So wurde die Handlung total in die Länge gezogen. Diese langen Gedankenprozesse haben weder Kira weitergebracht, noch die Handlung. Manchmal habe ich sie einfach überflogen und dann festgestellt, dass ich die Handlung auch super ohne Kiras ausschweifende Gedanken über Jungs oder sonstige Dinge, verstehe. Ich fand diese Passagen einfach nur langweilig. Meiner Meinung nach hätte man sie auch gut kürzen können, da Kira oftmals nur wiedergegeben hat, was sie zuvor in einem Gespräch mit einer anderen Person schon gesagt hat oder schon festgestellt hat. Zudem haben diese Gedankengänge nicht im Geringsten dazu beigetragen, dass Kiras Taten und Handlungen transparenter und nachvollziehbarer für mich wurden. Für mich war es einfach nicht verständlich und ersichtlich, warum Kira bestimmte Dinge getan hat, weil einfach keine Gründe dafür genannt wurden. Auch befassten sich ihre Gedanken oft mit ihrem kleinen Liebesdrama, womit ich bei meinem nächsten Kritikpunkt angekommen bin.
Kira und die lieben Jungs. Ja. Tim mochte ich wirklich. Er verkörperte alles, was mir an Kira fehlte: er war vernünftig, viel erwachsener, er hat nachgedacht und Dinge hinterfragt, bevor er sich eine Meinung gebildet hat. Er hat klug gehandelt und ist auf dem Boden der Tatsachen geblieben. Leo (der zweite Love-Interest, ja, in „Himmelstiefe“ erwartet den Leser eine Dreiecksgeschichte) war auch eine interessante Figur, da er ein Macho war und doch in seiner Verbindung zu Kiras Mentor etwas Geheimnisvolles an sich hatte. Doch was mich einfach gestört hat war mal wieder Kira. Sie hat sich ihre Liebesbeziehung stets so ausgesucht, wie es ihr gerade passte. Erst war sie ja nicht in Tim verliebt (ihre Aussage), dann nach nur einem Kuss war sie schon in einer Beziehung mit ihm, dann hat sie Liebeskummer und knutscht sofort mit Leo rum. Aber kaum ist Tim wieder da, ist er wieder ihre große Liebe. Das hatte für mich auch nicht mehr viel mit Teenagersein zu tun, da Kiras Gefühle einfach nicht transportiert wurden. Es war einfach nur ein Abarbeiten einer Dreiecksgeschichte.
Auch dem Ende stehe ich etwas kritisch gegenüber. Es war zwar spannend und hatte auch einiges zu bieten, aber Kira hat für mich hier eine absolut nicht nachvollziehbare Tat begangen, für die sie in meinen Augen im Anschluss dann auch noch belohnt wurde! Ihr wurde alles verziehen, obwohl sie schlimme Dinge getan hat. Auch wurde dann die Spannung doch wieder durch lange Gedankengänge oder auch Erzählungen unterbrochen. Beispielsweise empfand ich es auch als störend, wenn dann bis ins kleinste Detail nochmals in einem Gespräch erzählt wird, was andere Figuren erlebt haben. Da würden auch kurze Zusammenfassungen reichen und nicht seitenlange Nacherzählungen.
Fazit
„Himmelstiefe“ hat durchaus spannende Momente, die aber leider durch lange Gedankengänge oder durch lange Nacherzählungen von anderen Geschehnissen in den Dialogen etwas zerstört wurden. So war die Handlung zwischendurch immer wieder zäh und langweilig, was auch nicht durch die Protagonistin Kira besser wurde, da ihre Motive nur schwer zu verstehen waren und sie nie Dinge hinterfragt hat. Die Grundidee von Elementen, die bestimmte Menschen beherrschen können, gefiel mir gut, auch wenn sie nichts Neues war. Aber leider haben dann doch die Kritikpunkte überwogen.
Ganz knappe 2 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Zauber der Elemente 01 – Himmelstiefe
2. Zauber der Elemente 02 – Schattenmelodie
3. Zauber der Elemente 03 – Seerosennacht
4. Zauber der Elemente 04 – Blütendämmerung