Mein erstes Buch zum Thema Rassismus
Inhalt:
Frank wächst als Sohn koreanischer Eltern in Amerika auf, womit sein Leben tagtäglich aus einem Spagat zwischen zwei Kulturen besteht. Besonders deutlich bekommt er es zu spüren, wenn es um die ...
Inhalt:
Frank wächst als Sohn koreanischer Eltern in Amerika auf, womit sein Leben tagtäglich aus einem Spagat zwischen zwei Kulturen besteht. Besonders deutlich bekommt er es zu spüren, wenn es um die Liebe geht, denn seinen Eltern nach darf er nur koreanische Mädchen daten. Entsprechend schwierig ist die Situation für ihn, als er sich in das weiße Mädchen Brit verliebt. Gleichzeitig verheimlicht seine Kindheitsfreundin Joy ihren ebenfalls koreanischen Eltern, dass sie mit einem Jungen zusammen ist, der auch nicht deren Idealvorstellungen entspricht. Um ihre Beziehungen weiterhin führen zu können, gehen Frank und Joy deshalb eine Fake-Beziehung ein, was so einige Schwierigkeiten mit sich bringt.
Cover:
Der Buchdeckel ist farblich angenehm und schlicht gestaltet. Die optische Tiefe der Buchstaben lässt jedoch schon darauf schließen, dass es keine ganz so leichte Geschichte ist, wie man zunächst vermuten möchte.
Meinung:
Um ehrlich zu sein, weiß ich immer noch nicht so recht, wie ich genau zu diesem Buch stehe, denn von der ersten Seite an hatte ich so meine Schwierigkeiten. Mit dem Schreibstil bin ich leider gar nicht warm geworden und auch die Handlung erschien mir teilweise zu gehetzt und stellenweise etwas inhaltlos. Außerdem kam mir die Ausdrucksweise des Protagonisten manchmal sehr suspekt vor und wirkte sehr geschwollen und krampfhaft intellektuell. Zwar ist Frank ein intelligenter und fleißiger Schüler, dennoch war es an einigen Stellen zu viel des Guten.
Etwas fragwürdig fand ich auch den Beginn der Beziehung zu Brit, denn meines Erachtens nach fehlt eine Basis, auf der sich diese Beziehung aufbauen könnte. Insgesamt hat es mir auch in Brits Charakter an Tiefe gefehlt, denn man erfährt reichlich wenig über sie. Im Gegenzug ist die Ausarbeitung von Joy sehr spannend und auch Franks bester Freund Q ist mir in den fast 500 Seiten sehr ans Herz gewachsen.
Positiv zu nennen ist allerdings der – wenn auch etwas spezielle – Humor. An mehreren Stellen im Buch habe ich laut auflachen müssen und so habe ich einige amüsante Zitate gesammelt. Der Unterhaltungswert ist somit definitiv gegeben.
Was ich aber viel wichtiger finde, ist die Thematik, denn David Yoon spricht hier ganz groß Rassismus an. Man gewinnt so einen Einblick in die Welt derer, die davon betroffen sind und nicht das Glück des „Weißen Privilegs“ haben. Somit hat mich das Buch doch sehr zum Nachdenken angeregt und beschäftigt mich auch jetzt noch. Ein sehr gutes Beispiel, das mir die Relevanz der Thematik deutlich gemacht hat, ist für mich folgendes Zitat:
„Ich würde so gern mit dir auf diese schicke Party gehen“, sagt Brit.
„Ach, zu große ethnische Homogenität“, sage ich.
„Könnte doch interessant sein“, sagt sie. „Einmal diejenige zu sein, die nicht dazu gehört.“
Innerlich zucke ich zusammen. Versuch einmal, zweimal nicht dazuzugehören. Dreimal. Oder ständig. Sei froh, in der luxuriösen Situation zu sein, jederzeit zurückgehen und dazugehören zu können.
Und weil dieses Buch diese Thematik aufgreift, den „unbewussten“ Rassismus im Alltag schildert und gerade heutzutage so relevant ist, möchte ich es euch ans Herz legen. Zwar ist der Stil nicht der angenehmste, jedoch glaube ich, dass das mit der Übersetzung zusammenhängt. Wenn ihr es also auf Englisch lest, umgeht ihr dies vielleicht und könnt euch ganz auf die Geschichte konzentrieren.
Lieblingszitat:
„J’adore sinnfrei französische Markennamen.“