Ein herrlicher Lesespaß mit Lach-Garantie!
Endlich gibt es neues Lesefutter von David Walliams! Die Bücher des britischen Autors sind inzwischen absolute Must-Haves für mich, ich stehe einfach total auf seinen britischen Humor und seine verrückten ...
Endlich gibt es neues Lesefutter von David Walliams! Die Bücher des britischen Autors sind inzwischen absolute Must-Haves für mich, ich stehe einfach total auf seinen britischen Humor und seine verrückten Ideen. Auf „FING“ habe ich mich daher tierisch gefreut.
Mr. und Mrs. Milde sind zwei rundum nette und sanftmütige Menschen. Man könnte ja nun annehmen, dass ihre Tochter ebenso freundlich und reizend ist, aber nein, falsch gedacht, dem ist leider nicht so. Ganz im Gegenteil. Myrtle Milde ist seit ihrer Geburt der absolute Horror! Sie ist ein grässliches Kind, das alle stets herumkommandiert und fuchsteufelswild reagiert, wenn sie nicht das bekommt, was sie will. Und Mytle möchte eine Menge haben. Ihre Eltern erfüllen ihr jeden Wunsch, aber Myrtle ist nie zufrieden. Obwohl sich das ganze Zeug in ihrem Zimmer schon dermaßen auftürmt, dass sie kaum noch hinein- und herauskommt, will sie immer mehr, mehr und MEHR haben! Eines Tages verlangt sie von ihren Eltern, dass sie ihr ein FING beschaffen sollen. Jetzt stellt sich nur die Frage: Was ist bitte schön ein FING? Als Mr. Und Mrs. Milde herausfinden, dass es sich bei einem FING um ein schreckliches Monster und das wohl schlimmste aller Haustiere handelt, versuchen sie ihre Tochter vorsichtig davon zu überzeugen, sich doch lieber etwas anderes zu wünschen. Ohne Erfolg. Myrtle möchte unbedingt ein FING haben. So macht sich der Vater eben auf die Suche nach diesem grauenhaften Geschöpf, das im tiefsten, dunkelsten, dschungeligsten Dschungel haust...
Ich habe nun schon viele Bücher aus der Feder von David Walliams gelesen. Nicht alle waren Highlights für mich, aber enttäuscht hat mich bisher noch kein Buch von ihm. Auch mit „FING“ hat mir der Bestsellerautor wunderbare Lesestunden bereitet, wobei ich jedoch sagen muss, dass es für mich nicht zu seinen besten Werken zählt.
Mir persönlich hat es dieses Mal etwas an Tiefgang und Gefühl gefehlt. Wirklich tiefsinnige Geschichten darf man bei den Werken von David Walliams natürlich nicht erwarten, aber neben den ganzen amüsanten Verrücktheiten und Grauslichkeiten, mit denen seine Bücher stets angefüllt sind, beinhalten sie in der Regel durchaus auch wertvolle Botschaften und berührende Szenen. Das habe ich hier ein bisschen vermisst. Das Ende in „FING“ vermittelt zwar schon in gewisser Hinsicht eine wichtige Aussage, aber so richtig viel mitnehmen kann man daraus irgendwie nicht, finde ich.
Abgesehen davon ist „FING“ aber ein typischer Walliams, was heißt: Eine rasante, superlustige und genial-absurde Story, die vor schwarzem Humor nur so trieft und mit hinreißend überspitzt dargestellten Charakteren gespickt ist; viele witzige schwarz-weiß Illustrationen von Tony Ross, die das Ganze perfekt untermalen und eine kreative Gestaltung, mit Gratis-Beigabe inklusive. Und ja, auch Kioskbesitzer Ray ist natürlich wieder mit von der Partie. Ich bitte euch, ein Buch des britischen Autors ohne unseren geliebten Ray geht doch gar nicht. ;)
Auch der Beginn kommt in gewohnter David-Walliams-Manier daher: Ehe es mit der eigentlichen Handlung losgeht, werden uns erst einmal die wichtigsten Charaktere vorgestellt. In „FING“ ist die Menge an Personen allerdings sehr überschaubar.
Im Mittelpunkt steht die dreiköpfige Familie Milde, bestehend Mama und Papa Milde und ihrer Tochter Myrtle. Während die Eltern zwei herzensgute Menschen sind, ist ihr Sprössling ein echter Satansbraten und furchtbarer Tyrann. Myrtle ist einfach nur unausstehlich – da kann man sich ja schon fragen, wie zwei so liebenswerte Menschen wie Herr und Frau Milde nur so ein widerwärtiges Kind haben können. Wobei allerdings dazu gesagt sein muss, dass es auch mit ihre Schuld ist, dass ihre Tochter so ein verzogenes Gör ist, da sie ständig nach ihrer Pfeife tanzen und alles, wirklich alles für sie tun.
Neben den Mildes kommen in der Geschichte wirklich kaum weitere Figuren vor. Wer, bzw. was, aber natürlich ebenfalls noch eine große Rolle spielt, ist das FING. Was genau aber ein FING ist, werde ich euch hier nicht erzählen, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Auf dem Cover könnt ihr es aber zumindest schon einmal sehen, dieses runde, fellige Etwas mit dem einen Auge, das ist ein FING.
Gemeinsam mit dem Vater, der insgesamt am meisten im Fokus steht, begibt man sich auf eine äußerst abenteuerliche und höchst vergnügliche Suche nach dem FING, die uns bis in den dschungeligsten Dschungel führen wird (wobei dieses Unterfangen wohl nur für uns Leser*innen vergnüglich ist, für den Vater eher nicht so, hihi).
Also ich habe mich beim Lesen einfach köstlich amüsiert. Jedermanns Sache wird dieses Buch wohl nur nicht sein, da der Humor von David Walliams wirklich very british und speziell ist. Bei mir trifft seine groteske Komik aber jedes Mal voll ins Schwarze und ich bin mir sehr sicher, dass sie auch bei der Zielgruppe punkten wird. Es wird gepupst, es wird manchmal haarsträubend und eklig (stets kindgerecht, versteht sich) – so etwas kommt bei Kindern in der Regel immer gut an.
Für Mädchen und Jungen ab etwa 9 Jahren ist „FING“ in meinen Augen prima geeignet. David Walliams ist ein einfach ein echter Könner im Schreiben von Kinderbüchern. Er nimmt seine junge Leserschaft ernst und findet stets genau die richtige Sprache, um sie zu fesseln und zu begeistern. Hier auch mal ein großes Lob an die Übersetzerin Martina Tichy, die den Text mit seinen vielen Wortneuschöpfungen so gekonnt ins Deutsche übertragen hat.
Auch dem Illustrator Tony Ross gebührt ein tosender Applaus. Seine humorvollen schwarz-weiß Illustrationen sind mal wieder rundum gelungen und verleihen der Story zusätzlich eine ordentliche Portion Witz und Originalität.
Neben den Zeichnungen sorgen dann auch die vielen Schriftspielereien für ein außergewöhnliches Leseerlebnis. Das Buch ist wirklich klasse aufgemacht und die ideale Lektüre für Lesemuffel. Man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten und ehe man es sich versieht, hat man die Geschichte auch schon durchgeschmökert.
Fazit: Ein herrlich abgedrehter Lesespaß für Jung und Alt mit jeder Menge Lach-Garantie!
Mit „FING“ beschert uns der britische Autor David Walliams eine weitere sehr fantasievolle, skurrile und urkomische Geschichte voller Überraschungen - großartig erzählt und kongenial von Tony Ross in Szene gesetzt. Auch wenn „FING“ für mich zu den etwas schwächeren Werken von David Walliams gehört, habe ich das Buch mit viel Vergnügen gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!