Ideal für lange Winterabende
Ein sehr schön zu lesender Roman, dessen zentrales Thema ein Rückblick auf die erste große Liebe und ihre Begleitumstände ist, ein Zusammenführen von Vergangenheit und Gegenwart, um die Zukunft leben zu ...
Ein sehr schön zu lesender Roman, dessen zentrales Thema ein Rückblick auf die erste große Liebe und ihre Begleitumstände ist, ein Zusammenführen von Vergangenheit und Gegenwart, um die Zukunft leben zu können. Shakespeare-Liebhaber werden sich freuen, denn aus Liebe tritt der Protagonist Charlie einer Laien-Schauspieltruppe bei, die Romeo und Julia einstudiert, weshalb es seitenweise von Zitaten und Anlehnungen nur so wimmelt. Charlie, dem immer wieder ein 08/15-Aussehen attestiert wird, taugt zwar auf der Bühne nicht zum Romeo, wohl aber außerhalb. Diesen einen Sommer schlägt sein Herz schon bald nicht nur für Fran Fisher, sondern auch für Shakespeare und dessen kunstvolle Sprache. Die kurzen Kapitel des Romans sind gespickt mit Wortwitz und Situationskomik, Charaktere werden liebevoll, aber schonungslos entwickelt. Es ist der Erzählkunst des David Nicholls geschuldet, dass "Sweet Sorrow" keine kitschig-sentimentale Teenager-Liebesgeschichte erzählt, sondern vielmehr einen leicht melancholischen Blick auf die Vergänglichkeit junger Liebe richtet.