Urangst
Der „Meister des Schreckens“ hat mit seinem Roman „Urangst“ wieder einmal hochgradige Spannung geliefert.
Die Geschichte von Amy und Brian ist gespickt mit psychopathischen Ex-Partnern, Auftragskillern ...
Der „Meister des Schreckens“ hat mit seinem Roman „Urangst“ wieder einmal hochgradige Spannung geliefert.
Die Geschichte von Amy und Brian ist gespickt mit psychopathischen Ex-Partnern, Auftragskillern und jeder Menge Action.
Die wahren Protagonisten dieses Buches sind für mich jedoch die Hunde. Eine Farm für Golden-Retriever, die keiner mehr haben möchte – ausgesetzt, verstümmelt, blind oder seelisch verkrüppelt – allesamt aufgenommen von Amy in ihrer Farm „Golden Heart“. Wo mit viel Liebe und Geduld nicht nur ihre körperlichen Verletzungen, sondern auch die Verletzungen ihrer Seele, geheilt werden und sie auf ein neues Leben in einer neuen Familie behutsam vorbereitet werden.
Wundersame und mysteriöse Dinge geschehen – einige unerklärlich, andere werden durch die nach und nach erzählte Lebensgeschichte von Amy verständlicher.
Ohne der Geschichte vorzugreifen darf ich jedoch sagen, dass sie – wie auch alle anderen Romane von Koontz – gut ausgeht, wenngleich mir selber der Abschluss ein wenig zu „übernatürlich“ vorkommt.
Ich möchte die berührendste Stelle dieses Buches zitieren: „Ein Hundeleben ist kurz, zu kurz, aber das weiß man, wenn man sich darauf einlässt. Man weiß, dass einen Leid erwartet, dass man einen Hund verlieren wird und dass der Schmerz groß sein wird, und daher kostet man mit ihm den Augenblick bis zur Neige aus und unterlässt es niemals, seine Freude zu teilen oder sich für seine Unschuld zu begeistern, denn die Illusion, ein Hund könnte ein Gefährte fürs Leben sein, lässt sich nicht aufrechterhalten. Es liegt eine solche Schönheit in dieser brutalen Aufrichtigkeit und auch darin, dass man es akzeptiert und einem Hund seine Liebe schenkt, während einem ständig bewusst ist, dass der Preis unzumutbar sein wird. Vielleicht ist die Liebe zu Hunden eine Form der Buße für all die anderen Illusionen, die wir uns gestatten, und für die Fehler, die wir aufgrund dieser Illusionen machen.“
Wundervoll!
(Rezension zur Printausgabe)