Cover-Bild Die Parade
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Soziales
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 08.04.2020
  • ISBN: 9783462053579
Dave Eggers

Die Parade

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

»Dave Eggers ist einer der sozial engagiertesten und provokantesten Schriftsteller unserer Zeit.« The Observer.

Mit seinem neuen Roman wirft Dave Eggers die Frage auf, ob der Westen in der Lage ist, die komplizierten Verstrickungen eines Entwicklungslands, das sich jahrelang im Bürgerkrieg befand, zu begreifen. Eine kluge, hochaktuelle Parabel und ein echter Pageturner.

Zwei Straßenbauer werden von einer internationalen Baugesellschaft in ein vom Bürgerkrieg zerrissenes Land geschickt, um den armen Süden mit dem reichen Norden zu verbinden. Der Präsident des Staates will den noch jungen, fragilen Frieden mit einer Militärparade auf der neuen Straße feiern. Einer der beiden Männer möchte so schnell und korrekt wie möglich seine Arbeit verrichten, um bald wieder nach Hause zu können; der andere ist abenteuerlustig und nimmt voller Freude und Neugier alles mit, was ihm die neue Kultur, die fremden Menschen und das exotisch riechende Essen zu bieten haben. Meter für Meter kämpfen sie sich mithilfe einer hypermodernen Asphaltiermaschine voran. Die Straße wird länger, die Konflikte zwischen den beiden werden härter und nehmen eine dramatische Wendung, als einer der Männer lebensbedrohlich erkrankt. Beide kommen auf dieser Reise an ihre Grenzen – und müssen sich fragen, inwiefern sie der Bevölkerung wirklich helfen, wenn sie ihren Auftrag erfüllen. Tut man automatisch Gutes, wenn man Gutes tun will? In »Die Parade« zeigt sich erneut Dave Eggers’ besondere Begabung, soziale und politische Fragen mit den Mitteln der Literatur zu untersuchen – eine fesselnde Lektüre, die nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Schnurgerade, ohne Kurven

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In “Die Parade” erzählt Dave Eggers die Geschichte zweier Männer aus einem nicht näher definierten Industrieland, welche in ein vom Bürgerkrieg zerrüttetes Land geschickt werden, um dort eine Straße zu ...

In “Die Parade” erzählt Dave Eggers die Geschichte zweier Männer aus einem nicht näher definierten Industrieland, welche in ein vom Bürgerkrieg zerrüttetes Land geschickt werden, um dort eine Straße zu bauen. Die Straße soll den armen Süden mit dem reichen Norden verbinden und so Fortschritt und Wohlstand mit sich bringen.

Die beiden Männer könnten unterschiedlicher nicht sein: “Vier” ist ein routinierter Arbeiter, der bereits viele Auslandseinsätze hinter sich hat und nicht von seinen Vorgaben abweicht, “Neun” hingegen ein Neuling im Straßenbau, ein Lebemann, der sich von Vorschriften nichts versagen lässt.

Während Vier damit beschäftig ist, die Straße bis zur (oder besser noch vor der) Deadline fertigzustellen, erkundet Neun das Land und sucht den Kontakt zu den Einheimischen, wodurch er sich selbst in Schwierigkeiten manövriert.

So gerade, wie die Straße in der Geschichte ist, so ungewunden erzählt Eggers. Es gibt keine Abweichungen entlang der Storyline, keine Ausschmückungen oder Vertiefungen – nur das, was nötig ist, um die Erzählung vom Anfang zum Ende zu bringen. Dadurch wird es für den Leser schwierig, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen und dennoch kommt man nicht umhin, mit ihnen mitzufiebern.

Eggers schafft Spannung allein schon dadurch, diese beiden grundverschiedenen Typen in eine Story zu werfen und abzuwarten, was sich daraus ergibt. Fast noch interessanter sind jedoch die Beobachtungen, die Vier, aus dessen Perspektive erzählt wird, auf seinem Weg durch den fragilen Frieden im Bürgerkriegsland macht, auch wenn er diese, abgestumpft wie er ist – oder zumindest scheint -, am Straßenrand liegen lässt.

Für die Leser, die gerne über die Geschichte hinausdenken möchten, wirft die Erzählung zahlreiche Fragen in Bezug auf den Umgang mit Hilfeleistungen für andere Länder bzw. Kulturen auf.

Ich habe zuvor noch keine Werke von Dave Eggers gelesen und kann somit keine Vergleiche zu vorherigen Veröffentlichungen ziehen. Diesen Roman fand ich inhaltlich und sprachlich interessant und spannend, ich hätte mir aber mehr Tiefe bezüglich der Charaktere gewünscht.

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