Cover-Bild Der Andere
9,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 01.04.2015
  • ISBN: 9783423143981
David Guterson

Der Andere

Roman
Georg Deggerich (Übersetzer)

Die Wildnis, die wir in der Natur suchen, ist in uns selbst

Neil stammt aus einer Handwerkerfamilie, Johns Eltern sind Millionäre. Sie sind ungleiche Freunde, doch ihre Begeisterung für die Wildnis eint sie. Während Neil ein konventionelles Leben anstrebt, geht John radikale Wege, kehrt der Gesellschaft den Rücken und zieht sich in die Wildnis zurück. Das Experiment endet tragisch, und über Neils Leben liegt seitdem ein Schatten von Zweifel und Schuld. Ein suggestiver Roman um Selbstfindung, Freundschaft und Verrat – und über den Preis des Amerikanischen Traums.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2016

Über Freundschaft und Naturliebe

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Bei einem 800-Meter-Lauf treffen sich die Jugendlichen John William Barry und Neil Countryman zum ersten Mal. So unterschiedlich ihre Herkunft auch ist – der eine stammt aus einer angesehenen, reichen ...

Bei einem 800-Meter-Lauf treffen sich die Jugendlichen John William Barry und Neil Countryman zum ersten Mal. So unterschiedlich ihre Herkunft auch ist – der eine stammt aus einer angesehenen, reichen Familie, der andere aus einer Handwerkerfamilie – sie werden zu Freunden. Ihre Naturliebe und tagelange Wanderungen durch die Wildnis verbinden sie. Das bleibt auch so, als John William dem bürgerlichen Leben den Rücken kehrt und als Eremit in eine Steinhöhle im Wald zieht, während Neil Lehrer für Englisch wird und eine Familie gründet, immer davon träumend, ein Buch zu schreiben. In treuer Abhängigkeit bringt er seinem Freund fortan Lebensmittel und Medikamente, bis … ja, bis er nach einigen Jahren vor dem Dilemma steht, seinen vor sich hin vegetierenden Freund zu verraten, um ihn zu retten oder weiterhin treu zu ihm zu halten …

Der Roman lässt sich nicht einfach lesen, wofür es mehrere Gründe gibt. Zum einen erschweren Zeitsprünge die zeitliche Orientierung – befinden wir uns in der Zeit, als die beiden Freunde junge Erwachsene sind oder im Alter von 28, als Neil vor eine schwere Entscheidung gestellt wird oder weitere zwei Jahrzehnte später, als Neil die Vergangenheit einholt? Zum anderen werden den meisten deutschen Lesern die vielen Örtlichkeiten in der nordwestamerikanischen Wildnis nicht viel sagen. Genauso wird es ihnen ergehen mit den zahlreichen Bezugnahmen englischer Lyrik oder alter philosophischer Lehren. Mehr als einmal war ich versucht, die Lektüre aufzugeben. An der Stange geblieben bin ich letztlich um zu erfahren, warum Neil in mittleren Jahren Berühmtheit erlangt. Andeutungen ziehen sich insoweit durch die ganze Geschichte, halten also zumindest die Spannung aufrecht.